Earnhardt Jr. gewinnt als Crew-Chief: Zilisch holt ersten Xfinity-Ovalsieg in Pocono

Dale Earnhardt Jr. dirigierte Connor Zilisch als Crew-Chief in Pocono zum Premierensieg auf einem Oval – Der Hall-of-Famer sprang für den gesperrten Mardy Lindley ein
Der erste Xfintiy-Ovalsieg von Connor Zilisch war etwas ganz Besonderes. Der Nachwuchspilot musste sich nicht nur gegen seinen guten Freund Jesse Love durchsetzen, sondern gewann auch mit Teambesitzer Dale Earnhardt Jr. als Crew-Chief. Dieser feierte damit seinen Debütsieg als Strippenzieher am Kommandostand in Pocono, wo er für den suspendierten Mardy Lindley einsprang.
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Freundschaftsduell in Pocono: Zilisch siegt für Earnhardt Jr.
Das Rennen war geprägt von vielen Gelbphasen – insgesamt zehn an der Zahl. Ausschlaggebend war die letzte Caution in Runde 91. Nach dem Restart setzte sich Zilisch gegen seinen besten Freund Love durch, mit dem er schon in seiner frühen Karriere in den Quartermidgets fuhr.
“Das ist echt hart, wenn es um einen Sieg geht. Es gibt ja den Spruch: ‚Ich würde sogar meine Mutter für einen Sieg abschießen.’”, so der Pilot der #88.
“Klar, ich will nicht, dass wir uns am Montag begegnen und er sauer auf mich ist – aber ein Sieg ist nun mal ein Sieg. Wenn es nur um Platz fünf ginge, wäre ich zu ihm vielleicht etwas netter als zu anderen. Aber wenn es um den Sieg geht, fahre ich gegen jeden so, als wollte ich gewinnen – ganz egal, wer neben mir ist.”
Nach dem Zieleinlauf gab Love in der #2 seinem Kumpel einen freundlichen Bump und freute sich mit ihm. Der Richard-Childress-Pilot fuhr vor Christian Eckes und Chase Elliott über die Linie.
“So fokussiert war ich noch nie in einem Rennauto – ich wollte einfach nicht von Connor [Zilisch] geschlagen werden, weil ich mir das sonst ewig anhören muss”, sagte der Rookie des Jahres 2024 mit einem Lächeln. “Hut ab vor ihm, er ist ein starkes Rennen gefahren.”
Earnhardt Jr glänzt beim Crew-Chief-Debüt
Das Crew-Chief-Debüt von Junior war ein voller Erfolg. Der 50-jährige Teambesitzer genoss die Rolle und ist offen für weitere Einsätze, sollten die Umstände passen.
“Als Fahrer zu gewinnen, ist ein absoluter Nervenkitzel. Du bist sozusagen der Quarterback, der Kapitän des Teams. Die Rolle des Crew-Chiefs ist ähnlich. Sie ist in gewisser Weise noch intensiver, was den Adrenalinpegel angeht, als die eines Teambesitzers. Ich liebe es, Rennwagen zu besitzen, Statistiken zu sammeln und Meisterschaften zu gewinnen. Aber du bist nicht direkt am Renntag beteiligt. Als Crew-Chief stehst du unter enormem Druck.“
Durch die angesprochenen Belastung, die Earnhardt Jr. erlebt hat, versteht er nun die Rolle des Leiters am Kommandostand besser: “Ich habe jetzt wirklich eine ganz neue Wertschätzung und ein viel tieferes Verständnis dafür, wie schwierig die Entscheidungen sind, die ein Crew-Chief treffen muss. Sie müssen einfach richtig sein – und ich glaube nicht, dass man ihnen so viel Nachsicht gewährt wie uns Fahrern, wenn mal eine Entscheidung daneben liegt. Der Druck ist für einen Crew-Chief enorm hoch, aber es war eine tolle Erfahrung.”
Auch Zilisch als Fahrer war mit dem neuen Gesicht auf dem Kommandostand zufrieden: “Dale war am Funk die Ruhe selbst. Er sagte Dinge wie: ‚Tief durchatmen, Kumpel – in Turn 3 früher ans Gas, vertrau dem Auto.‘ Es waren keine Befehle, eher kleine Erinnerungen. Er wirkte mehr wie ein Mentor als ein Boss.”
Mit diesem Erfolg ist das Team rund um den Sohn von Dale Earnhardt Sr. ein Stück näher an den 100 Xfinity-Siegen dran, bislang gelang es nur Joe Gibbs Racing über 100 Rennen zu gewinnen. JR Motorsports steht bei 96 Siegen.
Das nächste Rennen der NASCAR Xfinity Series findet am 27. Juni auf dem neuen Echo Park Speedway in Atlanta statt. Nach diesem Lauf sind noch sechs Playoff-Plätze zu vergeben. Es gibt noch zehn Chancen, eine Ticket zu lösen, bevor die Playoffs starten.
Autor(en)
Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.