Meisterschaftsentscheidungen gefallen: DRX mit spannendem Finale in Schlüchtern!
Die Meisterschaftsentscheidungen in der DRX-Saison 2023 sind gefallen – Das Finale auf dem Ewald-Pauli Ring in Schlüchtern sorgte für eine Menge Spannung
Die Meister der Deutschen Rallycross Meisterschaft (DRX) wurden gekrönt. Das letzte Rennwochenende auf dem Ewald-Pauli Ring sorgte auf allen Ebenen für eine Menge Action und für das ein oder andere Herzschlagfinale. Sechs Titel wurden nach den Finals auf dem legendären Rallycross-Kurs in der Nähe von Fulda vergeben und gerade die Meisterschaft in der Level-2-Wertung sorgte bis zum letzten Finale für echtes Herzrasen.
Doch zuerst einmal etwas Regelkunde: Die DRX ist von der DRX2- bis zur DRX4-Klasse in zwei Level aufgeteilt: In der Level-1-Wertung für Fahrer mit mindestens einer internationalen Lizenz geht es um das Prädikat “Deutscher-Rallycross-Meister”, auf Level-2-Ebene für Fahrer ab einer nationalen A-Lizenz stritten sich die Piloten um den Titel “Sieger DMSB-Rallycross-Meisterschaft”. Je nach Lizenzstufe haben sich die Fahrer der DRX2 bis DRX4 also in die beiden Level eingeschrieben – die DRX1-Fahrer fuhren verpflichtend auf Level 1.
Fahrer in der DRX1-Meisterschaft starteten automatisch in der Level-1-Wertung und genau aus dieser Klasse stammt auch der Deutsche-Rallycross-Meister: Dietmar Brandt. In seinem Audi S3 siegte der Meister der Jahre 2019 und 2021 in allen Vorläufen und sicherte sich mit einem Sieg im Finale auch den Titel in der Saison 2023. Maik Böhling wurde in der Gesamtwertung Zweiter, hatte in seinem Audi TT aber 38 Punkte Rückstand auf Brandt. Auf Platz drei landete DRX2-Pilot Andreas Wendling mit 195 Punkten Rückstand auf Platz eins. Auf Level 1 war Tim Kulikowski auf Rang sechs der beste DRX4-Pilot.
In der Level-2-Wertung gab es einen echten klassenübergreifenden Showdown zwischen Bart Bel aus den Niederlanden, der in seinem BMW in der DRX2 startete, und Sven Seeliger in seinem DRX4-Fiesta. Bel lag vor dem Finale in Schlüchtern und nach seinem Heimrennen in Valkenswaard nur drei Punkte vor Seeliger, musste sich aber letztlich gegen den Deutschen geschlagen geben. Seeliger erwischte einen perfekten Renntag und holte die maximalen Punkte, während Bel, wie schon im Frühjahr, in Schlüchtern Probleme mit seinem BMW hatte – ein Plattfuß und Bremsdefekt warfen den Niederländer zurück. Der Fahrer des Fiestas mit der Startnummer 402 holte mehr Punkte als Bel und krönte sich so zum Sieger der DMSB-Rallycross-Meisterschaft.
Seeliger hatte letztlich drei Punkte mehr auf dem Konto als Bel, während sich dahinter Benett Zobel im Seeliger-DRX-Fiesta die Bronzemedaille sicherte. DRX2-Fahrer Maikel Alewijnse wurde Gesamtvierter, während DRX4-Pilot Johan Kwinten die Top 5 in der Level-2-Wertung komplettierte. Die klassenübergreifende Meisterschaft wirkt im ersten Moment für den Zuschauer kompliziert, da Piloten gegeneinander um den Titel kämpfen, die sich auf der Strecke aufgrund der verschiedenen Klassen nicht einmal treffen. Durch die Einschreibungen ist aber deutlich, welche Fahrer gegen wen um Platz eins in der Meisterschaft kämpfen.
Einfacher wird es in den DRXN-Klassen, denn dort wird zwischen DRXN1 und DRXN2 unterschieden. In diesen Wertungen treffen die Fahrer auch wirklich direkt auf der Strecke aufeinander. In der DRXN1 lagen Philipp Peine und Daniel Habicht vor dem Finale nur fünf Punkte voneinander getrennt auf den Plätzen eins und zwei. Habicht war der schnellste in den Vorläufen, Peine landete auf Rang zwei. Manuel Peral sollte das Zünglein an der Waage werden. Habicht musste siegen und auf Platz drei für Peine hoffen. In dieser Reihenfolge fuhren die Fahrer auch ins Ziel, jedoch hatte Peral nicht gejokert, weshalb er Platz zwei verlor.
Diesen zweiten Platz erbte Peine, der sich damit knapp in der Meisterschaft gegen Habicht durchsetzte. Mit nur einem einzigen Punkt Vorsprung holte sich Peine letztlich den Titel vor Habicht, der zwar das Finale gewann, aber die große Trophäe nicht überreicht bekam. Peral sicherte sich dahinter Platz drei, Harald Stübing musste sich in der DRXN1-Gesamtwertung mit Platz vier zufriedengeben. Ähnlich eng ging es auch in der DRXN2-Wertung zur Sache.
Die Titelkandidaten in der DRXN2 waren Dominik Drange, Marcel Euteneuer und Mika Henning. Euteneuer hatte vor seinem Heimrennen einen Vorsprung von sieben Punkten auf seine Verfolger, jedoch hatte der Favorit aufgrund eines Defekts an der Antriebswelle schon früh am Tag massive Probleme. Henning fuhr bei seinem Heimrennen in Schlüchtern erfrischend frei auf und maximierte seine Ergebnisse, während Drange sich aus allen Scherereien heraushielt.
So war es auch im Finale: Euteneuer wurde Opfer des Chaos der ersten Runde und fiel zurück, während Drange zwar im Kampf um Platz eins nicht an Henning vorbeikam, sich aber mit Platz zwei den Titel sicherte. Er landete in der Gesamtwertung vor Euteneuer, Henning und Nina Riese. Die Top 5 komplettierte Christian Ratei. Damit waren nur noch zwei Titel übrig, die es zu verteilen galt.
Erik Flashar musste nur sicher ins Ziel kommen und solide Punkte einfahren, um den Titel zu holen. Er ließ im Finale nichts anbrennen und holte hinter Sem Peters den zweiten Platz, genug, um sich zum Cross-Car-Meister 2023 zu krönen. Willi Kisser wurde in der Gesamtwertung vor Peters Zweiter. Im deutschen Junioren-Rallycross-Pokal siegte Henning vor Timm Joachim Sachse, Mats Jonas und Jule Siebert. Damit ist der Deckel auf der DRX-Saison 2023, die sowohl national als auch international für spannende Rennen gesorgt hat. Die Augen sind jetzt auf die Saison 2024 gerichtet.
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