Kenko Miura und sein NWES-Abenteuer: Von Japan nach Europa

Kenko Miura und sein NWES-Abenteuer: Von Japan nach Europa
Frank Reipen

Kenko Miura ist eine echter Exot in der EuroNASCAR – Der Japaner legt pro Wochenende rund 20.000 Kilometer im Flugzeug zurück, um an den Rennen teilzunehmen

Es gibt keinen Fahrer der NASCAR Whelen Euro Series (NWES), der längere Reisen auf sich nehmen muss, als Kenko Miura. Der Japaner legt an einem Wochenende rund 20.000 Kilometer im Flugzeug zurück, um in der EuroNASCAR zu starten. Der 40-Jährige liebt es, in Europa zu starten und nimmt die Reisestrapazen deshalb mit einem Lächeln auf sich.

In seiner Karriere hat Miura, der seit der Saison 2017 in der NWES startet, rund 437.000 Kilometer zurückgelegt. Der Stress, die Müdigkeit und der Jetlag sind für den Fahrer von Alex Caffi Motorsport natürliche Nachteile, die Rennfahrer aus Europa nicht haben. Er hat jedoch eine Strategie entwickelt, um das Maximum aus sich herauszuholen.

Gegenüber ‘EuroNASCAR.com’ sagt Miura: “Für Rennfahrer aus Japan ist es nicht ungewöhnlich, in Europa zu fahren. Das lehrt uns die Formel-1-Geschichte. Am Anfang habe ich Rennen in ganz Asien bestritten. Ich war es also gewöhnt, Japan zu verlassen. Ich wollte immer in Europa und Amerika fahren und deshalb bin ich mit meinem Leben aktuell sehr zufrieden.”

“Die Flüge und die verschiedenen Zeitzonen sind nicht einfach zu managen”, erklärt er. “Meine Strategie ist, im Flugzeug so viel es geht zu schlafen, damit ich nicht müde bin, wenn ich ankomme. Nach den Rennen gehe ich früh ins Bett, um am nächsten Tag topfit zu sein. Es ist wichtig, viel zu schlafen und die nötige Ruhe zu bekommen, die es braucht, um in EuroNASCAR schnell zu sein.”

Der Kampf um die Challenger Trophy

Foto: NASCAR Whelen Euro Series / Stephane Azemard

Im Jahr 2018 gewann Miura in der ELITE-1-Division den Titel in der Challenger Trophy, der Wertung für Silber- und Bronzefahrer in der Topliga der EuroNASCAR. Nach der regulären Saison liegt er in der Sonderwertung nur auf Platz vier. In den Playoffs muss er daher ein Feuerwerk abbrennen, wenn er seinen Titel verteidigen möchte.

“Dieses Jahr haben wir eine schwierige reguläre Saison erlebt”, so Miura. “Wir hatten einige technische Probleme und waren einfach nicht schnell genug. Das Level der Fahrer ist im Vergleich zum Vorjahr weiter gesteigen und deshalb ist es jetzt schwieriger, vorne mitzuhalten als in den vergangenen Saisons. In Venray hatten wir ein starkes Autos und wir erwarten, dass wir in den Playoffs gute Ergebnisse einfahren werden.”

Der Start in die Playoffs findet am 21. und 22. September am Hockenheimring in Deutschland statt. Traditionell werden in der Endrunde doppelte Punkte vergeben, weshalb die Ergebnisse an den letzten zwei Rennwochenenden ein deutlich höheres Gewicht haben, als die Läufe der regulären Saison, in der die Fahrer ihr schlechtestes Resultat streichen durften.

André Wiegold