NASCAR-Weekly: Cindric beerbt Keselowski, DiBenedetto arbeitslos

NASCAR-Weekly: Cindric beerbt Keselowski, DiBenedetto arbeitslos
NASCARMedia / Sean Gardner / Getty Images

Die Silly-Season für die NASCAR-Saison 2022 ist in vollem Gange: Roger Penske reagiert auf den voraussichtlichen Abgang von Brad Keselowski zu Roush-Fenway Racing und befördert Austin Cindric direkt in die Startnummer 2 – Trotzdem gibt es schlechte Nachrichten für Matt DiBenedetto

NASCAR Cup Series (von André Wiegold)

Brad Keselowski wird Roger Penske den Rücken kehren und damit im Jahr 2022 voraussichtlich bei Roush-Fenway Racing als Fahrer der Startnummer 16 und Team-Teilhaber anheuern. NASCAR-Xfinity-Champion Austin Cindric, der eigentlich bei den Wood Brothers eingeplant war, wird die Startnummer 2 von Keselowski übernehmen und direkt ins Penske-Hauptteam aufsteigen.

Fans von Matt DiBenedetto hatten sicher gehofft, dass der sympathische Rennfahrer aus Kalifornien damit weiterhin für die Wood Brothers starten wird, doch das ist nicht der Fall: Harrison Burton wird aus der NASCAR Xfinity Series aufsteigen und die Startnummer 21 in der Next-Gen-Ära übernehmen. Der 20-Jährige ist der Sohn von Ex-NASCAR-Pilot Jeff Burton und hat vier Xfinity-Siege auf dem Konto. Wohin es DiBenedetto ziehen wird, steht noch nicht fest.

Außerdem war das Rennen auf dem Atlanta Motor Speedway am vergangenen Sonntag das letzte Rennen, dass auf der 24 Jahre alten Buckelpiste des 1,5-Meilen-Ovals gefahren wurde. Fahrer haben sich immer wieder gegen eine Neuasphaltierung ausgesprochen, jedoch ist die Fahrbahnoberfläche so in die Jahre gekommen, dass die Strecke jetzt reagieren muss. Es kommt aber nicht nur neuer Asphalt, sondern auch eine Erhöhung des Bankings von 24 auf 28 Grad und eine Verkleinerung der Fahrbahnbreite.

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Das letzte Rennen auf dem alten Kurs gewann Kurt Busch, der sich damit Saisonsieg Nummer 1 sicherte. Er besiegte seinen jüngeren Bruder Kyle Busch, der dem Ganassi-Piloten in den letzten Runden nichts mehr entgegenzusetzen hatte. 25 Runden vor Schluss bekam Kurt Busch Hilfe von seinem Teamkollegen Ross Chastain, der sich breit machte, als er von Kyle Busch überrundet wurde. Letzter kritisierte Chastain dafür massiv, während Kurt Busch die Hilfe feierte.

Ein weiteres Puzzlestück für die Saison 2022 ist Kyle Larson. Der neue Hendrick-Sieggarant hat seinen Einjahresvertrag beim Topteam von Rick Hendrick verlängert, weshalb er bis mindestens 2023 in der Startnummer 5 sitzen wird. Hendricks Unternehmen wird einen Großteil der Rennen des Kaliforniens sponsern. Derweil hat Larson Teamkollege Chase Elliott das Cup-Debüt auf Road America für sich entschieden. Der Rennfahrer aus Dawsonville wird außerdem beim SRX-Finale in Nashville starten und damit gegen seinen Vater Bill antreten.

NASCAR Xfinity Series (von André Wiegold)

Die Ära Kyle Busch hat ein Ende: Der Gibbs-Pilot hat in Elkhart Lake und Atlanta die letzten Xfinity-Rennen seiner Karriere bestritten und beide gewonnen. Damit kommt der Rennfahrer aus Las Vegas auf insgesamt 102 Siege im NASCAR-Unterhaus. In der NASCAR Cup Series wird Busch natürlich weiterhin für Joe Gibbs um den Titel kämpfen.

