Palou siegt beim Chaos-Rennen in Road America: Spritsparen wird zum Schlüssel

Palou siegt beim Chaos-Rennen in Road America: Spritsparen wird zum Schlüssel
Foto: Penske Entertainment: James Black

Alex Palou gewann das IndyCar-Rennen auf Road America, das zu einem echten Spritkrimi wurde – Der Spanier baute damit seine Gesamtführung weiter aus

Ein heißes Wochenende, zahlreiche Zwischenfälle und jede Menge Strategie: Das Rennen auf Road America bot alles, was die IndyCar so spannend macht. Alex Palou bewies dabei einmal mehr, warum er der Maßstab der Serie ist – der Ganassi-Pilot blieb im Chaos cool, sparte clever Sprit und feierte seinen sechsten Sieg in der IndyCar-Serie 2025.

Schon in der Anfangsphase ging es mächtig zur Sache: David Malukas landete nach einem misslungenen Bremsmanöver gleich zu Beginn im Kiesbett – die erste von insgesamt fünf Gelbphasen. Auch Robert Schwartzman, Sting Ray Robb, Conor Daly, Will Power und Josef Newgarden trugen zur langen Liste der Zwischenfälle bei. Besonders bitter: Newgarden rutschte nach einem Fehler ausgangs der letzten Kurve in die Mauer und sorgte damit für die entscheidende Rennphase, in der Strategie über alles ging.

Clever statt spektakulär

Alex Palou, der in der Qualifikation auf Platz zwei stand, war zu Beginn eher unauffällig unterwegs. Mehrere harte Duelle warfen ihn zurück – unter anderem geriet er mit Will Power aneinander, der sich für ein Manöver postwendend revanchierte. Doch Palou blieb ruhig, fuhr sein Rennen und kletterte Position für Position nach vorne.

„Es war ein verrücktes Rennen für uns“, sagte der Spanier. „Teilweise dachte ich, wir verlieren zehn Plätze, dann haben wir wieder gutgemacht. Es war hart für alle.“

Während Power, Kyle Kirkwood und Co. sich Duelle lieferten, nutzte Palou jede Gelegenheit – unter anderem, als sich Newgarden und Scott McLaughlin in Kurve 5 gegenseitig ins Abseits drängten. Danke an das Team für die großartige Strategie“, lobte Palou. „Und Honda hat uns die Reichweite gegeben, die wir gebraucht haben.“

Das Rennen kippt

Als viele Konkurrenten wie Christian Lundgaard bereits gestoppt hatten, sorgte Newgardens Crash 25 Runden vor Schluss für eine Gelbphase – das Zeitfenster öffnete sich für einen letzten Stopp, der bis ins Ziel reichen konnte. Palou kam zur richtigen Zeit rein und konnte durchfahren.

Lundgaard hingegen verlor im Duell mit Colton Herta sein Auto auf einem Curb und rutschte ins Gras und auch Scott Dixon, der kurzzeitig die Führung übernommen hatte, musste drei Runden vor Schluss noch einmal an die Box, weil der Sprit nicht ausreichte. Die Tür war offen für Palou und der nutzte seine Chance.

Mit einem Vorsprung von 2,1 Sekunden auf Felix Rosenqvist überquerte Palou als Erster die Ziellinie. Rang drei ging an Santino Ferrucci. Der Foyt-Pilot wurde mit einem Feierbier im Gras von Turn 1 überrascht – sein Auto war leer und es reichte nicht mehr für die Cool-Down-Runde. Dahinter komplettierten Kirkwood, Marcus Armstrong, Kyffin Simpson, Malukas, Nolan Siegel, Dixon und Rinus VeeKay die Top 10.

Rückkehr zur Form

Nach durchwachsenen Auftritten in Detroit und auf dem Oval in Gateway zeigte sich Palou in Road America wieder als das Maß der Dinge. Und: Honda bleibt damit weiter ungeschlagen in der Saison 2025 – auch dank cleverem Spritmanagement in einem Rennen, das weniger durch pure Pace als durch Timing, Taktik und kühlen Kopf entschieden wurde.

„Ich bin einfach nur glücklich, dass wir zurück sind“, sagte Palou nach dem Rennen. „Und ich glaube, wir haben gezeigt: Wenn’s drauf ankommt, sind wir da.“ Die nächste Runde der IndyCar-Serie steht am 6. Juli in Mid-Ohio an – und Palou wird wieder der Mann sein, den es zu schlagen gilt.

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Freiberuflicher Kommentator & Journalist | Zur Webseite |  + posts

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.

André Wiegold

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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