NASCAR-Weekly: Denny Hamlin und Michael Jordan gründen eigenes Team

NASCAR-Weekly: Denny Hamlin und Michael Jordan gründen eigenes Team
Jared C. Tilton/Getty Images

Die NASCAR-Welt stand in der vergangenen Woche Kopf – Die Gründung eines Teams von Denny Hamlin und Michael Jordan ist nur der Gipfel des Eisbergs 

NASCAR Cup Series (von: André Wiegold) 

Die vergangene Woche hat die NASCAR-Welt mächtig durchgerüttelt: Eine wichtige Nachricht folgte auf die nächste und einige davon werden großen Einfluss auf die Zukunft des US-amerikanischen Sports haben. Die größte Überraschung ist die Gründung eines neuen Teams, das von einer NASCAR- und einer Basketball-Legende geführt werden wird.

Denny Hamlin, der aktuell für Joe Gibbs Racing ins Steuer greift, und NBA-Star Michael Jordan werden ab der Saison 2021 ein Fahrzeug in der NASCAR Cup Series einsetzen. Hamlin hat bereits den Chartervertrag von Germain Racing gekauft und Bubba Wallace als Fahrer des neuen Teams bekanntgegeben. Der 39-Jährige ist Anteilseigner des Teams, während Jordan als Teambesitzer auftritt. Hamlin wird weiterhin für Joe Gibbs fahren.

Die beiden langjährigen Freunde halten weitere Details über den neuen Rennstall aber noch zurück. Der Name, die Startnummer und die Automarke sind noch nicht bekannt. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass Hamlin und Jordan einen Toyota mit der Startnummer 23 einsetzen werden. Die 23 ist die Trikotnummer Jordans in der NBA, mit der er zur Legende in der Basketball-Welt wurde. 

Ganassi verpflichtet Chastain 

Noch bevor Wallace im neuen Team unter Vertrag genommen wurde, hatte es bereits eine wichtige Entscheidung auf dem Fahrermarkt gegeben. Chip Ganassi Racing hat Ross Chastain als Nachfolger von Matt Kenseth – der womöglich seine Karriere beenden wird – in der Startnummer 42 bekanntgeben. Chastain ist damit auch der Nachfolger von Kyle Larson, der mit einer NASCAR-Rückkehr in Verbindung gebracht wird. 

Jetzt ist die große Frage, wie sich das Fahrerkarussell weiter drehen wird. Jimmie Johnson wird nach der Saison 2020 bei Hendrick Motorsport den Helm an den Nagel hängen und in die IndyCar-Serie wechseln, weshalb das Cockpit der Startnummer 48 frei wird.

Das ist aber nicht der einzige freie Platz: Spire Motorsports plant mit zwei Vollzeitfahrern, die Gaunt Brothers trennen sich von Suarez nach dem Ende der Saison und Richard Petty Motorsport sucht nach dem Abgang von Wallace ebenfalls einen neuen Piloten. Die Silly-Season hält also sicher noch weitere Überraschungen bereit. 

COTA statt Texas? 

Der Nashville Superspeedway ist scheinbar nicht die einzige Strecke, die in der Saison 2021 ihr Debüt in der modernen NASCAR-Ära geben wird. Es könnte sein, dass der Texas Motor Speedway ein Punkterennen verliert und die Serie den Circuit of The Americas (COTA) in Austin besuchen wird. Texas soll dafür im Jahr 2021 das All-Star-Rennen bekommen, das 2020 in Bristol stattgefunden hat. 

Noch ist die Veränderung im Kalender 2021 ein Gerücht, jedoch gibt es bereits viele US-Journalisten, die sich auf Insider-Quellen berufen und den Deal mit COTA als bestätigt ansehen. Neben COTA gibt es wohl weitere neue Strecken, die in den Kalender rücken könnten. Welche Kurse das sind, ist nicht bekannt. 

Vier Fahrer fliegen in Bristol raus

Credits: Jared C. Tilton/Getty Images

Das Rennen am Bristol Motor Speedway gewann Kevin Harvick (Stewart-Haas Racing), der sich einen heißen Kampf mit Kyle Busch (Joe Gibbs Racing) lieferte. William Byron (Hendrick Motorsport) wurde früh in einen Unfall verwickelt und musste deshalb vorzeitig seine Chancen auf den Titel begraben. Nach 500 Runden flogen außerdem Ryan Blaney (Team Penske), Matt DiBenedetto (Wood Brothers) und Cole Custer (Stewart-Haas Racing) aus den Titelkampf. 

