Saisonauftakt der V8OS am Raceway Venray: Verberkt mit Spitzenleistung
Am vergangenen Sonntag startete die V8 Oval Series am Raceway Venray in die neue Saison – Ralph Verberkt und Jos Kuypers zeigten sich in Top-Form
Nach der langen Zwangspause, bedingt durch die Coronavirus-Pandemie, ging es am Raceway Venray wieder rund. Die V8 Oval Series startete mit dem ersten Clubrennen im Jahr 2020 in die neue Saison und es waren Ralph Verberkt sowie Joy Kuypers, die das Geschehen dominierten. Im Mittelfeld gab es heiße Kämpfe um wichtige Punkte in der Niederländischen Meisterschaft.
Insgesamt 13 Fahrer gingen an den Start, darunter der Debütant Eric Sliphorst im Wagen mit der Startnummer 56. Was hatte sich sonst in der langen Pause getan? Yevgen Sokolovskiy präsentierte sein Auto im neuen, knallbunten Design im Graffiti-Look: Auf alle Fälle ein Blickfang in der neuen Saison. Auch die charakteristischen Dodge-Challenger-Silhouetten von Jos Kuypers und Jeroen van Eerd wurden in der Pause mit einem neuen Flammen-Design versehen.
Erstmals kamen nicht nur die bekannten Reifen von American Racer zum Einsatz, sondern auch die Pneus des Unternehmens Hoosier, die in der neuen Saison gefahren werden dürfen. Allerdings war es unmöglich, nach lediglich einem Renntag signifikante Unterschiede zwischen den Herstellern auszumachen.
Große Herausforderungen für viele Fahrer
Nach dem verheerenden Brand in der Winterpause beim Bachor Racingteam, bei dem der Wagen mit der Startnummer 21 vollständig zerstört wurde, kaufte das Team das Auto mit der Nummer 88 von Patrick Heckhausen als zweiten Wagen, welcher von Gil Linster pilotiert wurde.
Ursprünglich wollte Linster in diesem Jahr in den USA in der NASCAR Whelen All American Series an den Start gehen, jedoch wurde er von der COVID-19-Pandemie ausgebremst. Daher war die Veranstaltung in Venray eine gute Gelegenheit für den Luxemburger, um weitere Rennerfahrung im Oval zu sammeln.
Auch Hans-Jürgen Hummen und Barry Maessen hatten viel zu tun: Hummen wurde in der vergangenen Saison immer wieder von technischen Problemen gebeutelt, daher standen für ihn nicht die Platzierungen im Vordergrund. Ihm ging es hauptsächlich darum, alle Rennen zu beenden.
„Ich habe seit langer Zeit wieder Vertrauen ins Auto gehabt und konnte meine Rundenzeiten von Rennen zu Rennen verbessern und ich hoffe, dass sich im September dieser Aufwärtstrend fortsetzt“, so der Deutsche mit dem Spitznamen Hummi.
Maessen hatte beim Saisonfinale 2019 einen schweren Unfall und musste sein Auto als Totalschaden abschreiben. Über den Winter wurde ein neues Fahrzeug aufgebaut, was nun entsprechend abgestimmt werden musste. Im ersten Lauf wurde der Niederländer wieder in einen Crash verwickelt, doch in den Rennen 2 und 3 behauptete er sich im vorderen Mittelfeld.
Der Sprung an die Spitze verrät, welche zwei Piloten beim Saisonauftakt die Nase vorne hatten: Verberkt und Kuypers präsentierten sowohl sich als auch ihre Fahrzeuge in Top-Form und fuhren die Rennsiege unter sich aus.
Im ersten Lauf behauptete sich Verberkt mit einem 0,265 Sekunden großen Vorsprung gegenüber Kuypers. Komplettiert wurden die Top 3 durch van Eerd. Alle Top-3-Piloten brannten Spitzen-Rundenzeiten von unter 20 Sekunden in den Asphalt. Dahinter tobte eine muntere Kampfgruppe mit Stephan Driessen, Bachor, Champion Jentsen Adriaenssens, Dennis J. Sargent Jr. und Linster.
