Vanthoor kritisiert Porsche nach Drama in Laguna Seca: Wird BMW zur Gefahr?

In Laguna Seca entglitt BMW am vergangenen Wochenende nur knapp der zweite Platz – Der Hersteller zeigt sich motiviert die nächsten Schritte zu gehen, um Porsche zu besiegen
Die letzte Runde des IMSA-Rennens in Laguna Seca am vergangenen Sonntag zählt wahrscheinlich zu den dramatischsten der Saison 2025: Der 24h-Daytona-Sieger Nick Tandy und Pole-Setter Dries Vanthoor gerieten im Kampf um Rang zwei, der durch ein GT-Fahrzeug gestört wurde, aneinander. Beim Versuch, am Pfaff-Lamborghini vorbeizugehen, traf Tandy den BMW von Vanthoor und schickte ihn ins Kiesbett. Vanthoor bekam sein Fahrzeug wieder zum Laufen und sicherte sich schließlich Platz drei.
Nach der Kollision stieg Tandy in der Box aus seinem Porsche 963 aus und schüttelte den Kopf. Ähnlich angefressen war Vanthoor wegen des Briten, dem er auch die Schuld an der Kollision zuspricht. Die Rennleitung verzichtete auf eine Strafe für das Manöver.
Vanthoor reflektiert über letzte Runde
Gegenüber Racer.com äußert sich der BMW-Fahrer: „Wir haben in der letzten Kurve der letzten Runde hart gekämpft. Es lief ziemlich unglücklich für uns. Meiner Meinung nach war Porsche schuld. So etwas sollte nicht Teil des Rennsports sein, aber letztendlich liegt es nicht in meiner Hand.“
Vanthoor weiter: „Ich denke, wir sollten die Situation mit einem Renndirektor aufarbeiten und schauen, was wir verbessern können. Denn so sollten wir keine Rennen fahren: Wir sollten offen für eine Diskussion sein und hoffentlich etwas verbessern.“
Für den bayrischen Hersteller war es die vierte Pole-Position im vierten Lauf, was die Konkurrenzfähigkeit des M Hybrid V8 unterstreicht, allerdings konnte Team RLL noch nicht die Porsche-Dominanz brechen.
Im Team-Statement heißt es von Vanthoor: „Ich glaube, P3 war nahezu das Maximum, das wir hier erreichen konnten. Die Porsches waren erneut stark. Aber wir sind ein gutes Rennen gefahren, und das Team hat einen großartigen Job gemacht. Wir haben unser Bestes gegeben. Zwei Podien in zwei Rennen sind ein sehr schöner Erfolg, aber wir wollen mehr, gerade nach unseren Ergebnissen im Qualifying: Wir wollen gewinnen!“
Tandy zeigt Verständnis
Auch wenn Tandy augenscheinlich frustriert aus dem Auto stieg, äußert er sich nach dem Zwischenfall ruhig und drückt sein Verständnis für den Belgier aus.
„Ich war nicht verärgert – es hatte nichts mit Dries [Vanthoor] in der letzten Runde zu tun“, sagt der Fahrer der #7. „Es war einfach ein Rennunfall. Wäre ich an seiner Stelle gewesen, hätte ich genau dasselbe getan – es war die letzte Kurve in der letzten Runde. Offensichtlich waren wir zu dritt und ich glaube, dass das Auto auf der Innenseite rüberkam und Dries auch. Es musste zum Kontakt kommen wenn drei Autos auf dasselbe aus sind.“
Mit der aktuellen Dominanz der 7er-Mannschaft hat das Team derzeit keine große Konkurrenz. Die größten Widersacher sitzen augenscheinlich im Schwester-Auto.
BMW als größter Konkurrent?
Während Cadillac und Acura bislang nicht mithalten können, bleibt BMW der gefährlichste Widersacher bezogen auf den Traum einer perfekten Saison.
„Im Moment haben sie ein gutes Gesamtpaket. Das Auto ist offensichtlich schnell, das sehen wir im Qualifying. Um jedoch Rennen zu gewinnen – und das sind keine Zehn-Runden-Rennen – fehlt es ihnen noch. Sie werden aber mit Sicherheit in Zukunft Läufe für sich entscheiden“, so Tandy.
Er fügt hinzu: „Es ist toll, BMW an der Spitze zu sehen, so wie es bei jedem anderen [Team] auch wäre. Das spornt alle anderen an, sich in allen Bereichen zu verbessern. Denn um sie zu schlagen, müssen wir andere an unsere Grenzen gehen.“
Andreas Roos, Leiter von BMW Motorsport will nun den Letzten Schritt zum Sieg schaffen: „Das Rennwochenende in Laguna Seca hat bestätigt, dass wir weiter aufgeholt haben und mit der Performance unserer BMW M Hybrid V8 nun um Top-Platzierungen kämpfen. Die Kurve zeigt weiter deutlich nach oben, und nun werden wir hart weiterarbeiten, um den letzten Schritt zu machen und alle für ihre harte Arbeit mit einem Sieg zu belohnen.“
Autor(en)
Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.