In der “Round of 12” kämpfen Harvick, Hamlin, Brad Keselowski (Team Penske), Joey Logano (Team Penske), Chase Elliott (Hendrick Motorsport), Martin Truex Jr. (Joe Gibbs Racing), Alex Bowman (Hendrick Motorsport), Austin Dillon (Richard Childress Racing), Aric Almirola (Stewart-Haas Racing), Kyle Busch, Clint Bowyer (Stewart-Haas Racing) und Kurt Busch (Chip Ganassi Racing) um den Einzug in die nächste Runde.

Die kommenden Strecken haben es in sich: Las Vegas, Talladega und das Roval in Charlotte bestimmen, welche vier Piloten als nächstes die Segel im Titelkampf streichen müssen.

NASCAR Xfinity Series (von: André Wiegold)

Chase Briscoe (Stewart-Haas Racing) hat das Rennen der NASCAR Xfinity Series am Bristol Motor Speedway gewonnen und sich somit seinen siebten Saisonsieg gesichert. Der 25-Jährige aus Indiana wird zusammen mit Austin Cindric (Team Penske) mit dem größten Punktepolster in die Playoffs starten. 

Credits: Jared C. Tilton/Getty Images

Die zwölf Playoff-Kandidaten sind nach dem Rennen auf dem Short-Track ebenfalls bekannt. Folgende Fahrer kämpfen in der Saison 2020 um den Xfinity-Titel: 

FahrerPunkte
Chase Briscoe2050
Austin Cindric2050
Justin Allgaier2033
Noah Gragson2025
Brandon Jones2020
Justin Haley2018
Harrison Burton2014
Ross Chastain2010
Ryan Sieg2002
Michael Annett2002
Riley Herbst2001
Brandon Brown2000

NASCAR Gander RV & Outdoors Truck Series (von: Simon Mones)

Die Playoffs der NASCAR Gander RV & Outdoors Truck Series haben in Bristol mit einer dicken Überraschung begonnen: Am Ende gewann nicht etwa einer der Playoff-Teilnehmer das Rennen, sondern der erst 17-jährige Sam Mayer (GMS Racing).

“Ich liebe diese Strecke“, sagt Mayer nach seinem ersten Sieg in der Truck Series. „Das ist der dritte Sieg für mich hier und man, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich kann den Jungs im Shop nicht genug danken.” 

Credits: Jared C. Tilton/Getty Images

Nicht nur der 17-Jährige, der neben seinem Teilzeitprogramm in der Truck Series auch in der ARCA-Serie startet, eine starke Leistung, sondern auch dessen Teamkollege bei GMS Racing Brett Moffitt. 29 Runden vor Schluss war es der 28-Jährige, der in Führung lag, ehe Mayer an ihm vorbeiging und den Sieg nach Hause fuhr. Für Moffitt wäre es der sichere Einzug in die “Round of 8” gewesen.

Bereits nach dem kommenden Rennen in Las Vegas müssen sich zwei Piloten aus dem Kampf um den Titel der Truck Series verabschieden. Doch auch Abseits der Playoffs wird es spannend: Zum bereits zweiten Mal in dieser Saison wird Travis Pastrana für Niece Motorsports ins Lenkrad greifen. 

Der 36-Jährige kommt aber nicht alleine nach Sin City, denn auch Conor Daly wird für Niece an den Start gehen. “Ich könnte nicht begeisterter sein, in Las Vegas zum ersten Mal überhaupt in einen Truck zu springen“, sagt er. Vorher wird der IndyCar-Pilot keine einzige Runde in einem NASCAR-Boliden absolviert haben.

“Dies wird eine der größten Herausforderungen in meiner Karriere werden, da ich niemals auch nur eine einzige Runde im Chevy Silverado fahren werde, bevor die grüne Flagge geschwenkt wird“, so der IndyCar-Pilot in einem Artikel von ‘iRacing’.

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André Wiegold und Simon Mones