Heim erbt Daytona-Sieg nach Kligerman-DQ: Gewinne lieber auf der Strecke

Heim erbt Daytona-Sieg nach Kligerman-DQ: Gewinne lieber auf der Strecke
Foto: NASCAR Media / James Gilbert/Getty Images

Die NASCAR Truck Series startete auf dem Daytona International Speedway in die Saison 2025 – Corey Heim wurde nachträglich zum Sieger erklärt, da Parker Kligerman disqualifiziert wurde

Der offizielle Saisonauftakt der NASCAR-Saison 2025 ist in den Büchern und der Start ins neue Jahr der NASCAR Craftsman Truck Series hatte es in sich. Die Entscheidung fiel letztlich nämlich am Grünen Tisch, da der eigentliche Rennsieger Parker Kligerman disqualifiziert wurde. Sein Henderson-Chevrolet war in der technischen Abnahme zu niedrig – die Folge: Disqualifikation. Damit ging der Sieg nachträglich an Corey Heim. Henderson Motorsports kündigte bereits an, Einspruch gegen die Entscheidungen einlegen zu wollen.

Hier gibt es die offiziellen Highlights des Rennens auf YouTube

Der Tricon-Pilot, dessen Toyota die Startnummer 11 trägt, war glücklich über den ersten Saisonsieg, denn immerhin zog er damit im ersten Saisonrennen gleich sein Playoff-Ticket. “Es ist nicht so aufregend, wie auf der Strecke zu gewinnen”, sagt Heim in der Pressekonferenz nach dem Rennen. “Ich war in meiner Karriere schon oft auf der anderen Seite. Für Parker und sein Team tut es mir leid. Ich hatte oft die Hoffnung, ein großes Rennen zu gewinnen, aber dann ist immer etwas passiert. Es ist cool, gerade in Daytona, aber es wäre schöner gewesen, es aus eigener Kraft zu schaffen. Wir nehmen das natürlich aber gerne mit.”

Ein Blick auf das Rennen

Das Rennen an sich hatte einiges zu bieten: Ben Rhodes ging zu Beginn in Führung, hatte mit Ty Majeski aber einen harten Konkurrenten direkt neben sich. Nach nur fünf Runden gab es bereits die erste Gelbphase, in der die Top 8 und einige Hinterbänkler an die Box kamen. Matt Crafton hatte schon zu Beginn des Rennens mit Problemen mit der Servolenkung zu kämpfen,

In Runde 15 sorgte Toni Breidinger mit einem Dreher für die nächste Caution, wieder kamen einige Fahrer – Kligerman, Michael McDowell und Frankie Muniz – an die Box. Crafton durfte sich dank des Free-Passes wieder zurückrunden. Der Stage-Sieg ging an Rhodes vor Enfinger, da Johnny Sauter dem zweimaligen Truck-Champion den entscheidenden Push gab, um die Bonuspunkte einheimsen. Dank der verschiedenen Strategien wurde der Feld zu Beginn des zweiten Segments ordentlich durchgemischt.

Das ließ sich nach 36 von 100 Runden dann auch gut in Zahlen zusammenfassen: Es gab im ersten Renndrittel bereits 14 Führungswechsel und acht verschiedene Leader, die sich an der Spitze einen offenen Schlagabtausch lieferten. In Runde 40 sicherte sich Crafton dank eines starken Comebacks den Sieg in Stage 2 und damit die zehn Bonuspunkte für die Gesamtwertung sowie den wertvollen potenziellen Playoff-Bonuspunkt.

Spannendes Finale in Daytona

Auch in der Pause vor dem letzten Abschnitt wurde an der Strategie gefeilt – einige Fahrer verzichteten auf frische Reifen und Sprit. Das Rennen blieb daher völlig offen. In der dritten Stage platzte dann der Motor von Tyler Ankrum. Dank der Neutralisierung des Rennens ergab sich für viele Fahrer erneut die Chance, an die Box zu kommen.

Nach zwei Dritteln des Rennens hatte es bereits 20 Führungswechsel gegeben – neun verschiedene Fahrer lagen vorn. Dann kamen die ersten Boxenstopps unter Grün, doch ein Dreher von Clay Greenfield stoppte den Zyklus abrupt. Das Pace-Car kam erneut auf die Strecke und alle Piloten, die noch nicht in der Box waren, mussten ihre Track-Position aufgeben. Die meisten Fahrer in der Führungsrunde kamen an die Box und tankten nur nach, einzig allein Rhodes’ Team entschied sich, vier neue Reifen aufzuziehen.

Youngster dreht so richtig auf

Dann schlug die Stunde des 18-jährigen Giovanni Ruggiero, der bei seinem Truck-Debüt für Tricon gleich Führungsrunden sammeln durfte. “Das war mein erstes Mal auf einem Superspeedway, weshalb ich heute Nacht eine Menge lernen musste”, so Ruggiero, der insgesamt elf Runden an der Spitze lag. “Es ging um das Windschattenfahren im Pack, das Side-Drafting und auch das Pack an der Spitze anzuführen. Ich habe für Atlanta jedenfalls eine Menge gelernt.” Spoiler: Der Rookie aus Massachusetts wurde am Ende starker Zweiter.

Aber was wäre ein Daytona-Rennen ohne einen zumindest kleinen Big-One? Der kam in Runde 83 und riss Rajah Caruth, Nathan Byrd, Crafton, McDowell und Breidinger ins Verderben. Elf Runden vor Schluss begann der finale Sprint. Erst zwei Runden vor Schluss übernahm Kligerman die Führung und gewann das Rennen vermeintlich vor Heim und Ruggiero. Das Rennen endete unter Gelb: Zuerst drehten sich Sauter und Rhodes auf der Gegengeraden, dann folgte ein weiterer Big-One durch Layne Riggs.

Muniz mit persönlich bestem Ergebnis

Und dann hätte alles so einfach sein können: Kligerman, der als Vollzeit-Fahrer zurückgetreten ist, hätte seinen Sieg in der Victory-Lane feiern und sich ein schönes Wochenende machen können, doch die technischen Offiziellen erkannten bei der technischen Abnahme, dass sein Truck unter der Mindesthöhe lag. Die Folge war die Disqualifikation und damit der Sieg für Heim, sollte der Einspruch von Henderson Motorsports erfolglos bleiben.

Zu erwähnen ist außerdem das solide Top-10-Ergebnis des ehemaligen TV-Stars Frankie Muniz, der auf Platz zehn ins Ziel kam. Der 39-Jährige fuhr in Daytona sein persönlich bestes Ergebnis in der Truck-Serie ein. “Es war intensiv”, sagt er über die letzten zwei Runden. “Als ich den Anschluss herstellte, war eine Menge Bewegung im Feld, aber ich war nur halb auf dem Gas.” Muniz wechselte immer wieder die Linien und wurde für seinen Mut und seine Entscheidungen mit einem Top-10-Ergebnis belohnt.

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Freiberuflicher Kommentator & Journalist | Zur Webseite |  + posts

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.

André Wiegold

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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