Ruben Volt und Teddy Clairet holen TCR-Siege im italienischen Misano

Sieben verschiedene Sieger in acht Rennen: Teddy Clairet ist der erste Fahrer in der TCR-Europe-Saison 2025 mit zwei Siegen – Ruben Volt holte am Samstag den ersten Platz
Die TCR Europe gastierte für das vierte von sechs Rennwochenenden in der Saison 2025 im italienischen Misano. In der Dämmerung trug sich Ruben Volt als siebter Fahrer in sieben Rennen in die Siegerliste ein. Erst am Sonntag stieg mit Teddy Clairet der erste Fahrer mit zwei Rennsiegen ganz nach oben auf das Podium. In der Gesamtwertung liegt der Franzose nun 14 Punkte vor seinem Bruder Jimmy Clairet.
Das Rennen am Samstag fand am Abend statt, sodass die TCR-Boliden mit ausgeschalteten Scheinwerfern unterwegs waren. Volt übernahm von der Pole-Position aus gleich die Führung, musste sich aber während des gesamten Rennens anstrengen, um den ersten Platz gegen Jenson Brickley zu verteidigen. Brickley klebte zwar am Heck des von dem Esten gefahrenen Hondas, kam aber nicht vorbei.
Jimmy Clairet, der als Gesamtführender nach Misano gereist war, musste das Rennen frühzeitig beenden und seinen Audi mit technischen Problemen in der Box abstellen. An der Spitze kam Volt als Erster ins Ziel, dahinter landete Brickley vor Jacopo Cimenes, Santiago Concepcion und Felipe Fernandez auf Platz zwei. Eric Gene war lange auf Kurs für die Top 5, erlitt aber in der vorletzten Runde einen Reifenschaden.
„Seit Spa hatten wir ein Problem mit unserem Auto, das wir erst beim TCR-World-Tour-Rennen in Valencia beheben konnten – und seitdem läuft es bei uns richtig gut”, so Volt. „An diesem Wochenende hat alles zusammengepasst, und ich habe das ganze Rennen über einfach meine Reifen gemanagt. Jenson war direkt hinter mir, aber ich kenne diese Strecke und weiß, dass man im Dirty-Air in den schnellen Kurven keinen Grip hat.“
„Die ersten drei Runden waren ziemlich heikel, weil wir ein extrem aggressives Setup gewählt hatten und das Auto überall hin wollte“, so der Este weiter. „Aber nachdem der erste Grip der Reifen weg war, wurde das Auto wieder lebendig und ich konnte mir ein kleines Polster herausfahren.“

Am Sonntag schlug dann die Stunde von Teddy Clairet, dem ersten Fahrer mit zwei Siegen in der Saison 2025: Bei über 30 Grad Celsius fuhr der Franzose von der Pole-Position auf Platz eins. Wie Volt am Vortag musste sich Clairet das ganze Rennen lang mit allem, was er hatte, verteidigen.
Als sich Gene und Butti um Platz zwei zankten, setzte sich Clairet entscheidend ab und gewann das Rennen schließlich dominant. Dabei überstand er auch eine Safety-Car-Phase zu Beginn des Rennens, die durch das Aus von Filippo Barberi ausgelöst wurde. Hinter Clairet komplettierten Gene und Butti das Podium, die sich einen intensiven Kampf geliefert hatten.
Teddys Bruder Jimmy Clairet erlebte am Sonntag ebenfalls einen Alptraum, da der Benzindruck seines Audis immer wieder Probleme bereitete. Er verlor die Tabellenführung und verbuchte den ersten Nuller an einem kompletten Rennwochenende in der TCR-Saison 2025.
Doch der Kampf der beiden Franzosen bleibt eng.
„Mit diesem Sieg haben wir überhaupt nicht gerechnet”, so Teddy Clairet. „Unser Ziel war eigentlich nur, den Schaden zu begrenzen und ein paar Punkte mitzunehmen. Im Qualifying wurde ich Zehnter, aber da hatte ich auch etwas Glück, denn meine Runde war nicht besonders schnell; ich war neun Zehntel langsamer als die Spitze.“
„Ich hatte einen guten Start und war dann in der Clean-Air unterwegs, was mir wirklich geholfen hat. Heute war ich definitiv nicht der Schnellste auf der Strecke, aber in Misano ist Überholen sehr schwierig. Ich habe mich einfach auf mich konzentriert und versucht, keine Gelegenheit zu bieten. Es ist ein richtig gutes Ergebnis, aber ich verstehe ehrlich gesagt selbst nicht so ganz, wie das heute passiert ist!“
Das vorletzte Rennwochenende der Saison 2025 findet vom 5. bis 7. September im österreichischen Spielberg statt. Das große Finale folgt dann am 26. und 27. Oktober im spanischen Barcelona. Hinter den Clairet-Brüdern liegt Gene mit nur 18 Punkten Rückstand auf Platz drei der Gesamtwertung.
Autor(en)
Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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