„Ich würde mir keine andere Mannschaft wünschen“: Chandler Smith gewinnt Truck-Rennen in Bristol

Chandler Smith gewann das Rennen der NASCAR Truck Series in der Nacht von Freitag auf Samstag – Larsons Traum vom Sweep platzte damit wieder
„It’s Bristol Baby“: an diesem Wochenende ist es wieder soweit, der gesamte NASCAR-Zirkus ist zu Gast in Tennessee im letzten großen Kolosseum der USA. Eröffnet wurde das Rennwochenende von der NASCAR Craftsman Truck Series (NCTS) in der Nacht von Freitag auf Samstag. Dabei setzte sich Chandler Smith gegen Kyle Larson und Corey Heim durch und holte sich seinen sechsten Sieg in der Serie.
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Smith führte mit seinem Ford insgesamt 127 von 250 Runden und beendete damit vorzeitig Larsons Versuch, an diesem Wochenende alle drei NASCAR-Läufe zu gewinnen.
Smiths Triumph nach vielen Gelbphasen
Das Rennen war wegen der acht Gelbphasen teilweise sehr zerstückelt. Insgesamt wurden 66 Runden bei reduzierter Renngeschwindigkeit gefahren. Für die Caution mit den meisten involvierten Fahrzeugen sorgte Malcolm-Mittendrin-Star Frankie Muniez. Der 39-Jährige geriet mit Ty Majeski aneinander, der dadurch seinen ersten Ausfall seit 20 Rennen hinnehmen musste. Beide parkten nebeneinander auf der Strecke, was zu einer skurrilen Szene führte.
Kurz vor dem Rennende sorgte ein kleiner Regenschauer, der nicht einmal auf dem Radar zu sehen war, für eine weitere Gelbphase. Danach drehte sich die Startnummer 77 auf der Gegengeraden und Smith musste Larson nur sechs Runden lang in Schach halten. Am Ende hatte er 0,934 Sekunden Vorsprung auf den Kalifornier.
Smith freut sich vor allem über den Sieg für sein Team: “Mein Leben war in letzter Zeit sehr turbulent und vor Beginn der Saison war meine Zukunft in diesem Sport sehr unsicher. Wir standen mit dem Rücken zur Wand, als wir das Team zusammenstellten, aber verdammt, Ich würde mir keine andere Mannschaft wünschen. Niemand steht mehr hinter mir als dieses Team.”
“Ich freue mich mehr für das Team als für mich selbst”, sagt Smith, dessen Einsatz im F-150 mit der Startnummer 38 in einem elfstündigen Deal am Ende der vergangenen Saison beschlossen wurde.

Kritik am Grip
Neben Smith fuhr auch Heim wieder ein hervorragendes Rennen: Der 22-jährige Nachwuchspilot von 23XI Racing war erneut vorne mit dabei und schaffte es, Führungsrunden zu sammeln. Damit ist er in dieser Saison der einzige Fahrer, der bis jetzt jedes Rennen anführte.
Heim analysierte selbstkritisch gegenüber Frontstretch : “Ich glaube, es lag an mir, ich bin es gewohnt, hier bei den Restarts viel Grip zu haben und die liefen auch immer ganz gut, aber aus irgendeinem Grund konnte ich gegen Ende den Grip nicht mehr auf die Strecke bringen. Ich weiß nicht, ob ich die Reifen nicht richtig behandelt habe, aber es war schwierig, aus dem Restart gut rauszukommen.“
Der Grip war ein allgemeines Thema bei diesem Rennen. NASCAR hat PJ1 auf die untere Linie aufgetragen, um für mehr Grip zu sorgen, da es aufgrund von Regen keine Trainings- und Qualifying-Sessions gab, in denen etwas Gummi auf die Strecke gebracht werden konnte.
Allerdings nicht ganz so erfolgreich wie Layne Riggs, der das Rennen als Sechster beendete gegenüber Frontstretch kritisiert: “Die wissen wirklich, wie man eine Strecke mit dem PJ1 versaut. Es war einfach schreckliches Racing heute Abend, meiner Meinung nach. Nur Single-File auf der unteren Linie, man konnte niemanden überholen und als die obere Linie endlich eine Chance hatte, in den letzten Runden, war es schon zu spät, das ganze Rennen bestand nur noch daraus, auf der unteren Linie seine Position zu halten.“
Larson sah das nicht ganz so kritisch und machte vor allem das Wetter und die vielen Gelbphasen dafür verantwortlich, dass sich die obere Linie nie richtig entfalten konnte. Immer wenn sie langsam ins Rollen kam, habe eine Caution den Rhythmus gestört – dadurch hätten die Fahrer sie kaum nutzen können, erklärt er in einem Interview.
Dennoch hofft der Cup-Pilot aus Kalifornien auf Änderungen bis Sonntag, wie er gegenüber Frontstretch erklärt: “Ich bin mir nicht sicher, ob sie den Sticky-Stuff noch einmal anpassen werden, er könnte ein bisschen breiter sein. […] Ich denke, für die Trucks und vielleicht auch für die Xfinity ist es gut, dass er so dünn ist, aber für den Cup ist es vielleicht ein bisschen zu eng.”
Nach diesem Rennen führt Heim weiterhin die Meisterschaft an. Allerdings verbesserte sich Smith durch seinen Sieg vom dritten auf den zweiten Platz und liegt nun 18 Punkte hinter Heim. Das nächste Rennen der Trucks findet in einer Woche, am 18. April, in der Nacht von Freitag auf Samstag um 01:30 Uhr deutscher Zeit auf dem Rockingham Speedway statt. Die Traditionsstrecke kehrt zum ersten Mal seit Jahren wieder in den Kalender der Serie zurück.
Autor(en)
Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seiner Karriere besuchte er zahlreiche Live-Events, darunter das Daytona 500, die WEC in Spa und das Goodwood Festival of Speed. Bei dieser Gelegenheit lernte er auch die Crew von Garage 56 kennen. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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