DRX in Gründau: Rallycross-Veteranen siegen in der Top-Kategorie

DRX in Gründau: Rallycross-Veteranen siegen in der Top-Kategorie
Credits: DRX / TYPE S

Titelverteidiger Michael Grünwald und Altmeister Dietmar Brandt siegten in der Klasse DRX1 auf dem Gründautalring – Auch in den anderen Klassen ging es heiß her

Die Deutsche Rallycrossmeisterschaft (DRX) gastierte Ende Mai 2023 auf dem Gründautalring in Gründau. Die Strecke liegt in der Nähe von Frankfurt am Main und nimmt aufgrund ihres Asphaltbelages eine Sonderstellung im Meisterschaftskalender ein, da es keine Schotterpassagen gibt. In den zahlreichen Klassen ging es auf der 1.090 Meter langen Strecke heiß her und in der Klasse DRX1 setzten sich die Routiniers durch.

DRX1

Der aktuelle Champion Michael Grünwald übernahm im Finale am Samstag in Gründau in der stark besetzten DRX1-Klasse die Führung. Mit seinem Subaru Impreza setzte sich der Routinier vor den Audi TT von Maik Böhling, der alle Hände voll zu tun hatte, seinen zweiten Platz zu verteidigen. Marc Schneider im Lancia Integrale lag auf Rang drei und suchte nach einer Möglichkeit, Böhling zu überholen.

Auch nach den Joker-Runden lag Grünwald in Führung, obwohl Böhling deutlich näher gekommen war. Im Subaru gewann er den ersten Lauf vor dem Audi, während Schneider im Lancia Dritter wurde. Phil Löber wurde im Skoda Vierter, während Dietmar Brandt im Audi wegen Problemen mit der Antriebswelle nur Fünfter wurde. Dahinter komplettierten Stefan Traut und Christian Tauber das DRX1-Feld.

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Am Sonntag schrumpfte das DRX1-Feld auf nur noch vier Fahrzeuge für das Finale zusammen, was zu einer massiven Verschiebung des Klassements führte. Der Österreicher Schneider übernahm mit seinem Lancia beim Start die Führung und setzte sich vor seine Konkurrenten. Brandt sicherte sich mit seinem Audi S3 den zweiten Platz und konnte, da sein Auto wieder richtig funktionierte, richtig Druck machen.

Brandt jokerte clever und schob sich an Schneider vorbei zum Sieg. Der Deutsche entschädigte sich damit für einen schwierigen Samstag, zumal Vortagessieger Grünwald im Finale wegen eines Kupplungsschaden ausfiel und nicht starken konnte. Schneider wurde hinter ihm Zweiter, während Tauber im Subaru den verbliebenden Podestplatz eroberte. Böhling beendete das Rennen in seinem spektakulären Audi TT als Vierter.

DRX2

Die DRX2-Klasse war an beiden Tagen voll besetzt und dementsprechend eng ging es auf dem rund einen Kilometer langen Asphaltkurs in Gründau zu. Andreas Wendling und Tobias Weigel gerieten gleich am Start aneinander und hatten einen Unfall. In der Zwischenzeit hatte sich der niederländische Dauerbrenner Bart Bel an die Spitze gesetzt und er zeigte einmal mehr ein starkes Rennen. Er siegte mit seinem BMW M3 souverän vor Björn Urbach im VW Golf und Thomas Freiwang im BMW 325i.

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Der Sonntag war die Stunde der BMWs, denn die Modelle der bayerischen Marke dominierten das Finale der DRX2. Erneut war es der Niederländer Bel, der die Konkurrenz vorführte und einen Doppelsieg auf dem Gründautalring einfuhr. Mit seinem BMW verwies er seine Markenkollegen Weigel, Maikel Alewijnse, Peter Puttenaers und Freiwang auf die Plätze hinter ihm. Bel ist in der Saison 2023 das Maß aller Dinge in der DRX2-Klasse und der große Favorit auf den Titel.

