„Erfolg mit fadem Beigeschmack“: Jonas Müller holt DRM-Podium nach Crash seines Bruders

„Erfolg mit fadem Beigeschmack“: Jonas Müller holt DRM-Podium nach Crash seines Bruders
Foto: ADAC Motorsport / Sascha Dörrenbächer

Liam Müller verunfallte beim Shakedown der Rallye Sulingen schwer – Bruder Jonas kämpfte sich nach dem Schock auf Rang zwei in der DRM4

Das Rennwochenende in Sulingen sollte der erste gemeinsame Einsatz der Müller Brothers in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) werden. Beide Brüder gehören zum Nachwuchsteam von Pole Promotion. Jonas Müller war bereits beim DRM-Auftakt im Erzgebirge gestartet, während für seinen älteren Bruder Liam in Sulingen der erste Saisonlauf anstand. Leider entwickelte sich das Wochenende zu einer emotionalen Herausforderung für Familie und Team, nachdem Liam am vergangenen Donnerstag beim Shakedown noch vor dem Start der eigentlichen Rallye einen heftigen Unfall hatte.

In einer schnellen Rechtskurve brach der rote Opel Corsa Rally4 von Liam Müller aus, überschlug sich und schlug in einen Baum ein. Hinter ihm fuhr sein Bruder Jonas, der einer der ersten Helfer am Unfallort war.

Er schildert die Szene gegenüber Leadlap.de: “Dann hab ich schon die Rauchwolke ums Eck gesehen und dann, wie das Auto von meinem Bruder auf dem Dach liegt, ich bin dann ausgestiegen und hingerannt und hab versucht so gut zu helfen wie’s geht. Das war wirklich eine krasse Nummer da.” 

Liam Müller erlitt beim Aufprall Verletzungen am linken Bein und wurde nach der Erstversorgung ins Krankenhaus gebracht. Auch Beifahrer Alexander Hirsch (Tannenberg) musste untersucht werden, konnte die Klinik aber bereits am Freitag mit Prellungen verlassen. Liam Müller wurde am Sonntag nach Gießen verlegt und wird dort von einem auf Unfallverletzungen spezialisierten Arzt des Teams betreut.

Trotz Schock: Jonas Müller geht an den Start

Nach dem Unfall stand für Jonas Müller und Beifahrer Detlef Ruf lange nicht fest, ob sie bei der Rallye überhaupt starten würden. Mit der Unterstützung von Liam fiel am Freitagabend die Entscheidung für den Start.

Die ersten Wertungsprüfungen verliefen noch holprig, wie Jonas uns erzählt: “Wir sind dann am Freitagabend gestartet, da lief es auf den ersten zwei Prüfungen noch nicht ganz so rund, wir mussten da erstmal den Kopf frei kriegen und wieder den Rhythmus finden.”

Am Samstag ging es vorsichtig weiter, vor allem auf dem für Müller neuen IVG-Gelände. Doch je besser er die engen und schnellen Betonwege kannte, desto mehr traute er sich.

Am Nachmittag dreht Jonas Müller auf

In der Nachmittagsschleife platzte dann der Knoten: Müller und Ruf gewannen drei Wertungsprüfungen, inklusive der Powerstage in Bahrenborstel, und sammelten wichtige Zusatzpunkte für die DRM-Wertung.

Am Ende fehlten Müller nur rund sieben Sekunden auf Klassensieger Jonas Ertz. „Es war am Ende doch noch ein Erfolg mit einem faden Beigeschmack für Detlef und mich. Der Donnerstag mit den schweren Verletzungen meines Bruders hat uns sehr getroffen“, sagt Jonas gegenüber Leadlap.de.

Auf ihrem Instagram-Account schreiben die Müller Brothers: „Dieser Erfolg bedeutet für uns viel mehr als nur Zahlen: Er steht für Zusammenhalt, Mut und Leidenschaft.“

Durch seinen zweiten Platz in der DRM4-Klasse und Rang 13 in der Gesamtwertung zieht Jonas Müller mit 44 Punkten in der Meisterschaft gleich mit Sepp Wiegand. An der Spitze liegen Jonas Ertz und Lasse Karlsjoj, ebenfalls punktgleich, mit 51 Zählern.

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Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seiner Karriere besuchte er zahlreiche Live-Events, darunter das Daytona 500, die WEC in Spa und das Goodwood Festival of Speed. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.

Erik Resch

Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seiner Karriere besuchte er zahlreiche Live-Events, darunter das Daytona 500, die WEC in Spa und das Goodwood Festival of Speed. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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