Marcel Berndt – Eine Motorsportkarriere

Marcel Berndt – Eine Motorsportkarriere
Marcel Berndt in Turn 2 © André Wiegold

Marcel Berndt ist ein 26 Jahre junger Student aus Berlin. Zur Zeit studiert er den Studiengang der Fahrzeugtechnik. Marcel ist bereits sehr früh mit dem Motorsport in Kontakt gekommen. Im Jahr 2014 ist er mir ins Auge gefallen, da er als einer der wenigen deutschen Fahrer im Late Model V8 Supercup am Start war. Ich habe mit Marcel über seinen Werdegang als Rennfahrer und über seiner Passion zum Motorsport bzw. dem Ovalrennsport gesprochen.

Marcl Berndt Turn 1 André Wiegold
Marcl Berndt Turn 1 © André Wiegold

André: Hey Marcel, wann hast du mit dem Motorsport begonnen?

Marcel: Hey André. Mit dem Motorsport habe ich mit 4 Jahren begonnen, allerdings zu dieser Zeit noch auf 2 Rädern (Moto- und Supercross mit 50ccm und 65ccm)

Marcel Berndt im Dreikampf © André Wiegold
Marcel Berndt im Dreikampf © André Wiegold

André: Marcel, wie kommt ein 4 Jähriger auf die Idee, sich auf ein Crossbike zu setzen?

Marcel: Das ist eine gute Frage. Mein Vater war über 25Jahre aktiver Rennfahrer, am Berg, auf losem Untergrund, sprich bei der Rallye und auch teilweise auf der Rundstrecke, sowohl national, als auch international, z.B. in Russland. Mir wurde das Drehen am Lenkrad also mehr oder weniger in die Wiege gelegt. Zwischenzeitlich versuchte ich mich in meiner Kindheit an Fußball, BMX Street und Wettkampfschwimmen, aber sauber, leise und langsam ist nicht meine Welle.

Marcel Berndt Spin in Turn 1 André Wiegold
Auf dem Raceway Venray geht nicht immer alles gut! © André Wiegold

André: Wer ist dein Rückhalt im Motorsport ?

Marcel: Natürlich funktioniert Motorsport nicht ohne Sponsoren, bei denen ich mich an dieser Stelle vielmals für die reibungslose Zusammenarbeit, das Vertrauen und die Mitbegeisterung an dem Sport bedanken möchte, der meinen Lebensmittelpunkt darstellt. Natürlich stellen Familie und Freunde auch einen riesen Rückhalt dar. Auch hierfür bin ich sehr dankbar, denn auch ohne Freunde und Familie würde das Ganze nicht funktionieren.

Marcel Berndt Pitbox © André Wiegold
Marcel Berndt Pitbox © André Wiegold

André: Beschreibe uns doch einmal deinen motorsportlichen Werdegang in den letzten 22 Jahren.

