FK Performance wechselt Klasse: NLS-Punktesystem am Beispiel erklärt

FK Performance wechselt Klasse: NLS-Punktesystem am Beispiel erklärt
Foto: Jan Brucke/VLN

FK Performance gewann in seiner Klasse den zweiten Lauf der NLS-Saison 2025 auf dem Nürburgring – Ein Strategischer Wechsel in die SP8T brachte das Maximum an Punkten für das Team aus Bremen

FK Performance wagte beim zweiten Lauf der ADAC Nürburgring Langstreckenmeisterschaft (NLS) einen cleveren Schachzug und wurde dafür belohnt. Das Team aus Bremen sicherte sich den Sieg in der Klasse SP8T, in der sie ihr Auto erst in letzter Minute eingeschrieben haben. Warum? Um eine Chance auf eine hohe Punktzahl zu haben. An diesem Beispiel erklären wir das Punktesystem der NLS 2025.

Taktischer Wechsel sichert maximale Punkte

FK Performance hatte vor dem zweiten Lauf die Klasse gewechselt – von der SP10 in die SP8T. Der Grund: In der Meisterschaft zählen nicht nur die Siege, sondern auch die Anzahl der gestarteten Fahrzeuge pro Klasse.

Schon beim ersten NLS-Lauf gewann das Team seine Klasse damals noch in der SP10. Weil aber nur sechs Autos am Start waren, erhielten sie lediglich elf Punkte. Das entspricht genau der Punktezahl, die ein Zweitplatzierter in einer voll besetzten Klasse erhält.

Für NLS 2 waren in der eigentlichen Klasse des Teams ebenfalls nur sechs Fahrzeuge angekündigt. FK Performance reagierte und meldete das Auto für die Klasse SP8T um – dort waren zehn Autos am Start. In der SP10 fuhren letztendlich nur noch vier Rennwagen.

Das Punktesystem der NLS sieht vor: Nur Klassen mit mindestens sieben Startern erhalten für den Sieg die volle Punktzahl von 15 Zählern. Je weniger Teilnehmer am Start sind, desto weniger Punkte gibt es für den Sieger. Ab acht Fahrzeugen bleibt die Punktevergabe gleich – jedes weitere Team erhält pauschal einen Punkt, wenn es das Ziel erreicht.

SP10, SP8, SP8T – das steckt hinter den Klassen

Der Wechsel war möglich, weil GT4-Fahrzeuge in mehreren Klassen zugelassen sind: SP10, SP8 und SP8T. Die SP10 folgt strikt dem SRO-Reglement für GT4-Autos. SP8 und SP8T sind offenere Klassen mit weniger Restriktionen.

Der Unterschied: In der SP8T starten turbogeladene Fahrzeuge mit einem Hubraum zwischen 2.600 und 4.000 cm³. In der SP8 hingegen sind nur Saugmotoren über 4.000 cm³ erlaubt.

FK Performance in Schlagdistanz zur Spitze

Ranko Mijatovic, Nick Wüstenhagen und Tobias Wahl pilotierten den BMW M4 GT4 mit der Startnummer #187 zum Erfolg auf der Nordschleife. Das Trio ging von Startplatz vier ins Rennen. Aufgrund von Nebel und Zwischenfällen auf der Strecke blieb den Fahrern im Qualifying nur eine freie Runde. Lokale Gelbphasen verhinderten eine weitere Zeitenjagd.

Im Rennen der ADAC Ruhrpott Trophy entwickelte sich ein spannender Zweikampf zwischen FK Performance und dem Porsche 718 Cayman GT4 von W&S Motorsport. Erst in der letzten Runde setzte sich der BMW mit der Startnummer #187 entscheidend ab und gewann mit 3,4 Sekunden Vorsprung. So viel kurz zur sportlichen Leistung des Teams in NLS 2.

Durch den Wechsel sammelte FK Performance die volle Punkteausbeute von 15 Zählern. In der Gesamtwertung liegen die Fahrer des Teams jetzt auf Rang acht. Vor ihnen stehen nur Teams, die ebenfalls zwei Klassensiege erzielt haben – aber in Klassen mit voller Punktevergabe. Einziger Nachteil des Wechsels ist: In der SP8T-Wertung hat FK Performance einen Nuller, da sie beim ersten Lauf noch in der SP10 starteten.

Am 10. Mai steht bereits das nächste Rennen an. Bei der 56. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy geht es erneut über eine Renndistanz von vier Stunden. Dann zeigt sich, ob FK Performance erneut punkten kann.

Das Punktesystem der NLS

Teiln. / Pos.12345678910
1234681115151515
22346811111111
323468888
42346666
5234444
623333
72222
8111
911
101

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Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seiner Karriere besuchte er zahlreiche Live-Events, darunter das Daytona 500, die WEC in Spa und das Goodwood Festival of Speed. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.

Freiberuflicher Kommentator & Journalist | Zur Webseite |  + posts

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.

Erik Resch und André Wiegold

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