Simon Pilate: „Ich könnte das für den Rest meines Lebens machen“

Simon Pilate: „Ich könnte das für den Rest meines Lebens machen“
NASCAR Whelen Euro Series / Stephane Azemard

Der belgische Youngster Simon Pilate reflektiert über seine erste EuroNASCAR-Saison – Es war ein Abenteuer, das er sehr genossen hat

Im Jahr 2020 gehörte Simon Pilate zu einer Handvoll junger Fahrer, die ihr Debüt in der NASCAR Whelen Euro Series (NWES) gegeben haben. Der 18-jährige Belgier hatte sich einen Platz in der NWES an der Seite der beiden FEED-Racing-Teambesitzer Patrick Lemarie und Jacques Villeneuve verdient, indem er das Halbfinale der FEED-Fahrerakademie 2019 erreichte.

Am Ende der Saison 2020 hat Pilate nicht nur wie ursprünglich geplant sein Debüt in der EuroNASCAR-2-Meisterschaft gegeben. Ab dem dritten Rennwochenende in Kroatien übernahm der Youngster sogar einen Doppel-Einsatz als Ersatz für Patrick Lemarie in der EuroNASCAR-PRO-Meisterschaft.

Trotz des unerwarteten Einstiegs in die PRO-Meisterschaft passte sich Pilate gut an und erzielte mit dem siebten Platz im zweiten Rennen am Automotodrom Grobnik (Kroatien) auf Anhieb ein Top-10-Ergebnis. 

Die komplette EuroNASCAR 2-Saison hingegen absolvierte der junge Belgier im Fahrzeug mit der Startnummer 6 von FEED Vict Racing. Er bestand seine Bewährungsprobe und beendete die Saison auf dem achten Gesamtrang, mit einer Top-5- und sechs Top-10-Platzierungen. In der Rookie Trophy der Meisterschaft verpasste Pilate als Gesamtvierter hinter der amerikanischen Nachwuchshoffnung Julia Landauer nur knapp den Sprung auf das Podest. 

Von einem schwierigen Saisonstart zu drei Rookie-Trophy-Podiumsplatzierungen

Pilate (rechts) auf dem Rookie-Trophy-Podium in Zolder – Foto: NASCAR Whelen Euro Series / Stephane Azemard

„Ich bin sehr glücklich über meine Leistung, Patrick und Jacques sind es ebenfalls“, resümiert Pilate sein Debüt-Jahr in der NWES im Gespräch mit ‚Leadlap.de‘. „Ich habe die Ziele für dieses Jahr erreicht. Es war schon ein bisschen schwierig, da ich am Anfang so viele technische Probleme und somit am Ende vier Ausfälle hatte. Ich denke, dass ich ohne die Ausfälle vielleicht um die Top 5 der Meisterschaft hätte kämpfen können. Aber so ist der Motorsport und es wird sich nichts ändern, wenn man in die Vergangenheit schaut.“

„Am Ende habe ich noch den achten Platz in der Gesamtwertung und den vierten Platz in der Rookie-Wertung erreicht. Ich bin auch der bestplatzierte Belgier. Ich bin also wirklich glücklich, wenn man bedenkt, dass ich nach Vallelunga auf Platz 15 lag. Zum Ende hin bin ich immer stärker geworden und habe insgesamt drei Rookie-Podiumsplätze erreicht! Daher bin ich mit meinem ersten Jahr im Motorsport im Allgemeinen zufrieden“, so der belgische Rookie abschließend.

Erfahrungswerte von Villeneuve und Lemarie eine echte Tugend

Doch welche Erfahrungen hat Pilate aus seinem ersten vollen Jahr im Motorsport mitgenommen, nachdem er unter die Fittiche des ehemaligen F1-Champions Villeneuve und Lemarie genommen wurde?

„Es war ehrlich gesagt ein großartiges Gefühl! Es war eine unglaubliche Erfahrung und ich könnte das für den Rest meines Lebens machen. Mit der Liebe und Leidenschaft die ich für diesen Sport habe, will ich immer mehr. Ich habe in diesem Jahr so viel gelernt. Patrick und Jacques haben so viel Erfahrung. Ich konnte sie alles fragen und sie hatten immer eine Antwort parat, um mir zu helfen. Sie haben mir wirklich viel gegeben, um meine Fähigkeiten in diesem Jahr weiterzuentwickeln und ich konnte meine Fortschritte sehen.“

„Auf der Strecke denke ich, dass wir sehen konnten, dass ich im Qualifying besser war als im Rennen. Aber am Ende der Saison habe ich in den Rennen immer Positionen halten oder gewinnen können. Da habe ich wirklich einen Schritt nach vorne gemacht. Valencia war schwierig für uns, da wir kein gutes Setup gefunden haben. Aber in den Rennen konnte ich immer einen Weg nach vorne finden, was in meiner besten Leistung des Jahres mit einem vierten Platz resultierte.“

Foto: NASCAR Whelen Euro Series / Stephane Azemard

„Ich bleibe immer positiv und versuche, Türen aufzustoßen, wo es möglich ist“

Nach einer ereignisreichen Debütsaison in der EuroNASCAR blickt Pilate bereits auf das Jahr 2021 voraus, immer darauf bedacht, sich weiter zu verbessern: „Ich habe diese Saison als Chance genutzt, um jeden Tag zu trainieren und an meiner mentalen Stärke zu arbeiten. Ich bin in den Esport eingestiegen, indem ich zum Beispiel an den virtuellen 24 Stunden von Le Mans teilgenommen habe.“

„Außerdem suche ich nach Möglichkeiten, in anderen Kategorien Rennen zu fahren. Ich denke, was jetzt am schwierigsten ist, ist die Suche nach Sponsoren für das nächste Jahr. Aber ich bleibe immer positiv und versuche, Türen aufzustoßen, wo es möglich ist.“

Bisher wurde noch nicht bestätigt, ob Pilate und FEED Vict Racing auch in der NWES-Saison 2021, die am 17. und 18. April in Valencia (Spanien) beginnt, zusammen an den Start gehen werden.

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Chris Liemann und André Wiegold