Deutsche Perfektion in Long Beach: Penske-Porsche gewinnt drittes IMSA-Rennen in Folge

Deutsche Perfektion in Long Beach: Penske-Porsche gewinnt drittes IMSA-Rennen in Folge
Foto: Porsche AG

Porsche feierte beim IMSA-Sprintrennen in Long Beach einen Doppelsieg in der GTP – Publikumsliebling „Rexy“ triumphierte in der GTD

Die IMSA gastierte in Long Beach, einer der prestigeträchtigsten Rennstrecken im Kalender der amerikanischen Sportwagenserie. Gefahren wurde allerdings nur mit den Klassen GTP und GTD. Am vergangenen Samstag ging es für die Boliden beim ersten Sprintrennen der Saison über 100 Minuten auf den Straßenkurs in Kalifornien. Die Stadtstrecke mit der berühmten Delphin-Fontäne im Kreisverkehr feierte sein 50-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsrennen gewannen Nick Tandy und Felipe Nasr in ihrem Penske-Porsche 963. 

Damit bleibt das Team mit der Startnummer 7 in der Gesamtwertung ungeschlagen, bislang haben die beiden Penske-Piloten jedes Rennen im Kalender der IMSA 2025 gewonnen. Dahinter kam der zweite Porsche der Penske Mannschaft mit Mathieu Jaminet und Matt Campbell ins Ziel und machte das Rennen für die Marke perfekt. Nach Sebring ist dies der zweite Doppelsieg in Folge.

Hier gibt es die offiziellen Highlights der IMSA aus Long Beach

Boxenstopp als Schlüssel zum Erfolg

Tandy betont im Interview die Relevanz des Boxenstopps: “Wir hatten einen schnellen Stopp, als alle drinnen waren, und haben die Führung durch den Stopp übernommen.” Der Brite erzählt weiter: “Von da an versuchte jeder, die Energie zu managen, was Felipe [Nasr] wie ein Experte geschafft hat.”

Wie Nasr im Post Race Interview mitteilt war es für ihn ziemlich simpel seinen Prototypen über die Kalifornischen Straßen zu prügeln: “Ich hatte einen Moment – in Kurve acht, wenn ich mich recht erinnere, aber ich konnte das Auto wieder einfangen.” Er ergänzt: “Es war eine echte Herausforderung, das Auto auf der Linie zu halten, aber als ich meinen Rhythmus gefunden hatte, bin ich einfach meinen Stiefel runter gefahren.”

Hinter den beiden Porsche kam ein weiteres deutsches Fabrikat ins Ziel. Es war der Pole-Setter-BMW vom Team RLL mit Philipp Eng und Dries Vanthoor. Vanthoor startete zunächst mit dem BMW M Hybrid V8 und führte das Rennen von der Pole aus 27 Runden lang an. 

Foto: BMW Group

BMW verliert Führung in der Gelbphase

Hinter den BMWs starteten die beiden Fahrzeuge aus dem Hause Penske, doch die erste Full-Course-Yellow spielte den Autos aus Stuttgart in die Karten. Auslöser war die gelb-schwarze AWA-Corvette, die nach einer Berührung mit dem Forte Lamborghini die Strecke ausging und in Kurve acht im Reifenstapel landete. Die Corvette konnte trotz des Einschlags das Rennen wieder aufnehmen und beendete es als 13. in der Klasse. 

Im Zuge der Gelbphase kam der führende BMW mit der Startnummer 24 an die Box und verlor dort die Spitze an Porsche mit der 7. Das Schwesterauto mit der Startnummer 25 blieb zunächst draußen, kam eine Runde später – und fiel dabei weit zurück.

Im restlichen Feld der GTP ging es relativ ruhig zu, größere Zwischenfälle oder Staus beim Start blieben aus und auch sonst zog sich das Feld weitestgehend auseinander. Lediglich der Porsche 963 von JDC Miller wurde in einen Zwischenfall verwickelt.