Marcel: Begonnen habe ich, wie schon erwähnt, mit Motocross und Supercross. Allerdings gab es damals noch keine Erlaubnis an Rennen mit diesem Alter teilzunehmen. Nach der Zeit auf dem Motorrad stieg ich dann zu den Seifenkisten um. Hier fuhren wir die erste komplette Meisterschaft, zuerst die Berlin Brandenburg Masters, anschließend die deutsche Meisterschaft. Immer an meiner Seite, früher wie heute, mein Vater. Anschließend machte ich meine ersten Schritte im Kart Slalom. Hier startete ich in der Landesmeisterschaft und der deutschen Meisterschaft 1996-1997. Nachdem dort Platz 3 (deutsche Meisterschaft) als erster großer Erfolg verbucht werden konnte, wechselte ich auf die Rundstrecke (Leihkartrennen). 1998 konnte ich sowohl den Schaulandt Cup, als auch den Pro Markt Cup für mich entscheiden. Als logische Konsequenz gab es dann das erste Rennkart mit 5,5PS. In den Jahren 1999-2003 war ich dann im Rennkart in Ostdeutschland und im restlichen Deutschland unterwegs. Zu Beginn in der Klasse Kadetten (160ccm), später dann mit einem 340ccm Viertaktkart. In den 4 Jahren Kartsport konnte ich einige gute Platzierungen mit dem Team Rok Kart Racing Berlin in der GTC (Deutsche Kart Langstrecke) einfahren, sowie 1999 Platz 5 in der ADMV Trophy, 2000 als Vizemeister Ostdeutschland, 2003 als Platz 3 der ostdeutschen Kart Masters  und 2001 als Kartmeister Berlin Brandenburg. Nach 4 erfolgreichen Jahren riskierten wir den Sprung in den Automobilsport. Da der Weg Slalom-Rundstrecke im Kart hervorragend funktioniert hatte, war der Plan nun identisch. In einem Renault Clio 16v vom ADAC Hessen Thüringen ging es in Hessen und Thüringen 2 Jahre lang im Youngster Cup um die Meisterschaft. Im ersten Jahr mit Platz 3, im zweiten Jahr mit dem Meistertitel (7/8 Rennen gewonnen) standen wir nun vor dem Sprung auf die Rundstrecke. Die ersten Einsätze im VW Lupo Cup folgten. 2006-2007 konzentrierten wir uns auf den neu erschienen Dacia Logan Cup, bei dem viel Pech im zweiten Jahr den Titel mit Werner Uetrecht (bekannt aus seiner VLN Zeit) und dem ADAC Hessen Thüringen zerplatzen ließ. 2009 folgten Einsätze in einem Ford Fiesta ST Cup Fahrzeug und dem 77 Stunden Guiness Kart World Record. Im Jahr 2009 begannen auch erste Tests mit einem Pedrazza Prototypen Div 3 !! 2010 und 2011 folgten Rennen in der Interserie und der European Sports Car Challenge. 2010 konnte wir völlig überraschend die Titel Eurocup Divisionssieger Interserie, AvD Prototypen Meister und 2011 Vizemeister Eurocup Division 4 Interserie, Platz 4 AvD Prototypen Masters und Platz 2 European Sports Car Challenge einfahren. Da der Sprung in die LMP2 budgetmäßig nicht zu stemmen war und 2012 sponsorentechnisch das Jahr des Tiefgangs war, konnte ich nur einige Läufe im Prototypen, wenn auch mit Podiumsplatzierungen, absolvieren und meinen Einstand auf der Nordschleife geben auf einem Golf 2 16v von VW-Motorsport.eu. 2013 folgte dann eine komplette Grüne Hölle Saison mit einem VW Motorsport Golf 3 16v Gruppe A und absolut überraschend im ersten Jahr die Vizemeisterschaft mit einem Top-Team und dem zehnten Platz von 296 Fahrern in der Gesamtwertung !! 2014 folgte dann der Schritt in den Nudeltopf. Wiederum warn Platz 5 nach 2 Renntagen unwirklich und absolut motivierend. Doch nach dem Unfall im Mai folgten Pleiten, Pech und Pannen. Dennoch konnte ich Platz 11 im Eurocup (Platz 5 in der Rookie Wertung) und Platz 15 im Supercup (Platz 7 in der Rookie Wertung) verbucht werden. Auch die Möglichkeit, einen Formel Toyota im Oval bewegen zu können, ließ ich 2014 nicht aus und auch hier nicht ohne Erfolg. Beim 24H Classics Nürburgring konnte ich mit Platz 3 auch dort kräftig zuschlagen. Wass die Saison 2015 bringt, steht noch nicht hundert prozentig fest.

Marcel Berndt in Turn 2 © André Wiegold
Marcel Berndt in Turn 2 © André Wiegold

André: Meine letzte Frage an dich wäre, wie du zum Ovalsport gekommen bist und wie zum Team Raceway Venray?

Marcel: Ich verfolge Nascar und Stock Car seit rund 15 Jahren, bin ein riesen Fan der Oval Scene, war 2003 in Rockingham und auf dem Lausitzring bei der Days of Thunder Series und 2001 beim Champ Car Debut auf dem Lausitzring. Einmal die Chance und ich werde sie nutzen sagte ich mir immer. Diese Chance ergriff ich schlussendlich, als die Planung für den VW Polo Cup Indien scheiterte und ich kurzerhand Marc Stegmeijer kennen lernte. Der Rest war reine Formsache und die Verträge schnell unterschrieben.

Marcel Berndt jagt über die Start-Ziel-Linie © André Wiegold
Marcel Berndt jagt über die Start-Ziel-Linie © André Wiegold

Für 2015 bleibt zu hoffen, dass Marcel wieder im Late Model V8 Supercup unterwegs sein und weiterhin den Raceway Venray befahren wird. In dieser aufstrebenden Rennklasse braucht es Rennfahrer wie Marcel, die mit solch einem Engagement und solch einem Herzblut für den Motorsport leben. Über die folgenden Links findet ihr alles Rund um den Rennfahrer Marcel Berndt, sowie alle relevanten Links zum Late Model V8 Supercup und dem Raceway Venray:

Marcel Berndt Motorpsort offizielle Website

Marcel Berndt Motorsport offiziell Facebook

Late Model V8 Supercup offiziell Facebook

Raceway Venray offizielle Website

André Wiegold

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