Eine Schrecksekunde erlebte Sokolovskiy im ersten Lauf, als er wegen eines Problems mit den Bremsen während einer Caution in Turn 1 die Kontrolle über sein Auto verlor und sich drehte. Glücklicherweise schlug er nicht in die Mauer ein und konnte größeren Schaden vermeiden, aber sein Dreher sorgte für ein „Green-White-Checkered-Finish“ – also eine Verlängerung des Rennens um zwei Runden.
Nach Verberkt-Sieg: Kuypers schlägt zurück
Im zweiten Rennen des Tages enteilte Kuypers schnell dem Feld, während Verberkt zunächst im Mittelfeld fest steckte. Wieder einmal war das Rennen durch spannende Zweikämpfe im Mittelfeld geprägt. Am Ende fuhr Kuypers mit zwei Sekunden Vorsprung auf Verberkt als Sieger durchs Ziel. Es folgten van Eerd, Adriaensens und Linster, der mit diesem 5. Platz sein bestes Tagesresultat erzielte.
Das Finale entschied dann Verberkt wieder für sich. Zweiter wurde van Eerd, vor Adriaenssens und Kuypers. Jentsens Bruder Darragh Adriaenssens sorgte mit einem kleinen Ausrutscher in Turn 4 für eine Caution und beendete das Rennen deshalb nicht.
Der Tagessieg ging somit ebenso an Verberkt, der sich mit 244 Punkten gegen Kuypers (220 Punkte) und van Eerd (219 Punkte) durchsetzte. Auf Platz vier in der Gesamtwertung landete Jentsen Adriaenssens mit 201 Punkten, der sich damit auch den Sieg in der ASCAR-Wertung sicherte.
Linster und Bachor mit gemischten Gefühlen
Nach den Rennen konstatiert Bachor im Gespräch mit ‚Leadlap.de‘, dass das Team noch viel Arbeit vor sich habe, es aber jetzt wisse, dass das Setup noch nicht wirklich funktioniere. Jedoch sehe der Rennstall durchaus Hoffnung, im September wieder gut aufgestellt zu sein.
Darüberhinaus zeigt sich Bachor mit seinem Abschneiden wenig zufrieden: „Das fing schon im ersten Rennen an. Nach dem Start als ich an der Startnummer 51 vorbeikam, bin ich 10 bis 15 Runden auf der untersten Linie gefahren und da habe ich mir die Reifen kaputt gemacht. Sie wurden zu heiß. Das hat mir dann immer die Rennen versaut.“
Ein weitaus positiveres Fazit zog sein Teamkollege Linster: „Es war eine ganz neue Herausforderung mit dem neuen Auto. Wir hatten ein paar Probleme am Anfang, aber ich hatte super Jungs an meiner Seite, die mir ein starkes Auto hingestellt haben. Wir haben immer etwas gefunden, womit wir etwas machen konnten.“
„Ich wurde jedes Rennen kontinuierlich schneller und für mich ist das ein Riesenerfolg“, so der Luxemburger. „Jeder Meter, den ich auf einer Rennstrecke fahren kann, gerade im Oval, tut mir gut. Heute war nicht der Tag, um die großen Resultate herauszufahren, dafür sind die nächsten Rennen geplant. Heute war dafür da, die Autos richtig abzustimmen, schnell zu machen und zu schauen, was die Konkurrenz macht.“
Linster bekräftigt seine Absicht, auch weitere Rennen in Venray zu fahren, solange eine Einreise in die USA bedingt durch die Coronavirus-Pandemie nicht möglich ist.
Das nächste Rennen ist für den 27. September geplant – immer unter der Voraussetzung, dass es keine weiteren Einschränkungen durch die COVID-19-Situation geben wird. Besonders Verberkt schien extrem gut aufgestellt zu sein, weshalb er der Fahrer sein dürfte, den es zu schlagen gilt.
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