Ghirelli dominiert in Zolder und greift nach dem Titel, Jouffreau nach Crash raus

Vittorio Ghirelli gewann das erste Finalrennen der NASCAR Euro Series PRO auf dem Circuit Zolder und baute seine Meisterschaftsführung aus – Paul Jouffreau fiel nach der ersten Kurve aus
Vittorio Ghirelli hat im ersten Finalrennen der NASCAR Euro Series auf dem Circuit Zolder einen dominanten Start-Ziel-Sieg gefeiert und damit eine Hand an die Meisterschaftstrophäe gelegt. Der Italiener setzte sich souverän gegen Liam Hezemans und seinen Titelrivalen Gianmarco Ercoli durch. Während Ghirelli über eine perfekte Leistung jubelte, sorgte Ercoli im Paddock für Aufsehen und für einen der Hauptkonkurrenten platzte der Titeltraum bereits in Runde eins.
Ghirelli war im #24 PK-Carsport-Chevrolet-Camaro an diesem Tag eine Klasse für sich. Von der Pole-Position aus kontrollierte er das Rennen nach Belieben und baute schnell einen Vorsprung auf, den er bis ins Ziel clever verwaltete. Mit nun 30 Punkten Vorsprung auf Ercoli reicht ihm am Sonntag ein zwölfter Platz, um seinen PRO-Titel zu verteidigen.

„Wir haben fantastische Arbeit geleistet, die 24 flog förmlich, danke an mein Team“, so ein überglücklicher Ghirelli in der Victory-Lane. „Sie haben mir ein richtig schnelles Auto hingestellt. Der Grip ist so unglaublich, ich kann in jeder Kurve attackieren! Nachdem ich einen guten Vorsprung herausgefahren hatte, habe ich die Reifen für morgen geschont. Der Kampf ist aber noch nicht vorbei, alles kann passieren und wir müssen fokussiert bleiben. Wir waren die Schnellsten in den Playoffs und haben diesen Sieg verdient.“
Liam Hezemans fuhr ebenfalls ein starkes Rennen und sicherte sich verdient den zweiten Platz sowie den Sieg in der Junior Trophy.
Gianmarco Ercoli kämpfte sich auf den dritten Platz und betrieb damit wichtige Schadensbegrenzung im Titelkampf. Doch im Anschluss an das Rennen ließ er durchblicken, dass er an der Legalität des dominanten Ghirelli-Autos zweifelt. Ercoli deutete an, dass bei dieser Pace nicht alles mit rechten Dingen zugehen könne.
Eine offizielle Untersuchung durch die technische Abnahme der NASCAR Euro Series nach dem Qualifying und erstem Rennen förderte jedoch keinerlei Unregelmäßigkeiten zu Tage. Ghirellis Sieg bleibt bestehen, der Stachel bei Ercoli sitzt aber tief vor dem entscheidenden Finale am Sonntag.

Für den dritten Titelanwärter, Paul Jouffreau, platzte der Traum vom Gesamtsieg bereits in der ersten Runde. Der Franzose wurde unverschuldet zum Opfer einer Kollision zwischen Thomas Toffel und Bruno Mulders. Mulders‘ #72-Auto drehte sich nach einem Kontakt von Toffel und traf den #3 RDV-Competition-Ford von Jouffreau so unglücklich, dass dieser das Rennen mit einer gebrochenen Aufhängung aufgeben musste. Toffel wurde für sein Verhalten in der ersten Kurve bestraft.
Ein Nuller in einem Finalrennen mit doppelten Punkten bedeutet, dass seine Chancen auf die Meisterschaft nur noch theoretischer Natur sind.

Abseits des Titelkampfes gab es aber auch strahlende Gesichter. Der Deutsche Julien Rehberg zeigte eine herausragende Leistung und fuhr auf den sechsten Platz – sein bisher bestes Karriereresultat in der PRO-Division mit dem deutschen Team Bremotion. Damit landete er zudem auf dem Podium der Junior Trophy für Fahrer bis 25 Jahren.
Einen noch größeren Sprung machte Davit Kajaia. Der Georgier fuhr auf einen sensationellen siebten Platz und sicherte sich damit ebenfalls sein bestes Karriereergebnis. Besonders bemerkenswert ist dieses Resultat, da Kajaia ausgerechnet bei seiner Rückkehr zu Marko Stipp Motorsport, die das Team Georgia als technischer Partner unterstützen, seinen größten Erfolg feierte. Zudem sicherte er sich souverän den Sieg in der Challenger Trophy.

Thomas Krasonis verpasste als Vierter knapp das Gesamtpodium, stand aber neben Hezemans und Rehberg auf dem Junior-Trophy-Podest. Routinier Sebastiaan Bleekemolen komplettierte die Top 5. Die Club-Competition-Teamkollegen Fabrizio Armetta und Marc Goossens belegten die Plätze acht und neun. Vladimiros Tziortzis erbte den zehnten Platz, nachdem Debütant Chase Fernandez in der letzten Runde nach einem vielversprechenden Rennen noch zurückfiel. Die weiteren Podiumsplätze in der Challenger Trophy gingen an Yevgen Sokolovskiy (17.) und Max Lanza (20.).
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Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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