Hamlins Sieg als Besitzer in Indianapolis: Zwischen Jubel und verpasstem Kronjuwel

Hamlins Sieg als Besitzer in Indianapolis: Zwischen Jubel und verpasstem Kronjuwel
Foto: Penske Entertainment: Titus Slaughter

Auf dem Indianapolis Motor Speedway holte Denny Hamlin als Teammitbesitzer mit 23XI Racing den ersten Kronjuwel-Sieg – Als Fahrer sicherte er sich nach einem Unfall im Qualifying und einer starken Aufholjagd Platz drei

Drei Daytona-500-Siege, dreimal ganz vorne beim Southern 500, Sieg in Talladega und ein Sieg im Coke 600. All diese Rennen zählen zu den Kronjuwelen der NASCAR und genau eines fehlt Denny Hamlin noch: das Brickyard 400 auf dem Indianapolis Motor Speedway.

Umso zwiespältiger dürfte es für ihn gewesen sein, als Bubba Wallace den Edelstein für sein Team 23XI Racing holte. Nach dem Rennwochenende auf dem 2,5-Meilen-Oval kann Hamlin immerhin einen Sieg als Teambesitzer verbuchen. Er selbst kam nur auf Rang drei ins Ziel.

Der NASCAR-Veteran wünscht sich schon lange, alle wichtigen Rennen der Serie zu gewinnen und endlich mit Namen wie Dale Earnhardt Sr., Jimmie Johnson oder Kevin Harvick gleichzuziehen. 

Zwischen Kronjuwel und Realität

Trost spendet ihm der Sieg von Wallace am Ende kaum:  “Es ist nicht meine Startnummer, und es ist Mist, dass es nicht mein 11er-Team ist.” so der Joe-Gibbs-Pilot in der Pressekonferenz.

Im Qualifying setzte Hamlin die #11 in die Mauer, weshalb das Team auf das Ersatzauto wechselte. Dadurch war der 44-Jährige gezwungen, aus der letzten Reihe zu starten – unter diesen Vorzeichen war Platz drei bereits starke Schadensbegrenzung.

Als Teamchef gab es allen Grund zu feiern, als Fahrer jedoch fehlte das Stück, das ihn vollends zufrieden gemacht hätte – denn ausgerechnet beim Brickyard bringt Platz drei sein Kronjuwelen-Konto nicht voran. 

Trotzdem zeigte sich Hamlin mit dem Gesamtpaket in Indianapolis versöhnlich: “Am Ende bin ich sehr zufrieden – schon wegen des gesamten Wochenendes. Nach dem Qualifying dachte ich im Auto: ‚Okay, es bleiben nur noch zwei Chancen.‘ Mir war klar, dass ich die Möglichkeit für dieses Rennen verschenkt hatte. Aus dem Hinterfeld zu gewinnen ist ohne eine gewaltige Portion Glück quasi unmöglich. Dieses Resultat war die bestmögliche Alternative.“

Penske Entertainment: Aaron Skillman

23XI jubelt, Hamlin hadert

Wie nah Teamnutzen und Eigeninteresse beieinander lagen, machte er in der Pressekonferenz noch einmal deutlich: “Aus den Daten hieß es, die #24 [Byron] und #23 [Wallace] lagen beim Spritstand fast gleichauf. Als die #24 in der letzten Runde vor mir ohne Benzin ausrollte, dachte ich nur: ‚Oh nein – halte durch, #23.‘ Wäre ich Zweiter gewesen, wäre es mir egal gewesen, wenn er auch liegen geblieben wäre.“

Von Platz drei aus jedoch hätte ein Ausfall von Wallace den Weg für Kyle Larson freigemacht, der sich in einer besseren Sprit-Situation befand, also hoffte der Teambesitzer auf genügend Sprit im Tank der #23.

Das diesjährige Brickyard 400 zu gewinnen, war Hamlins 17. Versuch, wenn man seiner Aussage trauen kann, verbleiben ihm noch zwei, bevor er als Vollzeit-Fahrer zurücktritt und sich stärker auf seine Teambesitzer-Rolle konzentriert. Aus dieser Sicht war das Wochenende für den 23XI-Boss ein voller Erfolg. 

Immerhin konnte Hamlin schon als Teambesitzer die Bricks küssen was laut seiner Beschreibung ain seiner Rolle deutlich schwerer ist: “Ich nutze jede Gelegenheit, wenn die anderen eine Trophäe mit nach Hause bringen, dass ich meinen eigenen Anteil habe.“ Nach dem bittersüßen Teamchef-Sieg stellt er klar: „Als Teamchef Siege einzufahren, ist deutlich schwieriger als wenn man selbst am Steuer sitzt.”

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Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.

Erik Resch

Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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