Linster erhält Superspeedway-Lizenz: “Das Tempo und das Risiko sind einfach verrückt!”

Linster erhält Superspeedway-Lizenz: “Das Tempo und das Risiko sind einfach verrückt!”
Foto: NASCAR Whelen Euro Series / Nina Weinbrenner

Gil Linster nahm am offiziellen Test der ARCA-Serie auf dem Daytona International Speedway teil – Der Luxemburger erhielt seine Superspeedway-Lizenz

Der Weg ist frei für Gil Linster, die NASCAR-Welt in den USA zu erobern, denn der Luxemburger hat eine der wichtigsten Hürden genommen. Mit der Teilnahme am ARCA-Test auf dem Daytona International Speedway erwarb der 30-Jährige die Superspeedway-Lizenz, mit der er auf allen Ovalen der Serie in den USA starten darf. Dafür stieg der Rennfahrer aus Frisange in ein Auto von Kimmel Racing.

Linster plant, 2024 wieder in der NASCAR Whelen Euro Series (NWES) an den Start zu gehen, doch seit Jahren versucht der Luxemburger parallel alles, um auch in den USA im NASCAR-Zirkus Fuß zu fassen. Dazu nahm er in der Vergangenheit immer wieder an Late-Model-Rennen teil, unter anderem an der populären World Series of Asphalt Stock Car Racing auf dem New Smyrna Speedway in der Nähe von Daytona.

Mit dem ARCA-Test erfüllte sich Linster den Traum, auf dem wohl legendärsten NASCAR-Oval seine Runden zu drehen. Zum ersten Mal erlebte er das Höllentempo, das Windschattenfahren und auch die Gefahr, die diese Art des Rennsports mit sich bringt. Gegenüber Motorsport.com sagt er: “Für mich ist die Formel 1 kein Rennsport mehr. Aber in der NASCAR gibt es noch echte Rennfahrer, und vor denen habe ich jetzt noch mehr Respekt.”

“Die Geschwindigkeit und das Risiko, das wir eingehen, ist einfach verrückt”, so Linster weiter. “Das ist pures Racing. Man kann in der NASCAR ändern, was man will, aber es ist immer noch total verrückt, in so ein Auto zu steigen.” Doch was kritisiert Linster an der Formel 1, die vor allem außerhalb der USA als Königsklasse des Motorsports gilt? “Es ist eine nette Reality-Show geworden, in der Prominente viel Geld bezahlen, um dabei zu sein und schöne Fotos zu machen.” Die Leistungen der Fahrer und Ingenieure in der Formel 1 schmälert er aber nicht!

Nach dem Test geht es für Linster erst einmal zurück nach Europa, aber das Ticket für die Daytona 500 am 18. Februar 2024 ist schon gebucht. Doch Linster will nicht nur als Zuschauer ins World Center of Racing zurückkehren, denn am 17. Februar findet vor dem Xfinity-Rennen das ARCA-Rennen statt, an dem auch Supercar-Legende Shane van Gisbergen und IndyCar-Star Marco Andretti teilnehmen werden. Der Luxemburger arbeitet hart daran, dass auch sein Name auf der Teilnehmerliste stehen wird.

“Für mich ist Daytona wie in den großen Filmen”, beschreibt Linster seine NASCAR-Begeisterung. “Es ist ein großer Traum, denn wenn man von NASCAR hört, möchte man in Daytona sein. Ich möchte einfach in Daytona starten – am liebsten natürlich [eines Tages] im Daytona 500”. Linster lobt die Show vor dem Rennen und spricht von einer “einzigartigen Atmosphäre” durch die Zeremonie und den Fly-Over.

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André Wiegold