NASCAR Euro Series auf dem Raceway Venray 2016

NASCAR Euro Series auf dem Raceway Venray 2016
© Volkan Avci (leadlap.de)

An Pfingsten 2016 trat die NASCAR Euro Serie für den dritten und vierten Lauf auf dem Raceway Venray an. Für die Fahrer der Elite 1 und Elite 2 war es der erste Besuch auf einem Oval in der Saison 2016. 

Elite 1

Im ersten Rennen gewann Frederic Gabillon vor Anthony Kumpen und Borja Garcia. Der Franzose fuhr im Laufe des Rennens vom dritten auf den ersten Platz und profitierte von Fehlern der Piloten vor ihm.

Freddy Nordstrom löste mit seinem Einschlag in die Mauer von der ersten Kurve die einzige Caution des Rennens aus. Gabillon nutzte Chance und überholte Gianmarco Ercoli für die erste Position. Der Italiener fiel daraufhin einige Plätze zurück.

Gabillon kommentierte das Rennen: „Es war ein hartes Rennen. Wir hatten ein gutes Auto. Zudem hatten wir etwas Glück beim Überrunden, denn Borja Garcia hat die falsche Entscheidung getroffen und ich überholte ihn. Im bin sehr glücklich über den Sieg. Wir haben nicht viele Ovalkurse auf dem Programm, aber es ist wirklich toll, hier zu fahren.“

Lokalmatador Barry Maessen kam in seinem ersten NASCAR-Euro-Series-Rennen auf dem fünften Rang ins Ziel. Der Österreicher Florian Renauer landete auf einem souveränen siebten Platz.

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Im zweiten Rennen gewann Kumpen vor Garcia und Maessen. Kumpen startete von der Pole und verteidigte seine Position über die gesamte Renndauer. Ercoli versuchte vergeblich, die Führung des Belgiers zu übernehmen.

Zur Halbzeit des Rennens gab es einen „Big One“ in der ersten Kurve, weil Willy Gruber sich drehte und die folgenden Fahrzeuge keine Chance für ein Ausweichmanöver hatten. Insgesamt 15 Piloten waren an dem Unfall beteiligt.

Nach dem Restart griff Ercoli nach der Führung. Auf der Gegengeraden gab es eine Berührung zwischen dem Italiener und Kumpen und Ercoli drehte sich und schlug in die Mauer ein. Kumpen hingegen fuhr weiter und gewann das Rennen.

Anthony Kumpen sagte zum Rennen: „Das Rennen war sehr gut, aber sehr stressig mit den vielen Cautions. Ich bin sehr froh über den Sieg.“ Zudem verglich er seine US-Erfahrungen mit dem Rennen in Venray: „Es ist etwas komplett anderes. Ich bin in New Smyrna gefahren, was mit dem Oval hier vergleichbar ist. Aber meine vergangenen Rennen waren in Daytona mit 2.5 Meilen und Homestead Miami mit 1.5 Meilen. Dort ist es viel schneller als hier. Aber auch die Strecken mit 0.5 Meilen machen viel Spaß und sind eine große Herausforderung.“

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Barry Maessen hat mit dem dritten Platz einen grandiosen Einstand in die Euro NASCAR gefeiert. Der Niederländer hob sich mit tollen Überholmanövern und einer aggressiven Fahrweise von den anderen Fahrern im Feld ab. Renauer beendete das Rennen auf dem zehnten Platz und sicherte sich wichtige Punkte in der Meisterschaft.

Maessen kommentierte sein Debüt: „Das Rennen war sehr kurz, aber sehr spektakulär. Ich hatte etwas Glück, dass ich beim Unfall in Turn 1 nicht getroffen worden bin. Die Restarts waren gut, dort überholte ich viele Fahrzeuge.“ Zudem sagte er bezüglich der Zukunft: „Wir werden in Brands Hatch antreten!“

Auch Florian Renauer sprach über das Wochenende auf dem Raceway Venray: „Ich bin eigentlich sehr zufrieden. Man sieht bei den Sonntagsrennen, dass viel im Oval passieren kann. Eindeutig fehlt mir noch ein wenig Ovalerfahrung, denn in der Elite 1 ganz vorne mitzumischen ist sehr schwer, da Kumpen, Gabillon und Ferrando schon viel Erfahrung aus Daytona haben. Aber ich bin sehr froh, wir haben einmal den siebten und einmal den zehnten Platz gemacht, das sind viele Punkte für die Meisterschaft.“


Elite 2

Im ersten Rennen der Elite 2 gewann Stienes Longin vor Thomas Ferrando und Riccardo Geltrude. Damit sicherte sich S. Longin den dritten Sieg in Folge, nach seinem Doppelsieg beim Auftakt in Valencia.

