Die sagenhafte Wendung des Schicksals für Naveh Talor in Valencia

Die sagenhafte Wendung des Schicksals für Naveh Talor in Valencia
NASCAR Whelen Euro Series / Bart Dehaese

Naveh Talor lieferte auf dem Circuit Ricardo Tormo eine unglaubliche Aufholjagd entgegen aller Widrigkeiten, indem er 17 Positionen gut machte

Während der Saisonauftakt der NASCAR Whelen Euro Series (NWES) auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia jede Menge Action und Geschichten bot, sticht die Geschichte von Naveh Talor besonders hervor. Der 19-jährige Youngster aus Israel fuhr beim ersten EuroNASCAR-2-Rennen in Spanien um 17 Plätze nach vorne und holte damit zusätzlich vier Extrapunkte für die meisten eroberten Positionen dieses Rennens.

Politische Probleme ließen Talor fast den Saisonauftakt verpassen

Es war ein ziemlich harter Start in das erste NWES-Rennwochenende des Jahres für den Not-Only-Motorsport-Piloten. Aufgrund des anhaltenden Konflikts zwischen Israel und Palästina konnte Talor – wie auch der aktuelle EuroNASCAR-PRO-Champion Alon Day – zunächst nicht nach Spanien fliegen.

Nach mehreren Flug- und Routenänderungen gelang es den beiden israelischen Fahrern schließlich, am Freitag nach Spanien zu reisen. Zwar verpassten sie an diesem Tag alle Trainingssitzungen, doch die NWES gewährte ihnen am nächsten Morgen ein 15-minütiges Einzeltraining.

Kein Qualifying aufgrund von technischen Problemen

Als endlich alles wieder seinen gewohnten Gang zu gehen schien, erlebte Talor das nächste Desaster. Technische Probleme an seinem Camaro mit der Startnummer 90 sorgten dafür, dass der Teenager auf das Qualifying verzichten musste.

Die Mechaniker von Not Only Motorsport arbeiteten hart, um das Problem am Auto noch vor dem Start des ersten Rennens zu lösen. Doch kein Qualifying bedeutete, dass Talor vom allerletzten Platz aus starten musste.

Von Platz 23 aus ins Rennen gehend war das einzige Ziel für den jungen Fahrer, zu versuchen, noch das Beste aus seiner misslichen Lage zu machen: „Ich wusste, dass es nur nach vorne gehen kann, um das Maximum herauszuholen. Das war mein Plan, weshalb ich meinem Spotter gesagt habe, nicht zu viel mit mir zu reden, damit ich mich auf mein Rennen konzentrieren kann“, so Talor gegenüber ‚EuroNASCAR.com‚.

Sieben Positionen in der ersten Runde gewonnen, siebzehn Positionen bis zur Zielflagge

Was dann folgte, war eine grandiose Fahrt von Talor, der erst seine zweite Vollzeit-Saison in der NWES bestreitet. In der ersten Runde überholte er sieben Konkurrenten und setzte seinen Fokus immer weiter auf die vorderen Plätze. 

„Ich habe begonnen, deutlich aggressiver zu überholen als in der ersten Runde, in der ich ein wenig vorsichtiger war. Kurve 2 ist ein besonders guter Überholpunkt, genauso wie die Kurven 4 und 5“, verriet der Israeli seine Strategie. 

Am Ende des 15-Runden-Rennens kletterte der Not-Only-Motorsport-Pilot auf einen sensationellen sechsten Platz. Eine starke Leistung, die sicherlich die Erwartungen für die Zukunft steigen ließ.

“Beim nächsten Mal ist es unser Ziel, auf das Podium zu fahren”

Talor selbst genoss seine actiongeladene Aufholjagd verständlicherweise : „Es war eine tolle Erfahrung, an so vielen Gegnern vorbeizugehen und den sechsten Platz zu holen. Ich habe das Beste aus der Situation gemacht und beim nächsten Mal ist es unser Ziel, auf das Podium zu fahren.“

Nach dem zwölften Platz in Rennen 2 liegt Talor derzeit auf dem fünften Platz in der EuroNASCAR-2-Gesamtmeisterschaft. Für die nächsten Läufe in Brands Hatch, am 3. und 4. Juli, zählt er zweifellos zum Favoritenkreis für eine weitere beeindruckende Leistung.

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Chris Liemann