Andreas Jochimsen beeindruckt in der ENES trotz geringer Vorbereitung

Andreas Jochimsen beeindruckt in der ENES trotz geringer Vorbereitung
Andreas Jochimsen

Andreas Jochimsen zeigt starke Leistungen bei den ersten virtuellen Saisonrennen der ENES – Der Mangel an echter sowie virtueller NASCAR-Erfahrung ist dabei kein Hindernis

Der Däne Andreas Jochimsen beeindruckt bisher in der EuroNASCAR Esports Series (ENES) mit seiner überlegten Fahrweise und einem für einen Rookie großen Maß an Konstanz. Sein Teamkollege und aktueller EuroNASCAR-2-Champion Lasse Sörensen und Jochimsen bilden gemeinsam derweil ein explosives “Danish Dynamite”-Duo und sorgen für Furore in der ENES-Meisterschaft, wo beide die Startnummer 66 von DF1 Racing repräsentieren. 

Der 22-jährige Jochimsen erzielte dabei im zweiten Lauf der ENES in Watkins Glen mit einem fünften Platz sein bisher bestes Ergebnis. Nach Lauf drei liegt der junge Däne derzeit auf dem siebten Rang der ENES-Meisterschaft und ist dabei in Schlagdistanz zu gestandenen EuroNASCAR-Stars wie Loris Hezemans, Ulysse Delsaux und Andre Castro.

Im exklusiven Interview mit ‘Leadlap.de’ berichtet der Sieger der dänischen Super-GT-Amateur-Wertung im Jahr 2019 über den engen Wettbewerb in den virtuellen Läufen, den Mangel an realer NASCAR-Erfahrung und die Vorfreude auf den echten Saisonstart:

Leadlap.de: “Andreas, du hast einen tollen Start in die ENES erwischt und warst von Beginn an schnell! Wie gefällt dir die Serie bisher und wie ist deine Beziehung generell zu SimRacing?”

Andreas Jochimsen (AJ): “Die ENES ist eine gute Initiative und Idee, besonders jetzt in diesen COVID-19-Zeiten, weil es die Gemeinschaft der EuroNASCAR zusammenhält und wir weiter in der Lage sind, den Fans da draußen gute Rennen zu bieten.”

“Ich denke es ist gut für mich, an der ENES teilzunehmen. Es macht Spaß und es ist wichtig, meinem Team DF1 Racing auch in dieser Serie zu helfen. SimRacing im Allgemeinen bedeutet mir schon ziemlich viel. Ich denke, es macht sehr viel Spaß und ist auf iRacing auch sehr konkurrenzfähig. Das gefällt mir daran sehr.”

Leadlap.de: “Konkurrenzfähigkeit ist ein gutes Stichwort! Wir haben in den vier bisherigen Läufen vier verschiedene Sieger gesehen. Wie schätzt du die Konkurrenzfähigkeit des ENES-Starterfeldes ein?”

AJ: “Ich würde sagen, der Wettbewerb in den Top-10 ist in der ENES schon ziemlich ordentlich. Aber ich glaube auch, dass einige der Fahrer viel trainieren und einige von uns eher weniger. Daher ist es schwierig, genau zu beurteilen, wie schnell die Leute ‘aus dem Stand’ sind. Trotzdem glaube ich, dass der Wettbewerb in den Top-10 gut ist.”

Foto: EuroNASCAR Esports Series / Guillaume Hesnault

Zwei Stunden Training nicht die “beste Art der Vorbereitung” 

Leadlap.de: “Was ist deine übliche Herangehensweise, um in der ENES wettbewerbsfähig zu sein?”

AJ: “Bisher war es so, dass ich am Renntag etwa zwei Stunden vor dem Rennen mit dem Training begonnen habe und dann ins Rennen gegangen bin. Das ist sicherlich nicht die beste Art der Vorbereitung. Ich hatte bislang nicht das Gefühl, die nötige Zeit zu haben, um mehr Aufwand in die ENES-Serie zu investieren – zumindest noch nicht! Also im Grunde war es meine bisherige Herangehensweise, mit 20-30 Trainingsrunden ins Rennen zu gehen.”

Leadlap.de: “Was war bisher die größte Herausforderung beim Umstieg von einem realen auf ein virtuelles EuroNASCAR-Auto?”

AJ: “Um ehrlich zu sein, kenne ich bisher keinen echten Vergleich zum realen Auto, weil ich noch nicht die Gelegenheit hatte, das Fahrzeug zu fahren. Aber der größte Unterschied zur Simulation besteht für mich darin, dass man nicht die Geschwindigkeit und die G-Kräfte wie in der Realität spürt.”

“Zweifellos werde ich alles sehr schnell lernen müssen”

Leadlap.de: “Dein reales Debüt in der NASCAR Whelen Euro Series (NWES) verzögert sich vermutlich noch bis September. Was machst du in der Zwischenzeit, um weiterhin fit und in Form zu bleiben?”

AJ: “Ich versuche, durch SimRacing fit zu bleiben und das übliche Fitnesstraining zu Hause zu machen. Zweifellos werde ich alles sehr schnell lernen müssen, sobald wir wieder fahren dürfen. Ich habe bislang weder das Auto noch die Strecken gefahren und habe seit August 2019 in keinem Rennwagen mehr gesessen!”

Leadlap.de: “Auf welche Rennstrecken im NWES-Kalender freust du dich besonders, sobald die Saison 2020 endlich grünes Licht bekommt?”

AJ: “Wenn das Warten auf mein Debüt in der EuroNASCAR endlich ein Ende hat, freue ich mich besonders darauf, in Hockenheim oder Brands Hatch zu fahren! Aber im Allgemeinen freue ich mich auch einfach darauf, endlich wieder Rennen zu fahren!“

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Chris Liemann und André Wiegold

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