Die Deutschen Marko Stipp und Justin Kunz kamen auf dem siebten und 18. Platz ins Ziel. Stipp nutzte die Erfahrung, die er in Venray in der LMV8 Oval Serie bereits gesammelt hatte, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Kunz hatte mit technischen Problemen zu kämpfen und kam im Rennen nicht in den richtigen Rhythmus. Lokalmatador Maik Barten kam mit dem zweiten Fahrzeug des Teams Raceway Venray auf der achten Position ins Ziel.

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Kunz kommentierte seine ersten Erfahrungen im Oval: „Das erste Mal im Oval war faszinierend, es ist etwas ganz anderes. Wenn man das erste Mal mit 28 anderen Auto da drin ist, muss man sich erstmal zurechtfinden.“

S. Longin kommentierte das Rennen: „Es war toll, den dritten Sieg in Folge einzufahren. Das Team macht einen guten Job und das Auto läuft gut. Es ist wie ein Traum, ein Rennen nach dem anderen zu gewinnen. Mit drei Siegen haben wir eine gute Chance, die Meisterschaft zu gewinnen.“

Im zweiten Rennen setzte sich Longin erneut gegen die Konkurrenz durch und holte den vierten Sieg in Folge. Auf dem zweiten Platz landete Geltrude vor Ferrando. Im Rennen gab es einen harten Crash zwischen Freddie Hunt, Claudio Guidici und Marco Spinelli. Daraufhin kam es zu Handgreiflichkeiten zwischen den Teams in der Boxengasse. Auch im Fahrerlager hat es Tumulte zwischen den beteiligten Fahrern gegeben.

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Freddie Hunt © Volkan Avci (leadlap.de)

Stipp hatte etwas Pech mit einer Strafe der Rennleitung und beendete das Rennen auf dem 14. Platz. Maik Barten zeigte erneut eine gute Leistung und fuhr auf der achten Position ins Ziel. Kunz startete nicht im Rennen, da das Auto im Rennen der Elite 1 beim „Big One“ zu schwer beschädigt wurde.

Stipp sagte zum Rennwochenende: „Es war eine neue Herausforderung für mich. Es war wieder ein Sprung ins kalte Wasser. Ich kannte das Auto nicht, aber im Freien Training lief es ganz gut. Das erste Rennen war gut und ich war sehr zufrieden. Wegen der Drive-Through-Strafe war das zweite Rennen für mich gelaufen.“

Auf die Frage, ob er nochmal in der Euro NASCAR antreten wird, antwortete er: „Die Frage stelle ich mir selber auch oft, vor zwei Wochen wusste ich nicht einmal, ob ich hier starte. Das Racing Total Team wird sich darum bemühen. Das Raceway Venray Team war mit mir sehr zufrieden und ich mit ihnen. Ich würde sehr gerne in Brands Hatch fahren.“

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Maik Barten © Volkan Avci (leadlap.de)

Maik Barten äußerte sich zu seinem NASCAR-Debüt: „Es war ein hartes Rennen, die Mechaniker haben hart am Fahrzeug gearbeitet und haben einen guten Job gemacht. Ich bin sehr froh über die Top-10-Platzierungen in den Rennen.“ Auf die Frage, ob er erneut hinter einem NASCAR-Lenkrad sitzen wird, antwortete er: „Ich fahre das finale Rennen in Zolder. Vielleicht fahre ich auch in Brands Hatch, die Entscheidung fällt aber erst in den nächsten Wochen.“

Die Bilder zum Renntag findet Ihr hier!


Gerüchteküche

Die Gerüchte, dass die NASCAR Euro Serie im Jahr 2017 auf dem deutschen Oval in Meppen starten wird, haben sich am Wochenende auf dem Raceway Vernay verdichtet. Eine offizielle Bestätigung gibt es bisher jedoch nicht und daher ist das Gerücht, mit Vorsicht zu genießen.

 

 

 

André Wiegold