Andre Castro: “Ich will ein professioneller Rennfahrer werden, der bezahlt wird!”
NWES-Talent Andre Castro hat große Ziele im Motorsport – Der US-Amerikaner will in den kommenden fünf Jahren ein professioneller Rennfahrer mit Gehaltscheck werden
Viele junge Rennfahrer träumen davon, eines Tages mit dem Rennsport ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. Genau dieses Ziel hat auch Andre Castro aus den USA, der im Jahr 2020 für DF1 Racing in der EuroNASCAR-2-Meisterschaft der NASCAR Whelen Euro Series (NWES) an den Start gehen wird. Im vergangenen Jahr hat der 21-Jährige mit starken Ergebnissen geglänzt, auch wenn ein Rennsieg ausgeblieben ist.
Gegenüber ‘Leadlap.de” sagt er: “Ich will ein professioneller Rennfahrer werden, der bezahlt wird. Ich habe nicht das Budget, um mir die Serie auszusuchen, in der ich fahren möchte. Ich bin aber ein vielseitiger Motorsport-Fan, der Serien wie die WRC, DTM und sogar die brasilianische Stockcar-Serie verfolgt.”
Castro würde in jeder Serie fahren, in denen Rennboliden mit vier Rädern zum Einsatz kommen, hauptsache er schafft es, auf professioneller Ebene zu starten. Trotz seines jungen Alters verfügt der Rennfahrer aus Chicago Erfahrungen im Formel-, Stockcar- und Sportwagen-Sport, die ihn eines Tages an die Spitze einer Meisterschaft katapultieren sollen.
“Die NASCAR Cup Series ist meine erste große Liebe neben der Formel 1, aber dort ist die Tür bereits geschlossen”, so Castro weiter. “Es wäre der Traum meines Lebens, die NASCAR-Karriereleiter zu erklimmen und eines Tages gegen meine Helden zu fahren. In diesem Jahr konzentriere ich mich auf meine Chance, die mir Norbert Walchhofer und Gudrun Strouhal geboten haben. Da will ich natürlich das Maximum herausholen.”
Große Ziele mit DF1 Racing
Mit DF1 Racing hat Castro in der Saison 2020 das Team im Rücken, das im Jahr 2019 mit Lasse Sörensen die EuroNASCAR-2-Meisterschaft gewonnen hat. Der Amerikaner wird sich außerdem das Auto mit Ander Vilarino teilen, der die NWES bereits dreimal gewonnen hat und heute noch immer der Fahrer mit den meisten EuroNASCAR-Siegen ist. Die Segel stehen also auf Titelkampf.
“Ich hatte schon Angst, kein Team für die Saison 2020 zu finden, aber dann kam DF1 Racing, um mir Vertrauen zu schenken”, so Castro. “Ich werde natürlich alles geben, um dieses Vertrauen mit vielen Siegen zurückzahlen. Wenn wir erst einmal den ersten Sieg eingefahren haben, werden weitere folgen, wenn wir das Auto weiterentwickeln. Ich freue mich riesig darauf, mit Ander Vilarino zusammenzuarbeiten, von dem ich sicher eine Menge lernen kann.”
In der Saison 2019 hat Castro für PK Carsport und Marko Stipp Motorsport – das Team aus Deutschland, das im Jahr 2020 mit DF1 Racing kooperieren wird – elf von 13 NWES-Rennen bestritten. Einmal holte er die Pole-Position und viermal stand er auf dem Podium. In Valencia, Franciacorta und Brands Hatch landete Castro jeweils auf Platz zwei.
SimRacing als Trainingsmöglichkeit
Aufgrund der COVID-19-Pandemie zieht sich der NWES-Saisonstart 2020 voraussichtlich noch bis September 2020 hin. Bis dahin treten die Fahrer und Teams in der EuroNASCAR Esports Series virtuell gegeneinander an. Castro hat mit seinem Sieg beim Prolog in Daytona bewiesen, ein starker SimRacer zu sein, doch was nimmt er eigentlich aus der virtuellen Welt mit in die Realität?
“Für Fahrer wie mich, die in der Realität nicht so viele Rennen bestreiten, ist SimRacing einfach nur großartig”, sagt Castro. “Ich habe in meiner Karriere weniger als 20 echte Rennwochenenden auf meinem Konto und dennoch fühle ich mich in Sachen Rennintelligenz und Hände-Augen-Koordination sehr erfahren, alles wegen hunderten von Sim-Rennen.”
Laut Castro gibt es viele Fähigkeiten, die sich ein Rennfahrer in der virtuellen Welt aneignen kann: “Ich habe im SimRacing meine Konzentration, Konstanz, Rennintelligenz und Strategie verbessert. In der virtuellen Welt bekomme ich ein generelles Gefühl, wie sich ein Auto verhält, was dann den Transfer in die Realität deutlich vereinfacht. Ich habe das “Skip Barber Karts to Cars”-Stipendium gewonnen und dafür muss ich auch iRacing danken.”
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