NASCAR-Weekly: In Bristol wird es schmutzig

NASCAR-Weekly: In Bristol wird es schmutzig
Kevin C. Cox/Getty Images (NASCARMedia)

Die NASCAR Cup Series wird erstmals seit 50 Jahren ein Dirt-Track-Rennen bestreiten – Dafür wurde der Bristol Motor Speedway mit 17.500 Kubikmetern Lehm und Erde befüllt

NASCAR Cup Series (von: André Wiegold)

Am kommenden Wochenende steht das erste Dirt-Track-Rennen in der NASCAR Cup Series seit 50 Jahren auf dem Programm. Dazu wurde der Bristol Motor Speedway in Tennessee mit Erde und Lehm aufgeschüttet. Doch bevor das Rennen am kommenden Sonntag Thema ist, steht der Saisonlauf in Atlanta im Fokus.

Das Rennen auf der Buckelpiste von Georgia war eine reine Kyle-Larson-Show, bis wenige Runden vor dem Schluss. Der Hendrick-Pilot dominierte den sechsten Saisonlauf und spulte eine Führungsrunde nach der anderen ab. Er gewann auch beide Stages und sicherte sich so wichtige Bonuspunkte in der Gesamtwertung. Doch der Sieg blieb ihm verwehrt.

Credits: Kevin C. Cox/Getty Images (NASCARMedia)

Ryan Blaney war letztlich der, der sich ins Fäustchen lachte. Der Penske-Fahrer managte im letzten Stint seine Reifen am besten und überholte Larson in der entscheidenden Phase. Blaney gab die Führung nicht mehr her und trug sich als sechster Fahrer in dieser Saison in die Siegerliste ein.

Zuletzt gab es im Jahr 2014 so viele unterschiedliche Sieger zum Saisonbeginn. Der zweite Sieg von Harvick im achten Rennen ließ damals die Serie reißen. Ob in Bristol jedoch der siebte Sieger dazu kommt, ist fraglich, weil zwei Favoriten bereits ein Rennen gewonnen haben: Larson und Bell, die beide Dirt-Track-Spezialisten sind. Ein Geheimtipp ist 23XI-Racing-Fahrer Bubba Wallace, der im Jahr 2014 in der Truck-Serie das Dirt-Track-Rennen auf dem Eldora Speedway gewonnen hat.

Format und spezielle Regeln

Für das Dirt-Track-Rennen in Bristol gibt es ein spezielles Format. Die Startaufstellung wird am Samstag in den vier Heats mit jeweils zehn Fahrern am Start festgelegt – im letzten Heat sind es neun, da nur 39 Autos gemeldet wurden. Die Rennen haben eine Distanz von 15 Runden, wobei nur die Runden unter grün gezählt werden. Die Startreihenfolge für die Heats wird gelost.

Credits: Sean Gardner/Getty Images (NASCARMedia)

Deshalb spielt nicht nur das Endresultat eine wichtige Rolle, sondern auch, wie viele Konkurrenten ein Fahrer überholt. Für jeden gutgemachten Platz erhält ein Fahrer einen Passing-Point. Der Fahrer, der über die Heats die meisten Punkte geholt hat, bekommt am Sonntag die Pole-Position. Bei Punktegleichstand zählt die Owner-Wertung als Tie-Breaker.

Das Rennen am Sonntag, das ab 21 Uhr live auf MotorvisionTV (mit Pete Fink und Lenz Leberkern) übertragen wird, geht über insgesamt 250 Runden. Die ersten beiden Segmente haben jeweils eine Distanz von 75 Runden, während in der finalen Stage 100 Runden abgespult werden müssen. Es gibt keine Boxenstopps auf Zeit und der Service darf nur in den Stage-Pausen vollzogen werden – Unfälle bilden natürlich eine Ausnahme. Die Choose-Rule kommt nicht zum Einsatz. Das neue Banking auf dem Kurs beträgt rund 19 Grad.

Weitere Cup-News

Während das Bristol-Rennen seine Schatten voraus wirft, bahnt sich eine Vertragsverlängerung von Brad Keselowski bei Penske an. Der 37-Jährige aus Michigan ist bereits seit 2009 Teil des Teams und könnte schon bald mit einem neuen Arbeitspapier ausgestattet werden. Keselowski wurde kürzlich erst mit einem möglichen zweiten 23XI-Auto in Verbindung gebracht.

