Suarez und Legacy Motor Club: Jimmie Johnson erklärt, warum es 2026 wohl nicht klappt

Jimmie Johnson würde Daniel Suarez für ein Cockpit bei Legacy Motor Club in Erwägung ziehen – Doch das Team hat für den Mexikaner keinen Platz
Nach fünf Jahren bei Trackhouse wird Daniel Suarez einen Tapetenwechsel im NASCAR-Kosmos vollziehen. Der Mexikaner verlässt das Team von Justin Marks, konnte aber noch keinen neuen Platz für die Cup-Saison 2026 ergattern. Die Plätze sind rar und Legacy Motor Club scheint keine Option für Suarez zu sein. Das hat Teamchef Jimmie Johnson im Rahmen des Medientages in San Diego bestätigt. Der Rennstall des siebenmaligen NASCAR-Champions hat schlichtweg keinen Platz für den 33-Jährigen.
„Daniel ist ein guter Freund und jemand, mit dem ich immer in Kontakt bleibe”, sagt Johnson. „Ich wusste als Freund schon seit einiger Zeit von seiner Situation. Er hat großes Talent und ist sehr beliebt. Er kann auf der Strecke gute Leistungen zeigen und erzeugt großes Interesse bei Sponsoren. Er ist ein kompletter NASCAR-Athlet in der modernen Ära.“
Das klingt zunächst so, als könnte Johnson sich eine Zusammenarbeit mit Suarez vorstellen, doch Legacy Motor Club hat aktuell nur zwei Charterverträge. Diese Autos fahren Erik Jones und John Hunter Nemechek, daran scheint sich nichts zu ändern. „Es ist eine Möglichkeit für jeden Teambesitzer“, so Johnson über Suarez. „Ich würde ihn gerne in Erwägung ziehen, aber ich habe kein Cockpit.“

Legacy Motor Club bemüht sich derzeit um einen dritten Chartervertrag. Deshalb gibt es sogar einen Rechtsstreit zwischen Rick Ware Racing (RWR) und Legacy Motor Club: Johnson wollte den Chartervertrag von RWR für 2026 kaufen. RWR sagt, es ginge um einen anderen Chartervertrag für 2027, da einer bereits an RFK Racing verliehen wurde. Da RWR nun aber nicht verkaufen will, muss ein Richter entscheiden, ob bereits ein bindender Vertrag zustande gekommen ist und um welchen Vertrag es sich dreht. RWR soll außerdem an den Ex-Spire-Strippenzieher TJ Puchyr verkauft werden.
„Dazu kommt, dass ich nicht weiß, ob und wann wir einen Platz haben würden, denn wir versuchen aktuell, einen dritten Chartervertrag zu kaufen“, so Johnson. Ich würde ihn in Erwägung ziehen, wenn wir vorbereitet und bereit wären, uns in diese Richtung zu bewegen. Ich bezweifle aber, dass das Timing aufgehen wird. Ich denke, er ist ein großes Talent und sollte daher viele Möglichkeiten haben.“

Der Legacy Motor Club setzt sporadisch ein drittes Auto ein, das dann aber als Open Entry in den Rennen teilnimmt und von Johnson selbst gesteuert wird. Der NASCAR-Rekordmeister ist offiziell noch nicht zurückgetreten und liebäugelt mit einem weiteren Start. Johnson kommt aus El Cajon, einem Vorort von San Diego. 2026 wird auf einer aktiven Militärbasis in der Nähe ein Straßenkurs genutzt, und Johnson möchte unbedingt sein Heimrennen bestreiten.
„Das interessiert mich schon”, sagt Johnson. „Ich würde in meiner Heimat sehr gerne das Rennen fahren. Deshalb arbeite ich sehr hart daran, Teil des Events zu werden. Sollte ich das irgendwie trotzdem nicht hinbekommen, werde ich da sein, um Legacy Motor Club, all unseren Partnern, NASCAR und der Stadt zu helfen. Nächstes Jahr feiert die Jimmie Johnson Foundation ihren 20. Geburtstag. Das sehe ich als große Möglichkeit, nach Hause zu kommen und Teil der Festivitäten zu werden.“
Autor(en)
Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.