Carson Hocevar verpasst ersten Sieg in Michigan: „Wir brauchten eine Caution“

Carson Hocevar verpasst ersten Sieg in Michigan: „Wir brauchten eine Caution“
Foto: NASCAR Media / Meg Oliphant/Getty Images

Carson Hocevar war drauf und dran, in Michigan seinen ersten Cup-Sieg einzufahren – Ein platter Reifen und eine fehlende Caution raubten ihm den Erfolg

Bis jetzt sammelte Carson Hocevar in der Saison 2025 insgesamt 70 Führungsrunden, nahezu die Hälfte davon am Rennwochenende in Michigan. Der polarisierende Spire-Pilot war kurz davor, auf seiner Heimstrecke den großen Wurf seiner Karriere zu landen. Doch sein linker Hinterreifen machte ihm einen Strich durch die Rechnung, weshalb der Fahrer der Startnummer 77 nur auf Platz 29 ins Ziel kam.

Insgesamt sammelte er 32 Runden an der Spitze, die meisten nach William Byron. Zum Vergleich: Denny Hamlin, der diesen Lauf gewann, nahm nur fünf Führungsrunden mit.

Nach dem Rennen gesteht Hocevar gegenüber mehreren Reportern, dass es für einen Siegohne eine Gelbphase, aufgrund des Tankfüllstandes, dennoch nicht gereicht hätte: “Es war so gut wie unmöglich, bei dem Tempo, das wir draufhatten, noch vier Runden Kraftstoff zu sparen – das war uns schon vorher klar. Wir haben versucht, Sprit zu sparen, um beim Boxenstopp Zeit zu gewinnen, nicht, um irgendwie durchzukommen. Wir wussten, dass wir unbedingt eine Gelbphase brauchten und falls diese gekommen wäre, wollten wir in der bestmöglichen Position dafür sein.”

Reifenschaden, Spritkrimi und keine Caution

Die nötige Gelbphase kam aber nicht, weshalb sich auf der Strecke ein echter Spritkrimi entwickelte. Auch Hocevars Plattfuß, der laut ihm wie aus dem Nichts kam, löste keine Caution aus.

“Ich bin ehrlich gesagt einfach nur dankbar, dass es auf der Gegengeraden passiert ist. Ich hatte schon ein komisches Gefühl am Ausgang von Turn 2 und dachte mir: ‘Da stimmt irgendwas nicht.’ Dann ist das Auto abgesackt. Ich hatte noch nie einen Reifenschaden auf so einem Highspeed-Oval. Deshalb bin ich froh, dass ich das jetzt mal gespürt habe, ohne dass es gleich wehgetan hat.”

Der Reifenschaden kostete den Piloten der #77 potentiell viele Zähler. Eine Runde fiel er zurück und kam hinter Byron (Platz 28) ins Ziel, dem kurz vor Ende der Sprit ausging.

“Klar, es ist super, Speed zu haben – aber das hatten wir die vergangenen vier Wochen auch. Und wir brauchen eben diese Punkte. Natürlich können wir den Kopf oben behalten, keine Frage. Aber gleichzeitig fragt man sich schon: ‚Was sollen wir noch ändern?‘ Das Tempo haben wir ja längst.”

Foto: NASCAR Media / Chris Graythen/Getty Images

Lob von Hamlin und Zuversicht für Pocono

Bereits in den Wochen zuvor hatte der 22-Jährige wegen einer Auseinandersetzung mit Ricky Stenhouse Jr. die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Aus diesem Grund widmete Hamlin dem jungen Talent den Titel einer Podcast-Folge von Actions Detrimental.

In der Pressekonferenz nach dem FireKeepers Casino 400 sprach der Rennsieger erneut über den Nachwuchsfahrer: “Er ist ein echtes Naturtalent – einer der ganz Großen, was fahrerisches Können angeht. Wenn er lernt, dieses Potenzial gezielt einzusetzen und die richtigen Momente findet um zuzuschlagen, dann wird er alles zusammenbringen. Er hat alles, was es braucht. Alle Puzzleteile liegen vor ihm, es fehlt ihm an nichts. Wenn er das Rätsel löst, wie er sie zusammenfügt, wird er ganz sicher ein Star der Zukunft.”

Auch Hocevar weiß, dass er schnell ist und wie er sich von diesen Rückschlägen erholt: “Ich denke, wir zeigen gerade, dass wir zurückschlagen können. Klar, auf einem Straßenkurs wird das vielleicht nicht ganz so einfach – aber wenn es dann nach Pocono geht, bin ich zuversichtlich.”

Dass sich Spire Motorsports nicht verstecken muss, zeigt auch der direkte Vergleich mit den “großen Jungs”. “Wir haben vorhin zwei Autos von Mr H [Rick Hendrick] abgehängt und das ist großartig für alle in unserem Team, aber auch beachtlich, wie sich das Team in den letzten Jahren entwickelt hat”, so der Nachwuchsfahrer. 

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Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.

Erik Resch

Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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