Patrick Schober stürmt auf Platz vier: Seine Überholmanöver sind der Schlüssel zum Erfolg

Patrick Schober stürmt auf Platz vier: Seine Überholmanöver sind der Schlüssel zum Erfolg
Credits: Michael Großgarten / Leadlap.de

Patrick Schober holte mit Double V Racing den vierten Platz in der EuroNASCAR-2-Wertung – Seine Stärke ist das Überholen auf allen Strecken

Die NASCAR Whelen Euro Series (NWES) hat schon einige vielversprechende Talente hervorgebracht, eines davon ist der Österreicher Patrick Schober. Der in Spanien geborene Rennfahrer, der derzeit in der Slowakei lebt, hat sich seit seinem Einstieg in die EuroNASCAR-2-Meisterschaft mit Double V Racing stetig weiterentwickelt. Im Jahr 2023 beendete er die Meisterschaft auf dem vierten Platz und zeigte immer wieder, warum Überholmanöver seine große Stärke sind.

In jedem Rennen war Schober in harte Zweikämpfe verwickelt. So lieferte sich der Österreicher beim Auftakt in Spanien ein unglaubliches Duell mit Martin Doubek. Auch das starke Überholmanöver gegen Gil Linster in Deutschland, das ihm seinen ersten NASCAR-Sieg einbrachte, war nicht von schlechten Eltern. Mit etwas mehr Glück wäre Schober ein Titelkandidat gewesen, doch dafür fehlte ihm noch die Konstanz. Hinzu kam, dass das Team nach dem heftigen Unfall in Brands Hatch ein neues Chassis einsetzen und das Auto danach erst entwickelt werden musste.

Im Gespräch mit Leadlap.de erinnert sich Schober an den Sieg in Oschersleben: “Ich wusste, dass die Nummer 50 vor mir eine Durchfahrtsstrafe hatte. Warum ich ihn trotzdem auf der Strecke überholt habe? Ich wollte allen beweisen, dass ich auch ohne Strafe für einen Konkurrenten gewinnen kann. Das ist mir gelungen und als ich dann zum ersten Mal auf das Dach meines EuroNASCAR-Autos geklettert bin und den Pokal in die Höhe gehalten habe, war das ein tolles Gefühl und ich war gleich viel entspannter.”

Weniger relaxt war Schober nach dem Unfall in Brands Hatch: “Dank meines Managers und seines Motorsport-Teams konnte ich trotzdem alle Rennen fahren. In Belgien kamen beim Finale noch ein zweiter und ein dritter Platz dazu, so langsam gewöhne ich mich an das Podium. Ich bedanke mich bei Double V Racing für die tolle Arbeit und natürlich auch bei meinen Eltern, Motorsportaktiv und Keyman, ohne die ich jetzt nicht auf Platz vier der Gesamtwertung stehen würde”.

Credits: Michael Großgarten / Leadlap.de

Das Überholen liegt Schober im Blut, denn er hat es von seinem Vater gelernt, der selbst österreichischer Tourenwagen-Staatsmeister war. “Das habe ich meinen zehn Jahren Motorsporterfahrung und meinem Vater zu verdanken”, sagt er. “Wenn ich überhole, kann ich mich gut in den Vordermann hineinversetzen. Ich weiß genau, was er tut, weil ich mir vorstelle, was ich tun würde, wenn ich an seiner Stelle wäre. Ich frage mich immer, was als Nächstes passieren wird. Ich lese also gut Dinge, die noch nicht passiert sind, bin geduldig und schätze Situationen gut ein, bevor ich zuschlage.”

Am Ende von zwölf spannenden Rennen in ganz Europa stehen für Schober ein Rennsieg, sieben Top-5-Ergebnisse und neun Top-10-Platzierungen zu Buche. Viermal stand der Österreicher auf dem Podium – allein beim Finale in Zolder fuhr er zweimal in die Top 3. Auch das junge Team rund um Double V Racing arbeitete hart daran, die Schlagzahl zu erhöhen. Die Zuverlässigkeit des Ford Mustang mit der Startnummer 27 wurde immer besser, was Schober dem Team mit starken Leistungen zurückzahlte.

In der Club Challenge bestritt Schobers Teamkollege Viktor Schiffer seine erste volle Saison und der Österreicher sammelte bei den Gleichmäßigkeitsprüfungen wertvolle Erfahrungen in einem V8-Boliden ohne elektronische Hilfsmittel. Dabei meisterte Schiffer auch widrige Bedingungen wie den Regen in Zolder. Am Ende sprang ein sechster Platz in der Club Challenge heraus.

“Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle in dieser Saison”, schreibt Schiffer nach der Saison 2023 in den sozialen Medien. “Wir haben es auf den sechsten Platz geschafft. Ich bin gerührt, die besten Leute um mich zu haben. Ich bin dem Team und allen Unterstützern – Motorsportaktiv und GWT Group – sehr dankbar. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen! Ich danke auch meiner Familie, denn man darf nie aufhören zu träumen. Die Reise geht weiter”. Double V Racing, Schober und Schiffer arbeiten bereits mit Hochdruck am Programm für die Saison 2024.

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André Wiegold