Mit ausgestrecktem Mittelfinger: Hocevar siegt in Kansas

Mit ausgestrecktem Mittelfinger: Hocevar siegt in Kansas
Foto: NASCAR Media / Graythen/Getty Images

Carson Hocevar zeigte Layne Riggs den Mittelfinger bei der Zieldurchfahrt – Der polarisierende Cup-Pilot gewann das Truck-Rennen in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf dem Kansas Speedway

Carson Hocevar sorgte erneut für Gesprächsstoff im Fahrerlager. In der letzten Runde des NASCAR-Truck-Rennens kämpfte er mit Layne Riggs um den Sieg und fuhr mit ausgestrecktem Mittelfinger vor dem Front-Row-Motorsports-Piloten durch den Zielbogen des Kansas Speedway.

Der 22-jährige Spire-Fahrer ist bekannt für seine Auseinandersetzungen mit anderen Fahrern. In der Cup Series, in der Hocevar Vollzeit fährt, geriet er in Atlanta bereits mit mehreren etablierten Fahrern aneinander. In der Schlussphase des Kansas-Rennens führte Hocevar den Lauf in seinem Truck mit der Startnummer 7 an, doch Riggs verkürzte den Abstand auf den Spire-Piloten stetig.

Als die weiße Flagge geschwenkt wurde, sah der Fahrer der #34 seine letzte Chance und fuhr Hocevar ins linke Quarterpanel. Für einen Moment sah es so aus, als hätte Riggs beide aus dem Rennen genommen. Mit viel Geschick brachten die Kontrahenten ihre Fahrzeuge wieder unter Kontrolle und touchierten die Mauer nur leicht. Als Hocevar auf die Frontstretch einbog, streckte er den Mittelfinger aus dem Truck und ließ ihn bis zur Zieldurchfahrt draußen.

Alles nur Spaß

“Ich dachte, ich mach’s etwas unterhaltsam”, sagte Hocevar, nachdem er aus dem Truck kletterte. “Die #34 [Riggs] war super, super schnell. Sein Truck war auf den Short-Runs wirklich gut – ich hätte nicht gedacht, dass er so schnell aufholen würde, weil er so weit hinten lag. Aber er war wirklich stark.”

Hocevar zollt Riggs bei der Pressekonferenz großen Respekt für sein Talent und erklärt die Situation mit dem Mittelfinger auf der Start-Ziel-Geraden etwas genauer, während er seine Trophäe auf dem Schoß hielt: “Es war nicht wirklich böse gemeint, um ehrlich zu sein, ich weiß auch nicht wirklich, was mir durch den Kopf ging. Ich wollte ihn nur daran erinnern: ‚Hey, ich habe trotzdem gewonnen.‘ Ich denke, dass mein Stinkefinger nicht so schlimm ist, wie sich gegenseitig abzuschießen. Also alles ist in Ordnung, ich bin sicher, wenn wir uns wiedersehen, werden wir darüber lachen.” 

Auch Riggs zeigt sich glücklich nach dem Rennen: „Warum sollte ich nach einem zweiten Platz mit einem siegfähigen Auto unglücklich sein? Ich wusste, dass ich ihm einen Schubs gab, aber ich wusste auch, dass es meine letzte Chance war.“ Er fügt hinzu: „Es ist alles nur Spaß, er ist ein Cup-Fahrer und ich denke, ich habe alles getan, was ich konnte, um an ihn heranzukommen. Er wird nicht allzu böse sein, wenn er da sitzt und seinen Pokal umarmt.”

Foto: NASCAR Media / Chris Graythen/Getty Images

Riggs nach Rennen disqualifiziert

Die Freude nach dem Rennen hielt jedoch nicht lange an. Der Ford der Front-Row-Mannschaft mit der Startnummer 34 wurde nach dem Rennen untersucht und disqualifiziert.

Im Regelwerk der NASCAR steht bezüglich des Verstoßes des Teams: “Das Abdeckungsmaterial [der Ladefläche] muss stark genug sein, um zu verhindern, dass sich die Abdeckung durchbiegt oder durchhängt, und muss um den Umfang aller Streben herum versiegelt sein, während das Fahrzeug im Rennen ist.”

Durch die Disqualifikation von Riggs rückte der zweimalige Daytona 500-Sieger William Byron auf den zweiten Platz vor, der ebenfalls in der Truck Series fuhr. Dieser verfolgte den Kampf von Hocevar und Riggs aus der ersten Reihe: “Ich hatte gehofft, dass sie crashen würden, aber das taten sie nicht.”

Hinter Byron kam Corey Heim als Dritter ins Ziel. Der Tricon Garage-Pilot gewann Stage eins musste sich aber wegen Restartvergehens von hinten durchs Feld arbeiten. Das nächste Rennen der NASCAR Craftsman Truck Series findet am Samstag, dem 17. Mai, um 19:30 Uhr auf dem North Wilkesboro Speedway statt.

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Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.

Erik Resch

Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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