DRX4

DRX3-Fahrzeuge waren in Gründau nicht am Start, dafür war die DRX4-Klasse sehr stark besetzt. Zehn Fahrzeuge nahmen am Samstag am Finale teil und es war Benett Zobel, der sich mit seinem Ford Fiesta RX vom Start weg an die Spitze setzte. Doch sein Teamkollege Sven Seeliger konterte im Ford und schob sich auf die erste Position, die er bis zur Zielflagge nicht mehr abgab. Er siegte vor Zobel und Axel Seecamp, der im BMW E36 318ti den dritten Platz belegte.

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Seecamp, Zobel und auch Seelinger gerieten beim Start zum Finale am Sonntag heftig aneinander, sodass Teile der Streckenbegrenzung durch die Gegend flogen und auch Lack ausgetauscht wurde. Zobel übernahm dennoch die Führung vor Seelinger, während sich Moritz Fischbeck im Forst Fiesta ST den dritten Platz sicherte. Am Ende war es aber Seelinger, der sich den Doppelsieg vor Zobel sicherte. Doch dahinter wurde es noch einmal eng: Seecamp holte sich in einem spannenden Finale den dritten Platz vor Fischbeck und Fabienne Verbugt aus den Niederlanden.

DRXN1

Wie in den anderen Klassen gab es auch in der DRXN1 für seriennahe Fahrzeuge zahlreiche Nennungen, weshalb gleich zehn Fahrerinnen und Fahrer im Finale am Samstag an den Start gingen. Philipp Peine übernahm mit seinem Seat Ibiza sofort die Führung und setzte sich komfortabel vom Rest des Feldes ab. Daniel Genz drehte sich im Peugeot 206 beim Start und kämpfte sich mit einer starken Aufholjagd bis auf Rang fünf nach vorne.

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Peine siegte vor Dirk Bublies im Honda Civic und Manuel Peral im Peugeot 205. Daniel Habicht hatte zuvor im BMW alle Vorläufe gewonnen, doch ein Schaden am Hinterachsdifferenzial machte einen Start im Finale unmöglich. Am Sonntag ging es ähnlich spektakulär weiter: Habicht übernahm am Start zunächst die Führung, doch Peine hielt dagegen und profitierte am Ende von einem Reifenschaden am 318ti von Habicht, der nur Zweiter wurde. Dritter wurde der Spanier Peral.

DRXN2

In der DRXN2 gab es am Samstag sage und schreibe elf Finalisten und es war Dominic Drange im Citroen Saxo, der sich in der ersten Kurve die Führung sicherte. Mike Henning und Marco Höhne hatten dahinter eine Berührung, die zu einem kleinen Unfall führte. An der Spitze entbrannte ein heißer Kampf um den Sieg, den schließlich Peter Cordes im Citroen C2 für sich entschied, weil er clever jokerte und so auch am Zweitplatzierten Marcel Euteneuer im VW Polo vorbeizog. Drange wurde schließlich Dritter.

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Auch am Sonntag übernahm Drange beim Start die Führung, doch diesmal ließ sich der Deutsche nicht überlisten. Er fuhr in seinem Citroen zu einem ungefährdeten Sieg vor Höhne und Nina Riese, die die Top 3 komplettierten. Riese war nach einem spektakulären Überschlag auf dem Estering wieder zurück und zeigte trotz des heftigen Abflugs beim Saisonauftakt eine starke Leistung. Sie überholte einen Kontrahenten in der letzten Runde und kam vor Henning und Euteneuer ins Ziel.

DRXC

Auch in der DRXC1 und DRXC2 war das Feld stark besetzt und am Samstag musste sich der Niederländer Nathan Ottink erst einmal umsehen, als er beim Start auf den dritten Platz zurückfiel. Er kämpfte sich aber wieder nach vorne und übernahm die Führung in der DRXC1-Wertung. Er gewann das Rennen vor Sem Peters und Markus Strumpler, während der einzige C2-Junior im Feld, Bryan Neumeyer, seine Klasse gewann.

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Strumpler erwischte am Sonntag auf der Außenbahn einen schlechten Start und fiel zunächst wegen eines Drehers zurück. Mit einer starken Aufholjagd kam der Deutsche aber noch als Vierter ins Ziel. Der Sieg ging erneut an den Niederländer Ottink vor Willi Kisser aus Deutschland und Erik Flashar. Neumeyer wurde am Sonntag als einziger C2-Fahrer Fünfter.

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André Wiegold