Drafting-König Hill triumphiert in Talladega, Playoff-Desaster bei Haas!

Drafting-König Hill triumphiert in Talladega, Playoff-Desaster bei Haas!
Foto: NASCAR Media / Sean Gardner/Getty Images

Austin Hill gewann wie schon im Frühjahr auf dem Talladega Supespeedway in der NASCAR Xfinity Series – Haas erlebte ein Wochenende zum Vergessen

Wenn die NASCAR Xfinity Series auf die großen Superspeedways kommt, gibt es derzeit nur einen Namen: Austin Hill. Der Childress-Pilot bewies am Samstag in Talladega einmal mehr seine Extraklasse in der Windschattenschlacht und holte sich in der Overtime den Sieg.

Für Hill war es der Saison-Sweep auf dem 2,66-Meilen-Oval, nachdem er bereits im Frühjahr hier gewann. Mit 48 Führungsrunden und beiden Stage-Siegen dominierte der 31-Jährige das Geschehen.

Obwohl Hill bereits aus dem Meisterschaftsrennen der Fahrer ausgeschieden ist, hatte der Sieg massive Bedeutung. Mit dem Triumph sicherte er dem Richard Childress Racing Chevrolet mit der Nummer 21 den fixen Einzug in das Finale um die Teammeisterschaft in Phoenix.

„Wenn es eine Green-White-Checkered gibt, gehst du wahrscheinlich einfach nach unten“, erklärte ein euphorischer Hill. „Für Richard Childress zu fahren ist etwas Besonderes. Dass wir rausgeflogen sind, tat weh. Aber sobald wir wussten, dass wir noch im Titelkampf der Teameigentümer sind, habe ich beschlossen, genauso zu fahren, als ginge es um den Fahrertitel.“

Dieser Sieg war Hills zehnter Triumph auf den Superspeedways Talladega und Daytona. Damit stellt er einen Rekord auf und übertrifft die NASCAR-Hall-of-Famer Dale Earnhardt und Tony Stewart, die jeweils acht solcher Siege verbuchten.

Während Hill die Trophäe holte, ging es dahinter um alles oder nichts in den Playoffs. JR Motorsports erlebte einen turbulenten, aber letztlich erfolgreichen Tag. Justin Allgaier, der aktuelle Champion, wurde Dritter und sicherte sich damit genügend Punkte, um sich als erster Fahrer fix für das Finale in Phoenix zu qualifizieren.

Auch JR-Überflieger Connor Zilisch ist durch. Der Rookie und Dominator der regulären Saison erlebte zwar einen schwierigen Tag. Ein Unfall sorgte für Platz 23 und beendete seine Rekordserie von 18 Top-5-Ergebnissen, doch die gesammelten Punkte reichten für den Finaleinzug.

Talladega wäre nicht Talladega ohne das große Chaos. Das traf am Samstag vor allem das Haas Factory Team. Bereits in Runde 15 waren beide Playoff-Fahrer, Sheldon Creed und Sam Mayer, in einen Massencrash verwickelt und schieden aus.

Für Mayer ist dies ein Desaster. Er war als Vierter über der Cutoff-Linie ins Rennen gegangen und stürzt nun auf Platz sieben ab, 22 Punkte hinter dem rettenden Ufer. Creed ist als Achter (-41 Punkte) nun auf einen Sieg im nächsten Rennen in Martinsville angewiesen. Ebenfalls in Nöten ist Brandon Jones bei Joe Gibbs Racing, der nach Verwicklung in denselben Crash nur 26. wurde und nun 20 Punkte Rückstand hat.

Die Overtime wurde nötig, nachdem Sammy Smith im Kampf um die Spitze Aric Almirola abräumte und einen Fünf-Wagen-Unfall auslöste.

Im finalen Sprint über zwei Runden verlor Hill kurz die Führung, kämpfte sich aber auf der Innenbahn zurück und siegte 0,105 Sekunden vor JR-Pilot Carson Kvapil. Kvapil schob sich mit Platz zwei auf den vierten und letzten potenziellen Finalplatz. Sein Teamkollege Smith liegt nun als Fünfter nur elf Punkte unter der Cutline.

Auch RCR-Pilot Jesse Love erlebte eine Zitterpartie. Er führte 19 Runden, entschied sich aber vor der Overtime für einen Benzin-Stopp und fiel zurück. In der Meisterschaft liegt er jedoch als Dritter komfortabel 40 Punkte im Plus.

Eine starke Vorstellung zeigten Kaulig-Rookie Christian Eckes auf Platz vier und Routinier Caesar Bacarella, der mit Ranf fünf sein bestes Karriere-Ergebnis einfuhr. Die Entscheidung über die letzten beiden Finalplätze fällt am Samstag im Hexenkessel des Martinsville Speedway.

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Freiberuflicher Kommentator & Journalist | Zur Webseite |  + posts

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.

André Wiegold

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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