EuroNASCAR-Samstag in Zolder: Sörensen und Doubek siegen

EuroNASCAR-Samstag in Zolder: Sörensen und Doubek siegen
Michael Großgarten

Lasse Sörensen und Martin Doubek überzeugten am Samstag in Zolder mit Start-und-Ziel-Siegen – Loris Hezemans und Tobias Dauenhauer mussten Rückschläge hinnehmen

In der zweiten Runde der NASCAR Whelen Euros Series (NWES) im belgischen Zolder fuhren Lasse Sörensen (DF1-Racing) aus Dänemark in der EuroNASCAR-PRO- und der von einer COVID-19 Infektion wieder genese Tscheche Martin Doubek (Hendriks Motorsport) in der EuroNASCAR- 2-Meisterschaft ungefährdete Start-und-Ziel-Siege ein. Sowohl der Doppelsieger aus Vallelunga, Tobias Dauenhauer, als auch sein Teamkollege Loris Hezemans (beide Hendriks Motorsport) hatten mit Problemen zu kämpfen.

EuroNASCAR-PRO-Wertung 

Sörensen sicherte sich am Samstagmorgen seine erste EuroNASCAR-PRO-Pole-Position, während Stienes Longin (PK Carsport) den Startplatz neben dem Dänen ergatterte. Das Rennen startete in strömendem Regen hinter dem Safety-Car, weshalb die ersten Rennrunden unter gelber Flagge gefahren wurden. 

Nach dem Fallen der grünen Flagge setzten sich Sörensen und Longin sofort ein wenig vom Feld ab. Der Lokalmatador Longin setzte den DF1-Piloten mächtig unter Druck, kam jedoch beim Anbremsen der Jacky-Ickx-Schikane vor der Start-Ziel-Geraden auf das Grün, was in einem Dreher endete. 

Dadurch war er zu einer Fahrt durch die Boxengasse gezwungen, was ihn ans Ende des Feldes zurückspülte. Bei seiner fulminanten Aufholjagd, die ihn am Ende auf Platz elf brachte, brannte Longin die schnellste Rundenzeit in den Asphalt, was für ihn die Pole-Position im Sonntagsrennen bedeutet.

Sörensen baute seinen Vorsprung schnell aus, aber hinter ihm tobte ein munterer Kampf um die Platzierungen. Der von Platz sechs aus gestartete Mark Goossens (CAAL Racing) spielte all seine Erfahrung aus und kämpfte sich auf den zweiten Rang vor. 

Dritter wurde der PK-Carsport-Neuzugang und zweimalige Champion Alon Day. Der Israeli startete bei den schwierigen Wetterbedingungen zunächst bewusst verhalten, mit dem Ziel, möglichst viele Punkte mitzunehmen. Als der Regen nachließ, wurde er zunehmend schneller und stellte seinen Chevrolet Camaro auf die dritte Position. 

Credits: Michael Großgarten

Ungefährdeter Sieger war jedoch Sörensen, der Vorjahresmeister in der EuroNASCAR-2-Meisterschaft. Er feierte damit nicht nur seinen ersten Sieg in der EuroNASCAR-PRO-Kategorie, sondern stellte erstmals seit 2014 wieder ein Fahrzeug von DF1 Racing in der PRO-Wertung in die Victory Lane.  Außerdem sicherte er sich gleichzeitig den Sieg in der Junior Trophy. 

“Es war ein tolles, aber auch schwieriges Rennen, weil es so nass war”, so Sörensen. “Es ging wirklich darum, das Auto auf der Strecke zu halten. Als das geschafft war, habe ich an der Spitze den Vorsprung und die Fahrt auf nasser Strecke gemanagt. Ich danke DF1 Racing für das großartige Auto und ich freue mich riesig über meinen ersten EuroNASCAR-PRO-Sieg hier am Circuit Zolder.”

Credits: Michael Großgarten

Großes Pech hatte hingegen Hezemans: Der Niederländer hatte im Qualifying aufgrund eines technischen Problems einen Unfall, bei dem er sich leicht an der Hand verletzte. Sein Versuch, sich nach vorne zu kämpfen, war leider nicht von Erfolg gekrönt, da er beim Start bereits vor der Start-und-Ziellinie einen Konkurrenten überholte und deswegen mit einer Strafe belegt wurde. 

So kam Hezemans schlussendlich als 19. ins Ziel – sicherte sich durch eine schnelle Rundenzeit aber Startplatz sechs für das Sonntagsrennen. 

