NASCAR-Weekly: Ganassi Racing an Trackhouse verkauft

NASCAR-Weekly: Ganassi Racing an Trackhouse verkauft
NASCARMedia / Sean Gardner/Getty Images

Chip Ganassi Racing ist nach der Saison 2021 Geschichte – Trackhouse hat das Team gekauft, um in der Saison 2022 zwei Autos einzusetzen – Daniel Suarez wurde bereits als Fahrer des Teams bestätigt 

NASCAR Cup Series (von André Wiegold)

Paukenschlag in der NASCAR Cup Series: Chip Ganassi hat sein Team an Trackhouse-Gründer Justin Marks verkauft. Damit wird das Team rund um Marks und Popstar Pitbull in der Saison 2022 aus der ehemaligen Ganassi-Zentrale operieren und voraussichtlich zwei Autos einsetzen. Daniel Suarez wurde bereits als Fahrer des Teams bestätigt. 

“Das ist ein Meilenstein für Trackhouse”, sagt Marks, der zusammen mit Ganassi den Deal präsentierte. “Es ist gut zu wissen, dass wir uns für das Jahrzehnt im NASCAR-Sport positioniert haben. Solche Entscheidungen werden nicht ohne Weiteres und einer tiefgründigen Analyse beider Parteien getroffen. Dieser Prozess hat mehrere Wochen gedauert und ich danke Chip für seine Offenheit.” 

Für den 63-Jährigen Ganassi ist das NASCAR-Aus aber keineswegs ein Abschied aus dem Motorsport. Der langjährige Teamchef wird weiterhin in der IndyCar-Serie auf Punktejagd gehen. Außerdem ist sein Team in der IMSA-Serie aktiv, in der Ganassi mit einem LMDh-Projekt ab der Saison 2023 in Verbindung gebracht wird. 

Ganassi ist mit seinem Alter noch einer der jüngeren Vertreter unter den Teambesitzern. Roger Penske (84 Jahre), Richard Petty (83 Jahre), Joe Gibbs (80 Jahre) Jack Roush (79 Jahre), Richard Childress (75 Jahre) und Rick Hendrick (71 Jahre) sind noch einmal etwas älter und auch dort könnte sich bald ein Generationenwechsel abzeichen. 

Brad Keselowski soll im Jahr 2022 bei Roush-Fenway Racing als Teilhaber und Fahrer einsteigen. Rick Hendrick hat Jeff Gordon von FOX weggelockt und diesen zum Vize-Vorsitzenden des Rennstalls ernannt. Da sein Erbe Ricky Hendrick im Jahr 2004 tragisch ums Leben gekommen ist, hat Rick Hendrick früher Gordon bereits als idealen Nachfolger bezeichnet. In vielen anderen Teams könnten Familienmitglieder oder fest verwurzelte Funktionäre in den Rennställen die Führungspositionen übernehmen.

Außerdem stellt sich die Frage, welcher Fahrer das zweite Cockpit von Trackhouse übernehmen wird. Natürlich sind die beiden Ganassi-Piloten Ross Chastain und Kurt Busch heiße Kandidaten. Letzterer wird aber auch mit einem zweiten Auto von 23XI Racing von Denny Hamlin und Michael Jordan in Verbindung gebracht. Der neue Rennstall des aktiven NASCAR-Piloten Hamlin ist ein weiteres Indiz für den Generationenwechsel unter den Teamchefs.

Credits: NASCARMedia / James Gilbert/Getty Images

Am vergangenen Wochenende gab es natürlich auch noch Racing: Alex Bowman und Kyle Busch siegten beim Double-Header auf dem Pocono Raceway im Bundesstaat Pennsylvania. Während es für Busch der zweite Saisonsieg war, durfte Bowman bereits zum dritten Mal im Jahr 2021 in die Victory-Lane abbiegen. Der nächste Lauf ist das Debüt der Cup-Serie in Elkhart Lake auf dem Rundkurs Road America. 

NASCAR Xfinity Series (von André Wiegold) 

Die NASCAR Xfinity Series war vergangenes Wochenende auf dem Pocono Raceway unterwegs. Sieger war der aktuelle Serienchampion Austin Dillon im Penske-Ford mit der Startnummer 22. Es war bereits der vierte Sieg des 22-Jährigen aus Columbus, Ohio. In der kommenden Saison soll Cindric mit den Wood Brothers in die Cup-Serie aufsteigen, sollte der Weggang von Keselowski die Pläne von Penske nicht durcheinanderwirbeln. 

Credits: NASCARMedia / Sean Gardner/Getty Images

Für das Rennen in Elkhart Lake haben sich zahlreiche Rundkurs-Spezialisten aus der IMSA-Serie um Cockpits bemüht. Mit dabei ist Andy Lally, der für BJ McLeod Motorsports starten wird. Spencer Pumpelly wird für JD Motorsports um ein gutes Ergebnis kämpfen. Außerdem kehrt Josh Bilicki mit SS Green Light Racing in die Xfinity-Serie zurück. Hattori Racing Enterprises hat sich die Dienste von Boris Said gesichert. 

NASCAR Camping World Truck Series (von Simon Mones)

Was Kyle Larson in der Cup Series ist, das ist John Hunter Nemechek in der NASCAR Camping World Truck Series: der dominierende Pilot der aktuellen Saison. Auf dem Pocono Raceway hat der Fahrer von Kyle Busch Motorsports seinen fünften Saisonsieg eingefahren.

Einmal mehr kam er dabei vor seinem Teamchef Kyle Busch ins Ziel, der auf dem Tricky Triangle seinen fünften und damit letzten Start bei den Trucks absolvierte. “Wie findest du das, Baby? Wir haben Kyle 3:2 geschlagen“, freut sich Nemechek über das Teamradio.

Credits: NASCARMedia / Tim Nwachukwu/Getty Images

„Es bedeutet mir einfach sehr viel. Diese ganze Gruppe arbeitet einfach so hart. Die Jungs haben nie aufgegeben“, sagt Nemechek nach dem Rennen. Die Entscheidung zugunsten des ehemaligen Cup-Piloten fiel dabei erst kurz vor Schluss, als er Busch überholte.

Busch erklärt: „Wir waren gleichauf, als wir in Turn 1 einbogen und John Hunter mich überholte und in Führung ging. Ich schaute, was ich tun könnte, um die Führung zurückzuerobern, und dann wurde ich hinten links getroffen. Von da an haben wir nur noch um den zweiten Platz gekämpft.“ Diesen brachte der zweifache Cup-Meister nach Hause und verwies Sheldon Creed auf Rang drei. Tyler Ankrum und Austin Hill rundeten die Top 5 ab.

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André Wiegold und Simon Mones