EuroNASCAR in Valencia: Tziortzis und Lasserre siegen am Sonntag

EuroNASCAR in Valencia: Tziortzis und Lasserre siegen am Sonntag
Foto: NASCAR Whelen Euro Series / Nina Weinbrenner

Die NASCAR Whelen Euro Series bot in Valencia am Sonntag zwei spannende Rennen – Insbesondere in der EuroNASCAR Pro gab es viel Drama

Spannender hätte die Saison der NASCAR Whelen Euro Series (NWES)  wohl kaum losgehen können. Nach dem Sieg am Samstag setzte sich Vladimiros Tziortzis auch am Sonntag in der EuroNASCAR 2 durch. In der EuroNASCAR PRO gewann Lucas Lasserre.

Das Podium in der EuroNASCAR 2 glich dem des Vortags. An der Seite von Tziortzis standen wieder Alberto Naska und Paul Jouffreau. Der Italiener kam dabei mit 4,669 Sekunden Rückstand auf den Piloten in Diensten von Academy / Alex Caffi Motorsport ins Ziel.

„Ich bin überglücklich, wir haben es endlich geschafft! Wir sind schnell, wir sind da, wir sind konstant und das ist der wichtigste Schlüssel für den Rest der Saison“, sagt Tziortzis der ursprünglich nur in der EuroNASCAR PRO fahren sollte, in Valencia aber in beiden Kategorien antrat.

Gil Linster landete auf Platz vier. Der Luxemburger ging beim Start zunächst an Jouffreau vorbei, verlor die Position aber beim Restart nach der Saftey-Car-Phase wieder. Diese war notwendig, weil das Auto von Paolo Valeri nach einem Crash mit Roberto Benedetti geborgen werden musste. Linsters Teamkollege Martin Doubek erlebte indes einen schwierigen Start und musste nach einem Zwischenfall in der ersten Runde einen Reifen wechseln lassen.

Patrick Schober, mit dem sich der Tscheche am Vortag rundenlang duelliert hatte, erwischte derweil erneut einen guten Tag und beendete das Rennen auf Position fünf vor Claudio Cappelli.Der Italiener sicherte sich damit auch den Sieg in der Legend Trophy vor Dario Caso und Riccardo Romagnoli.

In der Rookie-Wertung erklomm wie schon am Vortag Thomas Dombrowski, der hinter Cappelli als Sechster ins Ziel kam, das Podest. Die Marko-Stipp-Motorsport-Piloten Jack Davison und Nick Schneider komplettierten das Podium. Ariana Casoli war die beste Frau im Feld.

Tziortzis verlässt Spanien als Meisterschaftsführender mit zehn Punkten Vorsprung auf Naska. Ob er weiterhin in beiden Klassen antritt oder ob sein Fokus nun auf der EuroNASCAR 2 liegt, wird sich bald zeigen. „Mal sehen, was die nächste Runde bringt, es gibt einige Neuigkeiten, die wir bald bekannt geben werden!“, verspricht der Zyprer.

Hezemans-Ercoli-Crash sorgt in der EuroNASCAR PRO für dramatisches Finale

Auch in der EuroNASCAR PRO hatte der Academy-Motorsport-Pilot gute Chancen auf den Sieg. Letztlich war es aber Lucas Lasserre, der das Rennen gewann. Es war sein erster Triumph seit 2018 und der zweite Sieg für Speedhouse Racing in der höchsten Klasse der NWES. Doubek und Marc Goossens komplettierten das Podium.

“Es ist schon lange her, aber Speedhouse war vergangenes Jahr schon wirklich schnell”, sagt der Franzose. “Ich musste mich auf meine Rolle als Teammanager und Teambesitzer konzentrieren, aber dann bin ich einfach in diesem Rennen angetreten und habe gewonnen! Ein großes Dankeschön an all die Leute, die mich in diesem Winter unterstützt haben, es ist eine gute Zeit und es gibt eine gute Stimmung bei Speedhouse!”