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Christopher Bell wird am kommenden Wochenende in New Hampshire wichtige Trainingskilometer in der Xfinity-Serie sammeln. Der aktuelle Gibbs-Pilot startet in der Startnummer 54, also in dem Auto, in dem Busch in Atlanta sein letztes Rennen in der Meisterschaft bestritten hat. Spencer Boyd wurde für New Hampshire derweil von Means Motorsports unter Vertrag genommen.

Außerdem wird es auf dem Ein-Meilen-Oval des New Hampshire Motor Speedway einen Debütanten im Xfinity-Feld geben: Dawson Cram. Der 19-Jährige Kalifornier wird für Mike Harmon Racing starten und auf seine 26 Truck-Rennen aus den vergangenen vier Jahren aufbauen. Sein Vater Kevin Cram war unter anderem Crew-Chief von Steve Park, Ted Christopher, Stacy Compton, Jason Leffler und Casey Atwood.

NASCAR Camping World Truck Series (von Simon Mones)

Während es für die Piloten der NASCAR Cup und Xfinity Series zum zweiten Mal in diesem Jahr nach Atlanta ging, feierte die Camping World Truck Series ihr Debüt auf dem Knoxville Raceway. In einer wilden Schlussphase mit vier Verlängerungen setzte sich am Ende Austin Hill gegen Chandler Smith durch.

„Wenn du mir gesagt hättest, dass ich dieses Jahr ein Dirt-Rennen gewinnen würde, hätte ich dir gesagt, dass du lügst. Das ist fantastisch“, freute sich der Pilot von Hattori Racing Enterprises nach dem Rennen über seinen ersten Saisonsieg. Doch nicht nur in der Schlussphase ging es auf dem Dirt-Oval hoch her. Insgesamt gab es ganze 14 Unterbrechungen, die dazu führten, dass 80 der 179 gefahrenen runden unter Gelb zurückgelegt wurden.

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Deegan absolviert SRX-Gaststart

Für Hailie Deegan, die das Rennen auf Rang 21 beendete, war das Rennen in Knoxville indes nicht der einzige Einsatz am vergangenen Wochenende. Am Samstag absolvierte die 19-Jährige einen Gaststart in der Superstar Racing Experience (SRX) auf dem Slinger Speedway.

Das Oval in der Nähe von Milwaukee ist gerade einmal 0,25 Meilen lang und hat ein Banking von 33 Grad. Im Hauptrennen überzeugte Deegan mit einem starken vierten Platz, sorgte aber auch kurz vor Schluss für einen Aufreger als sie den ehemaligen IndyCar-Piloten Paul Tracy drehte. Dadurch kam es zu einer Kollision mit mehreren Autos und das Rennen ging in die Verlängerung.

“Sie hat mich abgeschossen. Die Leute beschweren sich, dass ich grob bin. Ich werde jede Woche rausgeschmissen. Es ist lächerlich. Ich hatte ein tolles Auto. Bin durch das Feld gefahren. Zwei Runden vor Schluss werden wir gedreht, ohne Grund“, ärgerte sich Tracey im Interview mit Brad Daugherty nach dem Rennen.

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Entsprechend stellte Tracey die 19-jährige Truck-Pilotin nach dem Rennen zur Rede. „Ich weiß. Ich habe mir das Video davon angeschaut, und ich war bei dir, als du aus der Kurve kamst. Ich war da auf der Geraden“, betont Deegan. „Ich wollte dich nicht abschießen, aber ich habe einfach meine Linie unten gehalten…ich habe nicht versucht, dich abzuschießen.“ Doch alle Beschwichtigungen halfen nichts und Tracey zog schließlich von dannen.

Auch am kommenden Wochenende wird Deegan beim Saisonfinale auf dem Nashville Fairgrounds Speedway wieder einen Gaststart in der SRX absolvieren. Neben der 19-Jährigen ist dann auch Chase Elliott am Start.

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André Wiegold und Simon Mones