Georgiens Motorsport-Pionier: Davit Kajaia holt die Challenger Trophy 2025

Georgiens Motorsport-Pionier: Davit Kajaia holt die Challenger Trophy 2025
Foto: NASCAR Euro Series / Nina Weinbrenner

Davit Kajaia sicherte sich auf dem Circuit Zolder in der letzten Sekunde die Challenger Trophy – Das ist die Geschichte des georgischen Rennfahrers

Davit Kajaia hat in seiner Debütsaison in der NASCAR Euro Series die Challenger Trophy gewonnen. Der Georgier, der für das Team Georgia im #9 Chevrolet Camaro antrat, sicherte sich den Titel für die besten Amateure in der PRO-Division dramatisch im letzten Saisonrennen in Zolder. Unterstützung erhielt er dabei unter anderem vom deutschen Team Marko Stipp Motorsport aus Herford.

Für Kajaia war die Saison 2025 das erste Jahr im V8-Boliden der EuroNASCAR. Der 41-Jährige, der als Motorsport-Wegbereiter in seiner Heimat Georgien gilt, trat mit dem Ziel an, sich in der europäischen NASCAR-Szene zu etablieren.

Die Entscheidung fiel erst beim Finale im belgischen Zolder. Kajaia ging mit einem beträchtlichen Rückstand von 42 Punkten auf Claudio Cappelli in das entscheidende Wochenende. Doch der Routinier behielt die Nerven, profitierte von den doppelten Punkten und sicherte sich den Titel im letzten Rennen der Saison durch einen Tiebreaker.

Eine wichtige Rolle bei diesem Erfolg spielte auch deutsche Unterstützung. Team Georgia, für das Kajaia startete, erhielt im Laufe der Saison technische Unterstützung von RDV Competition – von Italien bis Deutschland – sowie von Team Marko Stipp Motorsport in Spanien und Belgien.

„Die NASCAR-Rennen waren für mich komplett neu“, so Kajaia nach dem Titelgewinn. „Wir hatten mit technischen Problemen zu kämpfen, und alles hängt vom Budget ab. Wir sind budgetär etwas eingeschränkt, und es war schwierig, auf Augenhöhe zu konkurrieren.“ Angesichts dieser Umstände sei das Erreichte ein „ziemlich gutes Ergebnis“.

Foto: Michael Großgarten / Leadlap.de

Der Weg des Mannes aus Tiflis in den internationalen Motorsport war steinig. „In meiner Kindheit war ich autobegeistert“, erinnert sich Kajaia. „Aber zu der Zeit war Motorsport in meinem Land nicht populär. Mein Traum wurde erst spät wahr, als ich 22 war.“ Er begann, in lokalen Meisterschaften „alles zu fahren, was ging: Bergrennen, Rundstreckenrennen, Rallye-Etappen“, um Erfahrung zu sammeln.

Der internationale Durchbruch gelang 2012 in einer Disziplin mit NASCAR-Verwandtschaft: den Legend Cars. Kajaia wurde von 2012 bis 2014 dreimal in Folge Europameister in dieser Klasse.

Daraufhin wechselte er in den Tourenwagensport, gewann den European Touring Car Cup (ETCC) und startete in der TCR International Series. Sein vielleicht größter Erfolg gelang ihm 2017: Bei der Premiere der TCR in seiner Heimat Georgien fuhr er im Alfa Romeo Giulia zum Heimsieg. „Das war mein größter Erfolg, denn es ist immer schwierig, vor den heimischen Fans zu fahren“, so Kajaia.

Nach weiteren Erfahrungen im GT-Sport, unter anderem bei den FIA Motorsport Games auf einem Ferrari, folgte 2025 der Wechsel in die EuroNASCAR. Trotz der Herausforderungen mit den V8-Fahrzeugen ohne Fahrhilfen und knappen Budgets krönte er seine Debütsaison mit dem Gewinn der Challenger Trophy.

„Die Atmosphäre in der NASCAR ist wirklich großartig. Die Fahrer, die Organisation und die Erfahrung – alles war erstklassig“, zog der 41-Jährige ein positives Fazit. „Ich danke allen für diese Erfahrung und hoffe, wir sehen uns nächstes Jahr wieder.“

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Freiberuflicher Kommentator & Journalist | Zur Webseite |  + posts

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.

André Wiegold

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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