Erster ELITE-1-Sieg: Longin mit emotionalem Rennen in Zolder

Erster ELITE-1-Sieg: Longin mit emotionalem Rennen in Zolder
Michael Großgarten

Stienes Longin holte ausgerechnet bei seinem Heimspiel in Zolder den ersten ELITE-1-Karrieresieg in der NWES – Die Durststrecke ist endlich vorbei

Der Belgier Stienes Longin war einer der konstantesten Punktesammler in der NASCAR Whelen Euro Series (NWES) 2019 und hat sich damit den zweiten Platz hinter Loris Hezemans redlich verdient. Ganze sechsmal war der 28-Jährige auf den zweiten Platz gefahren, bevor der Knoten beim NWES-Finale am Circuit Zolder vor seinem Heimpublikum endlich platzte.

Im Jahr 2017 debütierte der Belgier in der ELITE-1-Division als amtierender ELITE-2-Champion, die er in der Saison 2016 mit acht Siegen dominiert hatte. In der Topdivision der NWES blieb ihm ein erster Platz bis zum letzten Rennen der Saison 2019 verwehrt.

Ausgerechnet vor seinem Heimpublikum schlug für Longin im strömenden Regen die große Stunde. Der PK-Carsport-Fahrer startete von Platz drei aus in das Rennen und machte in der Anfangsphase kurzen Prozess mit Ex-Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve.

Anschließend begab er sich auf die Jagd auf Alon Day, der das Rennen anführte. Der Israeli hatte keine Antwort auf die starke Pace des Belgiers, weshalb der Lokalmatador die Führung übernahm und bis zum Rennende nicht mehr hergab. Im Vorjahr war es noch Day, der Longin in Zolder zwei sicher geglaubte Rennsiege kurz vor dem Ende wegschnappte. Jetzt hat der Belgier seine Rache bekommen.

Foto: Michael Großgarten

Vater und Sohn im Jubel vereint

“Es ist ein unglaubliches Gefühl, das ich noch gar nicht beschreiben kann”, so Longin. “In den letzten sechs Runden, als es so stark regnete, hat mein Scheibenwischer seinen Dienst aufgegeben. Es war eine große Herausforderung und eine wilde Fahrt.”

In der Victory Lane wurde es dann richtig emotional. Sein Vater, die belgische Motorsport-Legende Bert Longin, erwartete seinen Sohn freudestrahlend vor dem Podium und beide kletterten gemeinsam auf das Siegerauto mit der Startnummer 11, um den Premieren-Sieg gebührend zu feiern. Ein bemerkenswertes Bild und ein Moment, den Vater und Sohn sicherlich so schnell nicht vergessen werden.

Angriff auf Meistertitel 2020

Der Gesamtzweite und Titelkandidat der Saison 2019 ist bereit für den nächsten Schritt: “Nächstes Jahr werde ich wieder um den Titel fahren. Im Jahr 2020 werde ich wieder mein Bestes geben!”, gibt sich Longin kämpferisch.

Longin fährt seit dem Jahr 2014 in der EuroNASCAR. Sein Debüt feierte er in der ELITE-2-Division im französischen Tours. Die Saison 2020 wird die sechste Vollzeit-Saison des frischgebackenen Vaters, der seit Beginn seiner NASCAR-Karriere die Startnummer 11 bei PK Carsport pilotiert. Diese Kombination ist in der NWES zu einem echten Markenzeichen geworden.

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Chris Liemann und André Wiegold