Fox Corporation kauft Anteile von Penske Entertainment: Was bedeutet das für IndyCar?

Im Sommer 2025 hat Fox Corporation ein Drittel der Anteile an Penske Entertainment erstanden – Welche Auswirkungen hat das auf die IndyCar-Serie, die Roger Penske gehört?
Vor Beginn der Saison 2025 wechselten die US-TV-Rechte der IndyCar-Serie von NBC zu FOX. Doch nur wenige Monate später erreicht die Zusammenarbeit ein völlig neues Level: Die Fox Corporation hat ein Drittel der Anteile an Penske Entertainment erworben. Roger Penske ist Inhaber der IndyCar-Serie und des Indianapolis Motor Speedway.
FOX Sports wird die IndyCar-Serie mehrere Jahre lang im US-Fernsehen übertragen und ist nun auch direkt an einem Unternehmen der Penske Corporation beteiligt. Das könnte der Serie einen Aufschwung bringen, denn FOX hat nun ein noch größeres wirtschaftliches Interesse daran, dass die IndyCar-Serie noch erfolgreicher wird.
Erfahrung pur
Mit FOX gewinnt Penske einen äußerst erfahrenen Medienpartner im Bereich Marketing und Promotion. Das könnte der Meisterschaft zugutekommen, da die Vermarktung der Serie sicher noch ausbaufähig ist. Aktuell rangieren die Zuschauerzahlen auf FOX deutlich hinter denen der NASCAR Cup Series und häufig auch hinter denen der NASCAR Xfinity Series. Eine Ausnahme ist das Kronjuwel, das Indianapolis 500, das sowohl an der Strecke als auch im TV ein Kassenschlager ist.
Dieser Deal zwischen Penske und FOX ist in den USA ein Novum, denn bisher ist kein großer Sport in den USA diesen Schritt gegangen. NASCAR wird auf vier verschiedenen Sendern ausgestrahlt, die sich die Rechte teilen – die Serie ist fest in der Hand der France-Familie. Auch Football, Eishockey oder Baseball haben ihre Deals mit den TV-Anstalten, doch davon ist keine beteiligt.
Liberty Media aus den USA gehört die Formel 1 und seit neuestem auch die MotoGP. Das Unternehmen hat jedoch keine direkten Distributionswege im linearen TV oder via Streaming-Dienste – abseits des hauseigenen F1 TV.
Eine große Chance für IndyCar?
Mit FOX hat Penske nun einen engen Partner an der Hand, der sich an einem seiner Unternehmen beteiligt hat und über viel Expertise in der US-amerikanischen Medienlandschaft verfügt. FOX soll sich ein Drittel der Anteile an Penske Entertainment 130 Millionen US-Dollar kosten lassen haben. Eine stolze Summe. Penske hat immer wieder beteuert, IndyCar und den Indianapolis Motor Speedway (IMS) nicht verkaufen zu wollen. Dabei bleibt es zum Teil auch, denn mit 66 Prozent der Anteile hat der „Captain” noch immer die Mehrheit.
Die Leitung von Penske Entertainment liegt bei Bud Denker, Präsident von Penske Corporation, sowie bei Mark Miles, Geschäftsführer, und Doug Boles, Präsident von IndyCar und IMS. Sie sind auch bei IndyCar und dem IMS die leitenden Figuren. An dieser Struktur soll sich nichts ändern, doch FOX könnte eigene Strippenzieher bei Penske platzieren.
Viel wichtiger ist jedoch, dass Penske Entertainment und die Fox Corporation sicher ihre kreativen Köpfe zusammenbringen werden, um ihre Produkte – gerade im Bereich Marketing, Promotion und Medien – zu verbessern. Davon könnte die IndyCar-Serie profitieren. Das könnte jedoch auch eine Abkehr von der aktuellen Außendarstellung bedeuten, um die Profite zu vergrößern. Der Einstieg von FOX bietet die Chance, IndyCar neu im Markt zu positionieren und ihre Strahlkraft zu vergrößern.
Die Stimmen zum Kauf der Anteile
„Diese Partnerschaft basiert auf langjährigem Vertrauen und einer gemeinsamen Vision für die Zukunft“, sagt Penske in seiner Erklärung. FOX erkennt das unglaubliche Potenzial in unserem Sport und möchte eine aktive Rolle beim Ausbau unseres Wachstumskurses spielen. Lachlan Murdoch und sein Team – angefangen bei Eric Shanks – sind unserem Erfolg verpflichtet und werden enorme Energie und Innovationskraft in die IndyCar-Serie einbringen.“
FOX-Geschäftsführer Shanks fügt hinzu: „Wir sind begeistert, der IndyCar zu einem so entscheidenden Zeitpunkt für den Sport beizutreten. IndyCar repräsentiert alles, was wir an Live-Sport schätzen: leidenschaftliche Fans, ikonische Veranstaltungsorte, erstklassige Wettbewerbe und das Potenzial für ganzjährige Erzählungen.“
„Diese Investition unterstreicht unser Engagement für den Motorsport und unseren Glauben an das kontinuierliche Wachstum von IndyCar sowohl auf als auch abseits der Strecke“, so Shanks weiter. „Wir freuen uns darauf, den Sport auf allen Plattformen zu neuen Höhen zu führen.”
Autor(en)
Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.