Raceway Venray Pfingsten 2015 NASCAR in und aus Europa!
Pfingsten 2015: Drei Tage Ovalrennsport pur! Der Raceway Venray lud zu einem Motorsport-Spektakel. Am Samstag und Sonntag gab die NASCAR Whelen Euro Serie ihr Debut auf der halben Meile in den Niederlanden. Am Montag wurde das traditionelle Pfingstmontag-Rennen ausgetragen. Im folgenden Bericht werde ich auf die einzelnen Tage eingehen.
Samstag
Nascar Whelen Euro Serie
Der Tag begann mit dem freien Training der NWES. Als die Boliden auf die Strecke kamen, war einem sofort eines klar: Gleich gibt es mächtig was auf die Ohren. Enttäuscht wurde man nicht, denn die V8 Motoren der Boliden erzeugten einen schönen und satten Sound. Leider konnte der deutsche Fahrer Stefan Oberndorfer nicht am Rennen teilnehmen. Grund dafür waren Unstimmigkeiten mit seinen Rennlizenzen. Das Fahrerfeld der Elite 1 und Elite 2 lag im Training und in der Qualifikation sehr eng zusammen. Ander Vilarino, der nicht an der Qualifikation teilnahm, startete von ganz hinten. Nach der US-amerikanischen und niederländischen Hymne hieß es für die Elite 1 „Gentlemen start your engines, and ladies!“. Nachdem Streckeneigentümer Harry Maessen, das Startsignal gegeben hatte, hieß es 60 Runden Ovalrennsport pur. Der aktuelle Champion Anthony Kumpen dominierte von vorne rein das Rennen. Ander Vilarino kämpfte sich tapfer durch das Feld. Mitten im Rennen gab es dann einen harten Crash. Anthony Kumpen wurde, in Führung liegend, beim Überrunden in einen Unfall verwickelt. Er stieß mit Hugo Bec zusammen und beide gingen in Turn 1 und 2 in die Mauer. Kumpen rollte dann noch etwas die Strecke hinunter, was dazu führte, dass Simone Monforte in den Wagen von Kumpen krachte. Ein schlimmer Unfall, der dazu führte, dass das Team um Simone Monforte kein Rennen mehr bestreiten konnte. Kumpen musste nach diesem Rennen auf einen Ersatzwagen zurückgreifen. Diesen Ausfall nutzte Nicolo Rocca und holte sich den Sieg auf dem Oval in Venray.
In der Elite 2 gab es einen Start-Ziel-Sieg vom jungen Philipp Lietz. Der Österreicher konnte sich im Zweikampf gegen Thomas Ferrando durchsetzen. Ein Schlüssel zum Erfolg waren die Restarts, denn Philipp nutzte immer die äußere Linie, die in Venray deutlich besser funktionierte, als die innere Spur. Diesen Tipp hat er vom Nascar-Experten Pete Fink bekommen, der ebenfalls am Samstag zu Gast war.
Der Sound, die Geschwindigkeit und die Boliden der Nascar Whelen Euro Serie waren wirklich beeindruckend. Jedoch gibt es beim Debut immer etwas Kritik. Da die Wagen nicht ausschließlich für Ovale konzipiert sind, gab es leider nur eine Linie auf dem Oval. Dieser Umstand und die mangelnde bis fehlende Erfahrung der Fahrer auf einem Oval, führte dazu, dass es nur wenige Überholmanöver und Angriffe gab. Dies tat den Rennen leider nicht so gut. Ebenfalls Luft nach oben hatte das Event abseits der Strecke. Es gab kein richtiges Programm und beim Meet & Greet mit den Fahrern konnte ebenfalls kein Funke überspringen. Hier erhoffe ich mir von der Nascar Whelen Euro Series noch mehr Engagement. Die Serie steckt noch in den Kinderschuhen und daher sollte man abwarten, was alles in den nächsten Jahren passiert. Ebenfalls war die Zuschauerzahl am Samstag relativ gering.
