Fluch gebrochen: Day profitiert vom schnellen Boxenstopp in Most

Fluch gebrochen: Day profitiert vom schnellen Boxenstopp in Most
Michael Großgarten / Leadlap.de

Alon Day erlebte auf dem Autodrom Most eine Achterbahn der Gefühle: Während er am Samstag erstmals in Tschechien ein Rennen beendete und gewann, fiel er am Sonntag mit technischen Problemen aus

„Was für ein Rennen!“, so die erste Reaktion von Alon Day nach dem ersten EuroNASCAR-PRO-Rennen auf dem Autodrom Most in der Tschechischen Republik. In der Tat, mehr Spannung war kaum möglich: Die Wetterbedingungen sorgten für ein unvorhersehbares Rennen der NASCAR Whelen Euro Series (NWES) mit dem Israeli als glücklichen Sieger.

Trotz mehrerer Schauer war die Strecke pünktlich zum ersten Lauf der EuroNASCAR PRO abgetrocknet, doch am Himmel zeichnete sich das Ungemach bereits ab. Dunkle Wolken hingen am Himmel über dem Autodrom Most. Da die Strecke jedoch trocken war, starten die Piloten auf Slicks.

Bereits kurz nach dem Start gab es erstmals Chaos, als sich Jacques Villeneuve nach einer Berührung ins Kies drehte. In Runde drei erwischt es dann sowohl Vittorio Ghirelli – nach einem Kontakt mit Andrea Nori – als auch Alon Day. Der 29-Jährige wurde von Romain Iannetta gedreht und fiel bis auf Rang 18 zurück.

Das große Comeback

Credits: Michael Großgarten / Leadlap.de

Das Rennen schien sowohl für Day als auch für Ghirelli gelaufen zu sein. Iannetta und Nori bekamen für die Kollisionen jeweils eine Zehn-Sekunden-Strafe aufgebrummt. Dann kam der Regen und mit ihm die wohl entscheidenden Boxenstopps, bei denen von Slicks auf Regenreifen gewechselt wurde. In der NWES-Geschichte waren dies die ersten Boxenstopps, die maßgeblichen Einfluss auf das Renngeschehen hatten.

Die Mechaniker von CAAL Racing zeigten dabei eine starke Leistung und wechselten die Reifen des Autos mit der Startnummer 88 mit am schnellsten. Doch auch mit Regenreifen waren die Bedingungen gegen Rennende schwierig. Francesco Sini flog ab und triggerte so eine Safety-Car-Phase.

Dadurch lag Day, der noch in einen zweiten Zwischenfall verwickelt war, auf dem ersten Platz, als das Rennen wieder freigegeben wurde. Damit stand dem Comeback-Sieg von Day nichts mehr im Wege. Der CAAL-Pilot verteidigte seine Führung und beendete nicht nur erstmals in seiner Karriere ein Rennen auf dem Autodrom Most, sondern fuhr auf dem 4,1 Kilometer langen Kurs auch seinen ersten Sieg ein.

CAAL Racing triumphiert an der Box

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Wichtig: Der Boxenstopp lief an der Box den italienischen Teams wie geschmiert – anders als bei seinem Rivalen und EuroNASCAR-PRO-Spitzenreiter Loris Hezemans, der viele Sekunden an der Box verlor. Mit dem Most-Sieg ist Day seinem Ziel, auf allen aktuellen NWES-Strecken zu gewinnen, einen Schritt näher gekommen. Ihm fehlt nur noch ein erster Platz im italienischen Vallelunga, um das Kunstück perfekt zu machen. Am Sonntag dann der Rückschlag: Day fiel in aussichtsreicher Position mit einem technischen Defekt aus

“Das zu überwinden, ist einfach unglaublich. Als der Regen einsetzte, haben die Jungs einen tollen Job gemacht, als wir auf Regenreifen gewechselt haben”, betont Day nach dem Rennen in der Victory Lane. “Der Sieg gehört ihnen.” Der nächste NWES-Lauf findet am 18. und 19. September auf dem kroatischen Automotodrom Grobnik statt, eine Strecke auf der Day im Jahr 2020 einen Sieg geholt hat.

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Simon Mones, André Wiegold und Sarah Kaliebe-Wiegold