Das Podium der Junior Trophy komplettierten Gianmarco Ercoli und Thomas Ferrando (beide CAAL Racing). Sieger in der Challenger Trophy wurde Martin Doubek (Hendriks Motorsport) vor Davide Dallara (Not Only Motorsport) und Mauro Trione (Caal Racing)

EuroNASCAR-2-Wertung

Credits: Michael Großgarten

Der Regen hatte zum Start des EuroNASCAR-2-Rennens nachgelassen, als Pole-Setter Doubek (Hendriks Motorsport) das Feld hinter dem Safety-Car auf die Einführungsrunde führte. Hinter ihm startete der Doppelsieger aus Vallelunga, der junge Deutsche Tobias Dauenhauer (Hendriks Motorsport). Da die Strecke jedoch noch sehr nass war, wurde auch das EuroNASCAR-2-Rennen durch die Rennleitung zum “Wet Race” erklärt und somit hinter dem Safety-Car gestartet.

Doubek setzte seine Startposition sofort in eine Führung um und fuhr sich bereits in der dritten Kurve einen beachtlichen Vorsprung heraus. Auch im weiteren Rennverlauf brannte der junge Tscheche ein wahres Feuerwerk ab und hatte im Ziel einen Vorsprung von über zehn Sekunden auf den Zweitplatzierten Alessandro Brigatti (Feed Vict Racing). Zudem sicherte er sich mit der schnellsten Rennrunde die Pole-Position für das Rennen am Sonntag. 

“Endlich! Ich freue mich so, hier am Circuit Zolder in der Victory Lane zu stehen”, sagte der 25-jährige Doubek. “Es war außerdem meine erste Pole-Position, was deshalb so erwähnenswert ist, da ich sie auf nasser Strecke eingefahren habe. Ich freue mich riesig darüber, hier meinen ersten Sieg geholt zu haben. Morgen müssen wir schauen, wie die Bedingungen sind. Ich werde wieder von der Pole starten und hoffe, zwei Siege in Folge holen zu können.”

Tobias Dauenhauer indes hatte in seinem Fahrzeug mit der Balance zu kämpfen und fiel Platz um Platz zurück. Am Ende reichte es für Dauenhauer nur für einen zehnten Platz, der nach seinem Doppelsieg in Vallelunga als Tabellenführer nach Zolder gereist war.

Abgesehen von Doubeks beeindruckendem Start-und-Ziel-Sieg war das Rennen durch etliche Positionskämpfe gekennzeichnet.  Die zweite Position war über mehrere Runden hart umkämpft, bevor sich Brigatti in der zehnten Runde gegen seinen Landsmann Nicholas Risitano (Solaris Motorsport) durchsetzte. 

Nicht nur Risitano, auch andere Fahrer hatten auf der abtrocknenden Strecke mit der Überhitzung der Regenreifen zu kämpfen. Guillaume Dumarey (PK Carsport) war im Regen schnell unterwegs, musste aber auf abtrocknender Strecke den Reifen Tribut zollen. Der Belgier kam am Ende auf Platz vier ins Ziel. 

Credits: Michael Großgarten

Die junge Amerikanerin Julia Landauer zeigte nach einem eher durchwachsenen Wochenende in Vallelunga erstmals ihr Potential und kämpfte sich von Startplatz neun nach vorne auf den fünften Platz. Damit sicherte sie sich zudem die Siege in der Lady Trophy vor Arianna Casoli (Caal Racing) und Rookie Trophy. 

Zweiter bei den Rookies wurde Francesco Garisto (Shadow Racing Cars by 42 Racing) vor Pol Van Pollaert in Diensten von PK Carsport. Die Legends Trophy entschied Yevgen Sokolovskiy (Marko Stipp Motorsport) für sich. Er landete vor Eric Quintal (MIshumotors) und Casoli.

Großes Pech hatten Simon Pilate (Feed Vict Racing) sowie die DF1-Racing-Piloten Andreas Jochimsen und Andre Castro. Pilate fiel nach einer unverschuldeten Kollision mit Jochimsen in aussichtsreicher Position liegend bereits in einer frühen Phase des Rennens aus. Diese Kollision brachte Jochimsen eine Durchfahrtsstrafe ein und er kam am Ende nur auf Rang elf ins Ziel.  

Noch schlimmer traf es seinen Teamkollegen Castro, der aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht nur das Qualifying am Morgen auslassen musste, sondern auch aus diesem Grund das Rennen nicht aufnehmen konnte.

Der Autor / Die Autoren

Frank Reipen
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Frank Reipen