Pickup Truck Demo
Stefan Oberndorfer, der nicht in der Nascar Whelen Euro Series antreten durfte, schnappte sich kurzerhand einen Pickup Truck, die mit V6-Motoren angetrieben werden und aus dem Hause Raceway Venray sind und nahm an der Pickup Truck Demo auf der halben Meile teil. Insgesamt gingen 10 Boliden an den Start. Die Fahrer, die ausgewählt wurden, fahren alle im LMV8 Supercup auf dem Raceway Venray mit. Ebenfalls dabei war der junge Rookie Patrick Heckhausen, der somit weitere Erfahrung auf dem Oval sammeln konnte. Anders als bei der Nascar Whelen Euro Series, gab es bei diesen Rennen side-by-side-racing und eine Menge Überholmanöver. Stefan Oberndorfer zeigte in dieser Klasse, dass er bereits sehr viel Erfahrung im Oval besitzt und mischte immer vorne mit. Die Sieger der drei Rennläufe hießen: Zwei Mal Frank Wouters und einmal Barry Maessen.
Stockcar F2
Auf dem kleinen Oval des Raceway Venrays kamen die Stockcar F2 zum Einsatz. Insgesamt gingen 31 Fahrer an den Start. Die Autospeedway-Klasse zeigte den Zuschauern, was es heißt, auf den kleinen Ovalen in den Niederlanden unterwegs zu sein. Viel Action und den einen oder anderen Zwischenfall gab es in dieser Klasse zu bestaunen. In den drei Läufen setzen sich die Fahrer Randy Werderfoort und Peter Baer (2x) durch.
Off Track
Am Samstag Abend luden die NASCAR-Fans zum gemeinsamen BBQ. Sogar zwei Teams nahmen diese Einladung wahr. Das DF1 Nascar Racing Team aus Österreich und das Euro Kart Team aus Italien nahmen am BBQ teil und gaben den Fans einen tollen Einblick. Es wurde gegessen, geredet und gelacht. Ein toller Ausklang eines tollen Renntages. Danke für die Einladung!
Sonntag
Nascar Whelen Euro Serie
Am Sonntag begann die Elite 1 mit dem Rennen. Das Start-Prozedere wurde mit einer Choreographie der Cheerleader erweitert. Anthony Kumpen erwischte in seinem Ersatzwagen einen guten Tag. Der Champion aus Belgien konnte mit einer dominanten Leistung gewinnen und holte sich damit seinen ersten Sieg auf einem Oval. In der Elite 2 konnte Philipp Dietz seine Form vom Vortag bestätigen und ergatterte seinen zweiten Start-Ziel-Sieg. Auch am zweiten Renntag war die Nascar Whelen Euro Serie sehr gut, aber mit etwas Luft nach oben. Die Rennen waren, wie am Vortag, nicht besonders geprägt von Action. Die Show abseits der Strecke nahm auch am Sonntag nicht wirklich fahrt auf. Mein Fazit ist, dass ich diese Serie sehr gerne weiter verfolgen werde, es aber noch einige Dinge zu verbessern gibt.
Pickup Truck Demo
Auch am zweiten Tag konnten die Pickups überzeugen. In zwei spannenden Läufen konnten diese V6-Boliden hervorragende Werbung für den Raceway Venray machen. Den ersten Lauf gewann der Brite Colin White und den zweiten Lauf konnte Patrick van Eck für sich entscheiden.
Stockcar F2
Am Sonntag gingen insgesamt 33 Fahrer an den Start. Mit 33 Fahrern auf einem viertel Meilen Oval war die Action vorprogrammiert. Die Fans, der gut besuchten Strecke, feierten die Sieger ausgiebig. Die Sieger der Läufe heißen: Peter Baer, Mike Geraedts und Wim Peeters.
National Hotrods
Auf dem kleinen Oval gab es am Sonntag Zuwachs im Programm. Die National Hotrods zeigten extrem spannende Tourenwagen-Rennen auf der viertel Meile. Diese Rohrrahmen & Silhouetten Tourenwagen zeigten „Bump´n´Runs“ und enge Zweikämpfe. Der deutsche Lars Dreschel konnte mit seinem Opel Corsa gleich zwei Siege einfahren. Im BMW Z4 gewann Eric Roeffen den zweiten von drei Läufen.