Außerdem hat NASCAR in Zusammenarbeit mit iRacing einen virtuellen Straßenkurs in Chicago entwickelt. Der Kurs wird auf der Simulation bald verfügbar sein. Die große Frage ist, ob das ein Testlauf ist, um ein mögliches Straßenrennen in der am Lake Michigan in Erwägung zu ziehen. Laut NASCAR-Vizepräsident Ben Kennedy liegen bei der Kalenderplanung für die Saison 2022 alle Möglichkeiten auf dem Tisch.

NASCAR Xfinity Series (von: André Wiegold)

Die NASCAR Xfinity Series war auf dem Atlanta Motor Speedway mit von der Partie. Das Rennen gewann Justin Allgaier in seinem JR-Motorsports-Camaro vor Gaststarter Martin Truex Jr., der beide Stages gewann. Harrison Burton wurde vor Noah Gragson Dritter.

Credits: Kevin C. Cox/Getty Images (NASCARMedia)

Gragson gehörte zu den Piloten, die sich in Atlanta wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert haben. Der Heißsporn krachte in der Boxengasse mit dem Rückwärtsgang in das Auto von Daniel Hemric, der zuvor seinen Boxenplatz verpasst und somit Gragson aufgehalten hatte. Das Problem: Die Hemric-Crew war gerade mitten bei der Arbeit, weshalb Gragson die Mannschaft in Gefahr gebracht hat.

Hemric ging nach dem Rennen schnurstracks auf Gragson zu, um seinen Unmut zu bekunden. Es kam zu einem Handgemenge, in dem Gragson versuchte, Hemric mit den Fäusten zu schlagen. Der Gibbs-Fahrer schaffte es aber, den Schlägen auszuweichen, ehe die beiden von den Offiziellen getrennt wurden. Gragson kam trotz des Vorfalls ohne Strafe davon.

Am 9. April startet der Dash4Cash in der NASCAR Xfinity Series, an dem vier Fahrer teilnehmen dürfen. Allgaier, Gragson, Burton und AJ Allmendinger werden um das Extra-Preisgeld kämpfen.

NASCAR Camping World Truck Series (von: Simon Mones)

Er hat es wieder getan! Nachdem Kyle Busch im Rennen der NASCAR Camping World Truck Series in Las Vegas noch das Nachsehen im Duell mit seinem Teamkollegen John Hunter Nemechek hatte, setzte sich der Cup-Pilot in Atlanta im Kampf um den Sieg durch.

Dabei führte Busch 102 der 130 Runden an, verpasste aber trotz dieser dominanten Leistung die Stage-Siege knapp. Sowohl im ersten als auch im zweiten Rennsegment ging Nemechek in der letzten Runde am zweimaligen Cup-Champion vorbei. Während Busch am Ende seinen 60. Truck-Sieg feierte, musste sich sein Teamkollege mit Rang drei begnügen.

Credits: Sean Gardner/Getty Images (NASCARMedia)

Dirt-Rennen in Bristol: Zahlreiche Cup-Piloten mit Gaststart

Am kommenden Wochenende geht es dann auch für die Truck-Serie auf den zum Dirt-Oval umgebauten Bristol Motor Speedway. Je näher das Rennen rückt, umso länger wird die Liste der Cup-Piloten, die in der dritten NASCAR-Liga starten werden.

Neben Larson, Ryan Newman, Kevin Harvick und Ross Chastain, werden auch Truex Jr. und Wallace in Bristol in der Truck Series starten. Der Gibbs-Pilot wird dabei für Kyle Busch Motorsports – das Team seines Cup-Teamkollegen – starten. „Ich bin aufgeregt. Ich bin bisher nur zweimal auf Dirt gefahren”, erklärt Truex. “Ich denke, es wird Spaß machen. Es ist eine neue Herausforderung, etwas anderes.”

Wallace hingegen hat schon etwas mehr Erfahrung auf einem Dirt-Oval gesammelt. So gewann der Toyota-Pilot 2014 das Truck-Rennen in Eldora. In Bristol wird er die Startnummer 11 von Spencer Davis Motorsport pilotieren.

„Ich freue mich darauf, in Bristol mit dem Tundra mit der Startnummer 11 auf einer Dirt-Strecke zu fahren“, sagt Wallace. „Das ist ein Rennen, das ich schon für den Cup eingekreist habe, und wenn dann noch das Truck-Rennen hinzukommt und Columbia mit an Bord ist, macht das die Woche noch aufregender.”

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André Wiegold und Simon Mones