Red Bull Driftbrothers erklären: So läuft ein Drift-Rennen ab!

Red Bull Driftbrothers erklären: So läuft ein Drift-Rennen ab!
Red Bull Driftbrothers

Im Rahmen der Essen Motor Show 2019 haben uns die Red Bull Driftbrothers am Stand des Hockenheimrings den Drift-Sport erklärt – Im Programm des NWES-Rennens in Deutschland planen sie wieder einen Showlauf

Im Oktober findet das Halbfinale der NASCAR Whelen Euro Series (NWES) am Hockenheimring statt. Die Rennen der V8-Monster nach US-amerikanischen Vorbild sind aber nicht das einzige Highlight im Programm: Die Red Bull Driftbrothers planen, den Zuschauern ihre Leidenschaft zum Drift-Sport mit einigen Showeinlagen näherzubringen.

Doch was macht die Faszination der beeindruckenden Motorsport-Nische eigentlich aus und wie läuft ein Drift-Rennen ab? Da auch ‘Leadlap.de’ hauptsächlich im Oval zu hause ist, versuchen wir den Ablauf mit einfachen Worten zu beschreiben.

Die Bewertung und der Ablauf

Erst einmal bestimmt die Jury über Sieg und Niederlage bei einem Drift-Rennen. Dabei sind vier Kriterien von Bedeutung: Tempo, Linienwahl, Winkel des Drifts und der individuelle Stil. Die Bewertungen dieser vier Kriterien entscheidet letztlich, welcher Fahrer die große Trophäe mit nach Hause nehmen darf.

Beim Tempo ist es wie im klassischen Motorsport: Je schneller desto besser, weshalb auch im Drift-Sport hohe Geschwindigkeiten wichtig sind, um erfolgreich zu sein. Jedoch müssen die Piloten dabei die von der Jury vorgegebene Rennlinie einhalten. Je besser das gelingt, desto bessere Noten bekommt ein Fahrer für seinen Drift.

Credits: Red Bull Driftbrothers

Der nächste Punkt ist der Winkel, mit dem das Auto in den Drift geschickt wird. Je größer der Winkel beim Drift ist, desto besser wird die Punktzahl seitens der Jury ausfallen. Zuletzt ist ein individueller Stil wichtig: Dazu gehören beispielsweise die Aggressivität, flüssige Manöver und optimale Korrekturen. Es gibt aber noch viele weitere Einflussfaktoren, die in dieser Kategorie bewertet werden.

Ein Drift-Rennen besteht aus mehreren Phasen. Erst einmal müssen sich die Fahrer für die sogenannten “Battles” qualifizieren, in denen Platz für die besten 32 Piloten ist. Im Duell heißt es dann: Fahrer gegen Fahrer. Jeder Pilot fährt zwei Durchgänge, einmal vorausfahrend als Führender und einmal als Verfolger.

Der Führende wird nach allen vier oben genannten Kriterien bewertet, der Verfolger nach Aggressivität und Entfernung zum Führenden. Je näher ein Pilot am Führungsfahrzeug dran bleibt, desto besser die endgültige Bewertung des Durchganges. Eigentlich ganz einfach! Im KO-System wird so der Sieger eines Drift-Rennens gefunden, der sich im großen Finale – also im eins gegen eins – durchsetzen muss.

Die Driftbrothers über ihren Sport

Die Driftbrothers sind Joe und Elias Hountondji. Die beiden Brüder haben bereits viele Jahre Erfahrungen in der Szene gesammelt und gehören zu den besten Fahrern, die in Europa Rennen für Rennen um den Sieg kämpfen. Sie fahren zwei Fahrzeuge: den Dark White basierend auf einem Nissan 200XS S13 und einen BMW E30 374i. Beide Fahrzeuge entsprechen den FIA-Normen und haben mächtig Dampf unter der Haube.

“Die Faszination im Driftsport macht der unglaublich hohe Anspruch an die fahrerischen Fähigkeiten für mich aus”, so Joe Hountondji gegenüber ‘Leadlap.de’. “Man verwaltet extrem viele Dimensionen gleichzeitig und muss nicht allein das eigene, sondern auch das gegnerische Fahrzeug, die Strategie und in Millisekunden getroffenen Entscheidungen in sofortige und richtige Reaktion übertragen. Für mich gibt es keinen vergleichbaren Anspruch und Spaßfaktor zugleich auf vier Rädern.”

Credits: Red Bull Driftbrothers

Sein Bruder Elias Hountondji fügt gegenüber ‘Leadlap.de’ hinzu: “Um erfolgreich bei einem Drift-Wettkampf zu sein, gibt es eine Menge Dinge, die funktionieren müssen: Ganz vorne natürlich die Technik, sprich das Fahrzeug muss den extremen Belastungen standhalten. Als nächstes der Fahrer: Meist gehen die Wettkämpfe von morgens bis abends, manchmal auch in die Nacht hinein.”

“Als Fahrer ist es vermutlich die größte Herausforderung, auch nach längeren Leerlaufphasen auf Kommando 100 Prozent Konzentration abrufen zu können – und das immer und immer wieder, oft weit über zehn Stunden am Stück.”

“All das kann aber nur funktionieren, wenn auch das gesamte Team dahinter alles richtig macht. Angefangen von den Mechanikern, über die Spotter, hin zur Küche und nicht zu vergessen die Mediacrew. Um es zu verdeutlichen: Wenn wir auf einem Wettkampf fahren, besteht unser Team aus mindestens zehn Personen. Die allergrößte Herausforderung besteht darin, dass diese zehn Personen wie eine arbeiten, in anderen Worten: Teamwork ist alles!”

Wenn alles nach Plan läuft, werden die Red Bull Driftbrothers beim NWES-Halbfinale am Hockenheimring am 15. und 16. Oktober in Aktion zu sehen sein. Mit ihrer Show werden sie sicher eines der Highlights des vierten American Fan Fests in Deutschland sein.

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André Wiegold