Off Track
Am Abend wurden meine Freundin Sarah und ich vom Team Heckhausen eingeladen. Auf dem Hecki´s V8 Grill lagen viele leckere Sorten Fleisch bereit. Dieser Grill war für die vielen Fans ein echter Blickfang! Neben den interessanten Gesprächen gab es an diesem Abend ein weiteres Highlight für mich. Ich durfte einmal im Pickup Truck und im V8 Late Model Platz nehmen. Die Sicht in solch einen Boliden ist erschreckend eingeschränkt. Es war ein tolles Gefühl in solch einem Wagen sitzen zu dürfen. Danke Team Heckhausen aus Krefeld!
Montag
Late Model V8 Supercup
Am Montag war von der Nascar nichts mehr zu sehen und man ging in den alltäglichen Ablauf über. Der Raceway Venray veranstaltete sein traditionelles Pfingstmontag-Rennen. Auf der halben Meile gingen die Boliden des LMV8 Supercups an den Start. Es waren 21 Fahrer zur halben Meile gepilgert. Patrick Heckhausen und Stefan Oberndorfer gingen mit einem überarbeiteten Setup ins Rennen. Dies sollte sich gleich als gute Investition erweisen, denn Patrick konnte mit den Positionen 5, 12 und 7 sein bestes Ergebnis in seiner jungen Karriere einfahren. In der Tageswertung hieß dies Platz 5. Oberndorfer hatte ein starkes Auto und konnte mit der Spitze mithalten, jedoch verhinderten ein technischer Defekt und ein Unfall im Finale gute Ergebnisse. Sieger der Läufe waren Frank Wouters, Patrick Kessels und Ralph Verberckt.
Stockcar F1
Im Kampf um den Titel Dutch Tarmac Champion 2015 gingen 21 Fahrer an den Start. Im ersten Lauf gab es einen schweren Unfall, jedoch wurde keiner der Fahrer ernsthaft verletzt. Den Sieg holte Raymond van den Hadelkamp. Im zweiten Lauf setzte sich Geert-Jan Keijzer durch. Der amtierende Champion konnte damit wichtige Punkte für die Meisterschaft ergattern. Den dritten Lauf gewann Roy Maessen. Im Finale konnte Sjengie Smidt Jr. seine Form aus den letzten Rennen mit einem Sieg bestätigen.
Stockcar F2
Am Pfingsmontag erhöhte sich die Anzahl der Fahrer auf 34 Teilnehmer. Wieder gab es Abwechslung an der Spitze. Wim Peeters konnte zwei Läufe für sich entscheiden. Ebenfalls unter den Siegern war Aart Jan van Dam. Der Belgier Jan Beckers konnte ebenfalls ein Rennen gewinnen. Die Meisterschaft ist in dieser Rennklasse sehr spannend und ein Favorit für den World Cup 2015 ist kaum auszumachen.
National Hotrods
In dieser Klasse waren erneut enge Rennverläufe an der Tagesordnung. Aus deutscher Sicht war es ein sehr erfolgreicher Tag. Den ersten Lauf gewann der Bochumer Uwe Mündelein. Der zweite Lauf ging an den Niederländer John van den Bosch. Die letzten beiden Läufe gingen an Lars Dreschel.
Insgesamt war es ein extrem gelungenes Wochenende. Drei Tage lang gab es Motorsport pur! Die Nascar Serie hat mit einigen kleinen Macken überzeugt. Der Renntag am Montag konnte ebenfalls überzeugen. Im Juni gibt es den nächsten Besuch auf der Rennstrecke in Venray. Am 26. und 27. Juni sind neben den Late Models, Stockcar F1 und F2 sowie den Hotrods die UK Pickup Trucks und die Saloon Stockcars zu Gast.
Hier findet ihr die Fotos vom Renntag:
„Green flag, we are racing!“
Hier findet ihr eine Playlist mit meinen Videos zur NASCAR Whelen Euro Serie. Weitere Videos zu anderen Klassen und Veranstaltungen gibt es auf dem Kanal!
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