NWES-Rückkehrer Dumarey: Bin als Vater ein besserer Rennfahrer

NWES-Rückkehrer Dumarey: Bin als Vater ein besserer Rennfahrer
Michael Großgarten

Guillaume Dumarey kehrt mit PK Carsport im Jahr 2020 in die NWES zurück – Dumarey glaubt, als Vater ein besserer Rennfahrer zu sein

“Vater zu werden, hat mich als Mensch definitiv verändert”, sagt Guillaume Dumarey gegenüber ‘Leadlap.de’. Der Belgier wird im Jahr 2020 mit PK Carsport in die NASCAR Whelen Euro Series (NWES) zurückkehren und sich das Auto mit dem zweimaligen EuroNASCAR-Champion Alon Day teilen. Im Jahr 2018 wurde Dumarey Vater, was großen Einfluss auf sein Leben hatte.

“Ich bin besser darin geworden, die Dinge ins richtige Licht zu rücken und das Wesentliche vom Nebengeschehen zu unterscheiden”, erklärt der 33-Jährige im Exklusiv-Interview. “Das sollte mir auch helfen, als Rennfahrer viel konzentrierter zu sein.” Dumarey startete in den Jahren 2017 und 2018 in der NWES und holte in 20 Starts zwei Siege, drei Pole-Positions und acht Podien.

Gerade das Rennwochenende in Zolder 2018 war für den PK-Carsport-Fahrer etwas ganz Besonderes, denn er war gerade eben Vater geworden. Damals holte er die Pole-Position für das NWES-Rennen und den Sieg im zweiten Lauf. Er erinnert sich: “Das Rennwochenende war wirklich ein großer Erfolg.”

Nach einer Pause im Jahr 2019 wird Dumarey in der Saison 2020 wieder als Vollzeit-Fahrer für das belgische Top-Team von Anthony Kumpen starten und das aus Überzeugung: “Im Jahr 2019 wollte ich etwas anderes ausprobieren. Dann habe ich aber schnell gemerkt, dass die EuroNASCAR eine tolle Plattform für jeden Rennfahrer ist. Ich habe die Rennen der Saison 2019 auch online verfolgt und die Serie vermisst. Ich bin froh, 2020 wieder dabei zu sein.”

Level im Jahr 2020 extrem hoch

Im Jahr 2020 erwartet Dumarey in der EuroNASCAR-2-Meisterschaft (EN2) ein verdammt starkes Feld, bestehend aus erfahrenen NWES-Veteranen und talentierten Newcomern. “Ich habe einige der Namen gelesen und ja, die Konkurrenz wird sehr stark sein. Solange hart, aber fair gefahren wird, bin ich glücklich”, sagt er.

Credits: Michael Großgarten

Der Zweitplatzierte der EN2 des Jahres 2017 hat für die neue Saison dennoch große Ziele: “Ich habe professionelle Menschen um mich herum. Ich teile mir das Auto mit Alon Day, werde von Anthony Kumpen gecoacht und habe das Team sowie die Infrastruktur von PK Carsport hinter mir. Das weckt natürlich Erwartungen und daher werde ich versuchen, jedes Rennen zu gewinnen.”

Akribische Vorbereitung wichtig

Die persönliche Vorbereitung ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg, auch wenn Dumarey kein Mensch ist, der auf etwas verzichten will: “Ich bin Belgier und liebe es, gediegen zu speisen und zu trinken. Um das auszugleichen, mache ich drei- bis viermal die Woche Sport. Da habe ich eine Balance aus Gewichtheben, Ausdauer und Intervalltraining entwickelt. Während der Rennwochenenden ist es auch wichtig, mental ausgeglichen zu sein. Wenn ich gestresst bin, funktioniert nichts.”

Neben der körperlichen Fitness ist auch das Wissen über Auto und Strecke enorm wichtig. Dumarey hat auch dort eine klare Vorgehensweise: “Wenn es an neue Strecken geht, übe ich sie vorher im Simulator – wie beispielsweise Vallelunga. Ich habe Most in meiner Simulation leider nicht gefunden und bin aber ehrlich gesagt kein Fan vom SimRacing. Ich mag die Realität viel lieber.”

Das ist aber noch nicht alles: “Im Team fokussieren wir uns auf die Analyse der Onboard-Videos und den Daten aus dem Auto. Die Kombination aus beidem hilft mir, mich zu verbessern und die Lücke auf die PRO-Fahrer zu schließen.” Ein erfolgreicher NWES-Fahrer zu sein, bedeutet also eine Menge Arbeit.

Ein Blick auf den Menschen Dumarey

Natürlich liebt Dumarey auch in seinem privaten Leben schnelle Autos, weshalb er auch einen echten Hingucker als Gefährt für die öffentlichen Straßen fährt: “Mein Liebe zu schnellen Autos hat zu einer Kombination aus einem Tuning-Shop, Heinz Performance, und einem Reifenverkauf, Banden MD, geführt. Ich muss für meine Kunden ein Vorbild sein, deshalb fahre ich eine Mercedes G-Klasse V8 mit einer Akrapovic-Abgasanlage. Ich liebe einfach den Sound der V8-Motoren.”

In der Zeit der Coronavirus-Krise hat Dumarey für die Zuschauer und Fans außerdem eine wichtige Mitteilung: “Ich freue mich riesig auf die Saison 2020, aber ich glaube nicht, dass wir vor dem Sommer fahren werden. Letztlich ist es wichtig, dass alle sicher und gesund bleiben. Wir müssen alles nötige tun, um COVID-19 auszurotten.” Aufgrund der Pandemie wurden bisher die NWES-Rennen in Valencia und Brands Hatch verschoben.

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André Wiegold