Das gelbe „Bananaboat“ kollidierte bei einer Überrundung mit dem GTD Aston Martin von Heart of Racing und verlor dabei seinen Heckspoiler, was die zweite und letzte Caution auslöste und sich auch auf die Strategien auswirkte. 

Der Aston Martin Valkyrie von Ross Gunn und Romain de Angelis fuhr ohne größere technische Probleme oder Zwischenfälle auf der Strecke auf den achten Platz und erzielte damit sein zweites Top-Ten-Ergebnis.

Foto: Porsche AG

Rexy siegt in der GTD – Lexus sichert Doppelpodium

In der GTD-Klasse ging der Sieg an den Publikumsliebling Rexy. Der Porsche 911 GT3.R von AO Racing mit der Startnummer 177 wurde für dieses Rennen mit einer anderen Fahrerbesetzung für die GTD-Klasse gemeldet. Am Steuer saßen der Belgier Laurens Vanthoor und der Brite Jonny Edgar. Auch das GTD-Feld nutzte die erste Gelbphase für Fahrerwechsel und Tankstopps, so dass das Rennen ohne weitere Stopps zu Ende gefahren werden konnte.

Hinter dem Porsche kamen die beiden Lexus von Vasser Sullivan Racing ins Ziel. Der Gaststarter-Lexus mit der Startnummer #89 komplettierte das Podium als Dritter. 

Wickens feiert GTD-Debüt

Für Robert Wickens verlief das Debüt in der GTD nicht ganz nach Wunsch, was aber nicht am Kanadier lag. Der querschnittgelähmte Rennfahrer kehrte nach seinem IndyCar-Crash in Pocono 2018 in den Spitzenmotorsport zurück. Dank eines von Bosch entwickelten Systems kann Wickens die DXDT-Corvette komplett mit der Hand steuern. Der entscheidende Moment für sein Rennen kam jedoch, als sein Teamkollege Tommy Millner im Auto saß.

Der Amerikaner sorgte in Daytona für Aufsehen, als er in einer anderen Corvette mit einem BMW kollidierte und “den Finger” aus dem Fenster hielt.

In diesem Lauf kam es erneut zu einer Berührung mit einem BMW, die auch diesmal schwerwiegende Folgen hatte: Das Heck war so stark beschädigt, dass die Rennleitung eingriff und das DXDT-Team zur Reparatur an die Box beorderte. Der anschließende Pitstop warf sie im Feld weit zurück und sie überquerten die Ziellinie schließlich als letztes fahrendes Fahrzeug.

Trotz des schlechten Ergebnisses war Millner diesmal nicht so verärgert wie in Daytona: “Wir waren beide ziemlich stark und ich hatte eine gute Position, um in der Haarnadel ein schwieriges Überholmanöver zu starten, keine Frage. Ich glaube, mein Bremspunkt war gut. Ich denke, meine Kurveneingangsgeschwindigkeit war gut. Ich denke, in diesem Fall war es einfach hartes Racing, und er lenkte ein, weil er es musste. Ich glaube nicht, dass er etwas falsch gemacht hat, wir sind einfach nebeneinander gefahren und dann sind wir kollidiert.“

Nach diesem ersten Sprintrennen folgt das zweite in vier Wochen am 11. Mai in Laguna Seca über eine Renndistanz von zwei Stunden und 40 Minuten. Bei diesem Rennen wird neben den beiden Klassen, die in Long Beach gefahren sind, auch wieder die GTD Pro Klasse am Start sein. Das Rennen wird wieder in englischer Originalsprache kostenlos auf Youtube und in deutscher Sprache auf Motorvision+ übertragen.

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Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seiner Karriere besuchte er zahlreiche Live-Events, darunter das Daytona 500, die WEC in Spa und das Goodwood Festival of Speed. Bei dieser Gelegenheit lernte er auch die Crew von Garage 56 kennen. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.

Erik Resch

Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seiner Karriere besuchte er zahlreiche Live-Events, darunter das Daytona 500, die WEC in Spa und das Goodwood Festival of Speed. Bei dieser Gelegenheit lernte er auch die Crew von Garage 56 kennen. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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