NASCAR-Euroserie 2017: Der Status quo vor den Finals

NASCAR-Euroserie 2017: Der Status quo vor den Finals
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Während der große Bruder in den USA noch weit von seinen Playoff-Rennen entfernt ist, steht die heiße Phase in der NASCAR-Euroserie mit dem Rennen in Franciacorta kurz bevor. Aus diesem Anlass lassen wir die bisherigen Events noch einmal Revue passieren.

4 Rennwochenenden und 8 Rennen sind in den beiden Elite-Klassen des europäischen NASCAR-Ablegers inzwischen gefahren. Somit ist der Großteil der Saison in den Büchern und die Playoffs stehen ins Haus. Während die Teams ihren Fokus voll auf die ersten beiden Playoff-Läufe im italienischen Franciacorta am 16. und 17. September legen, blicken wir noch einmal auf die bisherige Saison zurück.

Aus deutscher Sicht ist die diesjährige Saison durchaus eine sehr besondere. Nachdem mit Justin Kunz 2016 bereits regelmäßig ein deutscher Fahrer an den Start gegangen ist, starten seit diesem Jahr mit Mishumotors und Racing-Total erstmals auch deutsche Rennställe in der Serie. Mishumotors war dabei, seit dem Debüt in Valencia, mit Ausnahme von Venray, in allen Rennen vertreten. Das Team setzte dabei zwei Chevrolet mit den Startnummern 33 und 70 ein. In Brands Hatch, gab dann auch der Chevrolet mit der Startnummer 46 von der Racing Total Mannschaft um Teamchef Hubertus Heyman seinen Einstand.

Zurück in Deutschland

Das Highlight der Saison aus deutscher Sicht war letztlich wohl aber die Rückkehr der NASCAR-Euroserie nach Deutschland. Nachdem man 2014 im Rahmen des Truck-GP am Nürburgring bereits in Deutschland gastierte, wurde diese Saison am Hockenheimring mit dem „American Fanfest“ ein eigenes Event veranstaltet. Die Veranstaltung markierte dabei nichts weniger als das Finale der regulären Saison. Den zahlreichen Fans wurde bester Motorsport geboten. Auch die Erwartungen der Organisatoren wurde deutlich übertroffen.

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Thomas Fernando knüpfte in der Elite 2 an seine über die gesamte Saison gezeigte starke Form an. Bereits zum 2. Mal nach Brands Hatch, gelang es dem jungen Franzosen aus der Knauf-Racing-Mannschaft, beide Rennen in seiner Klasse zu gewinnen. Damit kommt er zum Start der Playoffs auf insgesamt 5 Siege, denn auch im Auftaktrennen der Elite 2 in Valencia triumphierte  Ferrando.

Hinzu kommen ein 2. Platz in Valencia, sowie ein 3. Platz auf dem Oval von Venray. Zudem landete Fernando in allen Rennen mindestens in den Top 10 und kommt sogar auf 7 Top-5-Ergebnisse. Sein ärgster Verfolger, der Brasilianer Felipe Rabello, hat bereits 38 Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter. Ihm folgen Ferrandos Landsmann Ulysses Delsaux (-40) und der Pole Marciej Dreszer (-42). Die Top 5 schließt der Belgier Guillaume Dumarey (-51) ab.

Bester Deutscher ist Justin Kunz auf Rang 9 der Gesamtwertung. Sein Rückstand in der Tabelle beträgt allerdings bereits 79 Punkte. Da es in den Playoff-Rennen aber doppelte Punkte gibt, ist vor allem in der Rookie-Wertung noch alles offen. Hier beträgt Rabellos Vorsprung auf Dreszer nur 4 Punkte und auch Dumarey ist mit 13 Punkten Rückstand noch nicht aus dem Rennen.

Rookies überraschen im Oval

Die Rookies waren es auch letztlich, die beim einzigen Ovalrennen des Jahres im niederländischen Venray zu überzeugen wussten. So gewann der Brasilianer Felipe Rablllo beide Rennen der Elite-2-Klasse. Auch Dumarey glänzte im Samstagsrennen und sicherte sich Platz 2. Da er aber bei einem Neustart einen Frühstart von Rabello sah, legte er Protest ein. Dieser wurde abgewiesen und so blieb Dumarey der Siegerehrung fern. Im 2. Rennen warf der Belgier, der in der Elite 2 den Wagen seines Landsmannes Anthony Kumpen pilotiert, seinen Wagen in Führung liegend in die Wand. Kumpen, der am Vortag das Rennen in der Elite 1 gewann, war dennoch in der Lage im späteren Elite 1 Rennen an den Start zu gehen und wurde hinter Borja Garcia Zweiter.

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In der Gesamtwertung der Elite 1 führt vor dem Start der Playoffs der Spanier Borja Garcia, nach Siegen in Valencia, Venray und Hockenheim die Gesamtwertung an. Trotz dieser 4 Siege und insgesamt 6 Top 5 und 8 Top 10 Ergebnissen ist sein Vorsprung mit 8 Punkten auf den zweimaligen Champion Kumpen und dem Israeli Alon Day (-21) hauchdünn. Dies liegt auch daran, dass Kumpen mit seinen Triumphen in Brands Hatch, Venray und Hockenheim auch auf 3 Siege, 6 Top-5- und 7 Top-10-Ergebnisse kommt. Komplettiert werden die Top 5 durch den Führenden der Junior Wertung Salvatore Tine Arroyo (-37) und Frederic Gabillon aus Frankreich (-48). Die Playoff-Rennen in Franciacorta und Zolder versprechen viel Spannung und eine offene Meisterschaft bis zum Schluss.

Simon Mones