Schweizer Giorgio Maggi der Geheimfavorit im EuroNASCAR-PRO-Titelkampf?

Schweizer Giorgio Maggi der Geheimfavorit im EuroNASCAR-PRO-Titelkampf?
Credits: Michael Großgarten / Leadlap.de

Giorgio Maggi liegt vor dem EuroNASCAR-Finale im kroatischen Grobnik am 29. und 30. Oktober auf Platz fünf der Gesamtwertung – Der Schweizer hat noch Chancen auf den Titel

Der Schweizer Giorgio Maggi in Diensten von Race Art Technology hat nach einem soliden Wochenende in Zolder noch realistische Chancen auf den Titel in der EuroNASCAR-PRO-Wertung. Die beiden Rennen auf dem belgischen Traditionskurs markierten das Ende der regulären Saison, nach der die beiden schlechtesten Resultate gestrichen wurden, bevor es bei den Finalläufen auf dem Automotodrom Grobnik am 29. und 30. November die doppelte Anzahl an Punkten zu holen gibt.

Maggi liegt derzeit auf dem fünften Gesamtrang in der Meisterschaft, hat aber nur 26 Punkte Rückstand auf den Führenden Alon Day. Somit hat er mehr als nur eine theoretische Chance, im Titelkampf mit Day, Gianmarco Ercoli, Alexander Graff und Nicolo Rocca noch ein gewichtiges Wort mitzusprechen.

Zudem führt der Rennfahrer aus Hergiswil deutlich die Junior Trophy – die Sonderwertung für Fahrer bis einschließlich 25 Jahre – an. Bereits in seinem Debütjahr 2019 errang Maggi den zweiten Gesamtrang in der EuroNASCAR-2-Wertung, bevor er 2020 in die PRO-Division aufstieg.

Das Wochenende in Zolder begann vielversprechend für den jungen Schweizer: Nach einem starken Qualifying sicherte er sich einen Platz in der so genannten Superpole. “Das Qualifying war sehr schwierig, da es wegen des Regens noch nass war“, sagte er anschließend. “Es war im Kampf um den Einzug in die Superpole sehr knapp wegen des Verkehrs, da hätte es fast nicht geklappt. Dann ist mir in der Superpole auch noch der Schaltknüppel gebrochen, aber es hat dennoch für Platz vier gereicht.”

Im Samstagsrennen setzten sich Polesitter Vittorio Ghirelli und Gianmarco Ercoli, ebenfalls ein heißer Anwärter auf den Titel, schnell vom restlichen Feld ab und machten den Sieg unter sich aus. Während Ercoli vor seinem Landsmann gewann, nahm Maggi viele wichtige Punkte für den dritten Rang mit nach Hause.

“Ich hatte da einen schönen Kampf mit Patrick Lemarie, der aber einen Fehler gemacht hat und so konnte ich problemlos die dritte Position übernehmen”, erklärt der Schweizer nach dem Rennen. “Ich hätte die Pace für mehr gehabt, aber Vittorio und Gianmarco waren schon zu weit weg, deshalb bin ich auf Nummer sicher gegangen und habe das Material geschont.”

Credits: Michael Großgarten / Leadlap.de

Im Sonntagsrennen der EuroNASCAR PRO, in das er als Fünfter gestartet war, lief es hingegen weniger gut für Maggi. “Ich kam da eigentlich recht gut weg”, berichtete der Race-Art-Technology-Pilot. “Ich war einige Runden an Vittorio dran und wir haben gekämpft. Dann haben meine Bremsen überhitzt, da konnte ich nicht mehr mithalten. Beim Safety-Car-Restart bin ich dann ein bisschen auf die rechte Seite gefahren. Was dann passiert ist, kann ich gar nicht sagen, aber ich stand plötzlich im Kies. Ich konnte noch weiterfahren, aber es war sehr schade, denn das Auto fühlte sich sehr gut an.”

Dadurch wurde Maggi nur auf Platz 20 geführt, aber bedingt durch die beiden Streichresultate betrieb er Schadensbegrenzung. Theoretisch könnte er den Meistertitel ohne einen einzigen Sieg nur über die Punkte erringen, doch das ist Maggi nicht genug: “Ich würde sofort unterschreiben, den Titel auch ohne Sieg zu holen, aber ich möchte unbedingt in die Victory Lane”, zeigt sich der Schweizer kämpferisch, der das Ziel hat, seinen ersten Sieg in der EuroNASCAR PRO einzufahren.

Der Autor / Die Autoren

Frank Reipen
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Frank Reipen und André Wiegold