Doch das war noch nicht alles der Sieg kam unter besonderen Umstände zustande: “Mein Ingenieur war nicht hier, also habe ich mit ihm per Telefon gesprochen, um das Auto einzustellen. Es ist einfach unglaublich, und wir werden heute Abend eine große, große, große Party feiern”, sagt Lasserre.

© NASCAR Whelen Euro Series / Bart Dehaese

Ein bisschen Rennglück war aber auch mit im Spiel, denn Lasserre profitierte von einem späten Unfall zwischen Hezemans und Gianmarco Ercoli. Zuvor hatte der Niederländer die Führung an den CAAL-Piloten abgeben müssen, weil es beim ersten Restart des Rennens zu einem Fehler kam. Hezemans nährte sich der Restart-Zone vor Ercoli womit er eigentlich gegen das Reglement verstoßen hatte. Allerdings wurde den Piloten auch zu früh die Grüne Flagge gezeigt.  

Nach dem Positionstausch wollte der Hendriks-Pilot wieder die Führung übernehmen. Doch er riskierte zu viel und so kam es in Runde 14 zur Kollision. Im Interview nach dem Rennen war Ercoli alles andere als glücklich über den Zwischenfall, der für Hezemans das Aus bedeutete und dem CAAL-Piloten einen Reifenschaden einbrachte. 

“Ich fahre in einer professionellen Kategorie mit Kindern. Die Kinder sind schnell, aber sie haben keine Strategie. Das Rennen war okay und sein Auto war schneller als meines. Ich verstehe den Überholversuch in diesem Moment aber nicht. Sie [die Kinder] fahren die ganze Zeit Rennen am PC, aber nicht im richtigen Leben. Wenn man auf der Rennstrecke fährt, schaltet man den Kopf ein, denn auf der Rennstrecke muss man Respekt zeigen”, sagt er nach dem Rennen im Interview.

Hezemans wiederum entschuldigte sich für den Unfall: „Ich glaube, dass es bei Ercoli ein kleiner Fehler von mir war, als ich außen war, weil ich zurück auf die Strecke wollte. Ich hatte nicht genug Platz, sonst wäre ich ins Kiesbett geschoben worden. Vielleicht bin ich zu früh zurückgefahren, und das tut mir leid.” Neben dem frühen Aus, bekam Hezemanns noch eine zehn Sekunden-Strafe und drei Verwarnungspunkte.

Beim anschließenden Restart übernahm dann Lasserre die Führung von Tzirotzis. Doch das Drama hörte nicht auf. Nur kurze Zeit wurde der Zyprer von Vittorio Ghirelli im Kampf um Rang zwei abgeräumt und beendete das Rennen auf Rang 13 .Der Italiener wurde nach dem Rennen ebenfalls bestraft und auf Rang 16 gewertet.

Anthony Kumpen wurde vor Frederic Gabillion Vierter. In der Junior Trophy hatte Ulysee Delsaux die Nase vorn. Der Franzose wurde hinter den beiden EuroNASCAR-Veteranen Sechster. Giorgio Maggi und Thomas Krasonis komplettierten als Siebter und Achter das Podium der Junior Trophy.

Riccardo Romagnoli setzte sich als Achter in der Challenger Trophy gegen Advait Deodahr und Kenko Miura durch. Lasserre übernahm nach seinem Sieg auch die Führung in der Meisterschaft. Außer Valencia hat der Franzose in diesem Jahr jedoch keine weiteren Starts geplant.

Als Nächstes geht es für die EuroNASCAR nach Großbritannien. Am 17. und 18. Juni finde dort auf dem Circuit Brands Hatch die zehnte Auflage des American Speedfest statt. Das Qualifying sowie die Rennen werden live auf dem YouTube-Kanal der EuroNASCAR, auf Motorsport.tv und auf verschiedenen TV-Sendern übertragen.

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Simon Mones