NWES-Finale 2022 Grobnik: Alon Day erster viermaliger EuroNASCAR-Champion

NWES-Finale 2022 Grobnik: Alon Day erster viermaliger EuroNASCAR-Champion
Credits: Michael Großgarten / Leadlap.de

Alon Day hat sich auf dem Automotodrom Grobnik zum vierten Mal die Meisterschaft in der EuroNASCAR PRO gesichert – Allerdings nicht ganz ohne Drama

Aller guten Dinge sind drei oder im Fall von Alon Day wohl eher vier. Der Israeli war als Meisterschaftsführender zum Finale der NASCAR Whelen Euro Series (NWES) auf dem Automotodrom Grobnik gereist und krönte sich unter der brütenden Sonne von Kroatien zum vierten Mal zum Champion. Damit liegt er jetzt alleine an der Spitze der ewigen NWES-Tabelle vor Ander Vilarino.

Den Grundstein legte Day dafür bereits am Samstag mit einem starken Start-Ziel-Sieg. Der Israeli setzte sich dabei gegen seinen Rivalen Gianmarco Ercoli durch, der am Start Patrick Lemarie kassierte. Anschließend machte sich der CAAL-Pilot auf die Verfolgung von Day, musste sich nach 17 Runden jedoch mit Rang zwei zufriedengeben.

“Er war die ganze Zeit da, er hat wirklich hart gepusht, und ich wusste, dass es hier um die Meisterschaft geht. Ich muss jetzt erst einmal durchatmen, das war ein hartes Rennen! Ich bin sehr glücklich, dass ich morgen in der ersten Reihe starten kann. Glückwunsch an Giorgio für die Poleposition und an Ercoli, er hat mich bis ans Limit getrieben. Hoffentlich können wir morgen den Job zu Ende bringen, denn jetzt konzentrieren wir uns auf morgen”, sagt Day nach dem Rennen.

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Giorgio Maggi und Liam Hezemans rundeten die Top 5 ab. Der Schweizer sicherte sich neben dem Sieg in der Junior Trophy auch die schnellste Runde und somit die Pole für das Rennen am Sonntag. In der Challenger Trophy setzte sich Henri Tuomaala als Achter durch.

Dank der doppelten Punkte beim Saisonfinale baute Day seinen Vorsprung auf 16 Zähler aus und war damit eigentlich in einer komfortablen Position für das Rennen am Sonntag. Selbst bei einem Sieg von Ercoli hätte dem Israeli ein Top-5–Ergebnis gereicht. Doch wie so oft im Motorsport kam ihm das Rennen dazwischen und sorgte für viel Spannung.

In Kurve 14 setzte der Italiener die Attacke, um Day von Platz zwei zu verdrängen – was ihm auch gelang. Allerdings kam es dabei zu einer Berührung, die den PK-Carsport-Piloten bis auf Platz fünf zurückwarf. Da Ercoli zeitgleich aber nicht an Maggi vorbeikam, war dies noch kein Grund zur Panik.

Beim letzten Neustart gelang es dem Italiener die Führung zu erobern und auch Day verlor eine Position. Plötzlich war es Ercoli der eine Hand am Pokal hatte, doch das Rennen war noch nicht vorbei und Maggi dachte nicht daran, den Sieg verschenken. Und so kam es, wie es kommen musste: Bei einem Manöver des Schweizers kam es zum Kontakt, der Ercoli weit zurückwarf. Maggi musste sein Auto wenig später sogar ganz abstellen.

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Die Spitzengruppe wurde dadurch völlig durchgemischt. Den Sieg sicherte sich Lemarie vor Nicolo Rocca und Day. “Das war ein tolles Gefühl! Ich bin so glücklich, wir hatten ein starkes Wochenende. Seit Beginn der Saison haben wir auf diese Art von Wochenende gewartet, ein Event voller guter Ergebnisse. Ich freue mich sehr für das Team und für Federico Monti, es fühlt sich gut an, zu gewinnen”, sagt Lemarie nach seinem ersten EuroNASCAR-Sieg.

Auch Day hatte Grund zur Freude, immerhin reichte ihm der dritte Rang, um seinen vierten Titel in der EuroNASCAR PRO einzufahren.“Ich habe es geschafft, ich hätte es ohne PK Carsport nicht geschafft! Ich denke, das ist der Moment, um mich bei allen im Team zu bedanken: Anthony dafür, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, hier zu fahren, und jedem Einzelnen in diesem Team, der von morgens bis abends gearbeitet hat! Vielen Dank, sie haben diese Meisterschaft mehr verdient als ich! Jetzt ist es an der Zeit, mit meiner Frau unsere Flitterwochen zu feiern, wie ich es schon vor langer Zeit versprochen habe”, freut sich der Israeli nach dem Rennen.

Ercoli musste sich am Ende mit Platz drei in der Meisterschaft begnügen, weil Alexander Graff genügend Punkte sammelte, um den Italiener noch von Rang zwei zu verdrängen. Der Schwede wurde hinter Martin Doubek Fünfter und bekam wie am Samstag die acht Bonuspunkte für die meisten Überholmanöver.

In der Challenger Trophy sicherte sich Tuomaala zum dritten Mal die Meisterschaft. Als Siebter war der Finne auch im zweiten Rennen auf dem Automotodrom Grobnik siegreich und setzte sich gegen Fabrizio Armetta und Claudio Capelli durch. In der Junior Trophy bezwang am Sonntag Leonardo Colavita Maggi und Hezemanns. Die Zielflagge sah jedoch keiner der drei Piloten. Der Titel in der Sonderwertung ging an Maggi.

Lange müssen sich die Fans aber nicht gedulden, bis die die EuroNASCAR wieder zurückkehrt. Schon am 4. und 5. März startet die Serie mit einem besonderen Event in Rovaniemi in Finnland in die neue Saison. Erstmals in der NASCAR-Geschichte wird dann auf Eis gefahren.

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Simon Mones