„Dieser Ort verzeiht keine Fehler“: Robert Wickens bereit für 24h-Nordschleife-Debüt

„Dieser Ort verzeiht keine Fehler“: Robert Wickens bereit für 24h-Nordschleife-Debüt
Foto: Jan Brucke/VLN

Robert Wickens sicherte sich beim zweiten NLS-Lauf 2025 die Nordschleifen-Permit für das 24h-Rennen auf dem Nürburgring – Trotz eines schweren Unfalls im Vorjahr will der Kanadier im Hyundai beim Langstreckenklassiker antreten

Robert Wickens lässt sich von Unfällen nicht aufhalten – der Kanadier plant in dieser Saison sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife und hat nun den ersten Schritt gemacht. Beim zweiten Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) am vergangenen Wochenende sicherte er sich die erforderliche DMSB-Permit Nordschleife.

Bereits im vergangenen Jahr wollte Wickens beim legendären 24-Stunden-Rennen in der Eifel an den Start gehen, doch ein schwerer Crash im Vorfeld des Langstreckenklassikers machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

Über seinen Unfall während des ersten NLS-Laufs 2024 ist nicht viel bekannt. Sicher ist nur, dass der Kanadier in der Hohenrain-Schikane mit hoher Geschwindigkeit frontal einschlug und sein Auto anschließend auf einem leeren Parkplatz zum Stehen kam.

Wickens war nach dem Crash schnell wieder auf den Beinen, auch wenn er noch einige Zeit im Krankenhaus verbringen musste, um sicherzugehen, dass zu seiner Querschnittslähmung, die er sich 2018 bei einem IndyCar-Unfall in Pocono zugezogen hatte, keine neuen Verletzungen hinzugekommen waren.

Unfälle haben den Kanadier nie lange aufgehalten: Nur 1.258 Tage nach seinem schweren IndyCar-Unfall in Pennsylvania fuhr er im Jahr 2022 trotz Querschnittslähmung sein erstes Rennen in der amerikanischen IMSA Michelin Pilot Challenge. Dabei pilotierte er einen Hyundai Elantra N TCR, der dank einer Kooperation mit Bosch komplett ohne Einsatz der Beine steuerbar ist.

Nur ein Jahr später gewann Wickens die TCR-Meisterschaft. Aktuell startet Wickens bei ausgewählten IMSA-Rennen mit einer Corvette von DXDT. In Long Beach legte er einen guten Start hin, auch wenn das finale Ergebnis dies nicht direkt widerspiegelt. 

Nun zieht es ihn aus Amerika in die grüne Hölle: „Als Sportler suche ich ständig nach Wegen, mich selbst herauszufordern und neue Möglichkeiten zu entdecken, um zu wachsen und meine Fähigkeiten zu verbessern“, sagt der 36-Jährige.

Mit Unterstützung von Bryan Herta Autosport wird Wickens nun auch beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife an den Start gehen. Dafür erhielt er am vergangenen Wochenende beim zweiten NLS-Lauf die nötige DMSB-Permit Nordschleife (DPN).

„Die DMSB-Permit Nordschleife ist bei den meisten Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife Voraussetzung, um bei Wettbewerben an den Start gehen zu dürfen“, erklärt der DMSB auf seiner offiziellen Website.

Gemeinsam mit Michael Lewis und Youngchan Kim absolvierte Wickens beim zweiten NLS-Lauf 21 Runden auf der Nordschleife und belegte dabei Platz vier in der TCR-Klasse.

„Es fühlte sich richtig gut an, zurück in der Grünen Hölle zu sein“, freut sich Wickens. „Ich liebe die Strecke und habe auch aus meiner DTM-Zeit nur gute Erinnerungen an den Nürburgring.“

Die Nordschleife hält dennoch ihre Herausforderungen bereit, wie der Kanadier betont: „Das funktioniert wunderbar, auch wenn es sich im Vergleich zu den Sprintrennen, die ich in den USA bestreite, deutlich unterscheidet. Die Nordschleife ist extrem eng und verzeiht keine Fehler. Man hat nur selten freie Runden, und gerade in den Code-60- oder -120-Phasen habe ich schon eine Menge mit meinen Händen zu tun. Aber ich habe mich schnell eingewöhnt.“

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Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seiner Karriere besuchte er zahlreiche Live-Events, darunter das Daytona 500, die WEC in Spa und das Goodwood Festival of Speed. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.

Erik Resch

Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seiner Karriere besuchte er zahlreiche Live-Events, darunter das Daytona 500, die WEC in Spa und das Goodwood Festival of Speed. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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