Emotionaler Sieg für Alberto Naska: “Männer weinen aus vielen Gründen …”

Emotionaler Sieg für Alberto Naska: “Männer weinen aus vielen Gründen …”
Credits: Michael Großgarten / Leadlap.de

Alberto Naska findet sich in der NWES-Saison 2023 in einer neuen Rolle wieder – Der Italiener ist nicht mehr der Gejagte, sondern der Verfolger – In Italien feierte er einen emotionalen Sieg

Die NASCAR Whelen Euro Series (NWES) sorgt immer wieder für emotionale Geschichten. Vor allem die Heimrennen der Fahrer sind immer wieder für Gefühlsausbrüche und besondere Anekdoten gemacht. So war es auch in Italien auf dem Autodromo di Vallelunga, wo Alberto Naska ausgerechnet vor seinem treuen Heimpublikum seinen ersten Saisonsieg in der EuroNASCAR 2 feierte. Als der CAAL-Pilot in die Victory Lane einbog, weinte er und ließ seinen Emotionen freien Lauf.

“Männer weinen aus vielen Gründen: Trauer, Freude, Emotionen, Kummer. Heute habe ich geweint“, sagt der 33-Jährige in seinem neuesten Video auf seinem englischen YouTube-Kanal. “Ich habe sehr geweint, wie ein Kind, und ich sage euch, es ist viele Jahre her, dass ich so geweint habe.” Doch was war passiert, dass die Emotionen in der Victory Lane von Vallelunga nur so aus dem Italiener heraussprudelten? Was machte den Sieg auf dem Autodromo di Vallelunga für Naska so besonders?

In seiner Rookie-Saison 2022 übernahm der Content-Creator und Rennfahrer schnell die Führung in der Gesamtwertung. Er gewann ein Rennen nach dem anderen und sorgte für einen heißen Titelkampf mit Liam Hezemans. Er war der Gejagte, während Hezemans als Verfolger versuchte, den entscheidenden Stich gegen den CAAL-Piloten zu setzen. Dies gelang dem Niederländer erst im letzten Rennen der Saison, weshalb sich Naska mit Platz zwei in der Gesamtwertung begnügen musste.

In der Saison 2023 fährt Hezemans in der EuroNASCAR PRO, weshalb Naska für viele der absolute Favorit auf den EuroNASCAR-2-Titel war. Doch dann überraschte Vladimiros Tziortzis mit vier Siegen in Folge und stellte die Kräfteverhältnisse in der Meisterschaft auf den Kopf. Plötzlich war Naska der Verfolger und er blieb bis Italien ohne Sieg. Auf der Strecke gelang es ihm dann aber, zu alter Stärke zurückzufinden und den Bann zu brechen. Deshalb war es für Naska ein so wichtiger Sieg am Samstag vor seinem Heimpublikum.

“Dieser Sieg zeigt, dass gute Ergebnisse kein Zufall sind”, sagt Naska. “Sie sind das Ergebnis von harter Arbeit, Engagement und Leiden. Vor einem Monat waren wir verzweifelt, weil ich die Saison als der Fahrer begonnen hatte, den es zu schlagen galt. Aber das Leben hat mich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ich war langsam und wir fielen zurück. Nach vier Niederlagen in Folge mussten wir arbeiten, alle zusammen als Team. Das Team änderte das Set-up und ich trainierte stundenlang im Simulator.”

Credits: Michael Großgarten / Leadlap.de

“Dann kamen die Ergebnisse”, fährt Naska fort. “Nach dem perfektesten Rennen meines Lebens ohne einen einzigen Fehler kam der Sieg. Und dann habe ich geweint, auch wegen der Fans, die alle da waren, um mich anzufeuern. Ich weinte auch wegen der harten Arbeit. Ich habe geweint, weil die Last der vergangenen Monate, in denen wir gelitten haben, von meinen Schultern gefallen ist.” Nach zwei starken Resultaten in Vallelunga liegt Naska mit nur 13 Punkten Rückstand auf Tziortzis auf Platz zwei der Gesamtwertung.

Das Reglement sieht vor, dass alle Fahrer am Ende der regulären Saison nach den Rennen in Most und Oschersleben ihre beiden schlechtesten Ergebnisse streichen müssen. Mit diesem Punktestand geht es dann zum Finale ins belgische Zolder, wo in beiden Rennen doppelte Punkte vergeben werden. Im vergangenen Jahr brach das Naska das Genick, 2023 könnte der Italiener vom Punktesystem profitieren und den EuroNASCAR-2-Titel holen. Tziortzis, aber auch Paul Jouffreau sowie Gil Linster werden sicherlich etwas dagegen haben und dem Italiener das Leben schwer machen.

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André Wiegold