Falken gewinnt Saisonauftakt der NLS 2025: Porsche räumt ab

Porsche gewann am vergangenen Samstag die 70. Westfalenfahrt und damit den Saisonauftakt der NLS auf der Nordschleife – Sven Müller und Morris Schuring siegten im Falken-Porsche vor ihren Teamkollegen
Nach vier Stunden Renndistanz stand die dominierende Marke fest: Porsche! Vier der ersten fünf Fahrzeuge in der Spitzenklasse (SP9) waren Porsche 911 GT3 R. Ganz vorne standen Sven Müller und Morris Schuring von Falken. Die beiden GT3-Piloten gewannen den Saisonauftakt der ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) auf der Nordschleife drei Sekunden vor dem Schwesterauto mit Nico Menzel und Dorian Boccolacci. Damit gewann das Team nach 2024 den zweiten Saisonauftakt der NLS in Folge.
Hier gehts zu den Highlights der NLS 1
Geprägt war der Vormittag am Nürburgring vom berühmt berüchtigten Eifel-Wetter. Das Rennen startete unter feuchten Bedingungen, die für mächtig Verkehr in der Boxengasse sorgten. Zunächst war die Strecke teils nass und teils trocken, was für unterschiedliche Strategien sorgten.
Einige Fahrer waren aufgrund der Bedingungen auf Regenreifen ins Rennen gestartet, doch durch die durchwachsenen Streckenverhältnisse war nicht klar, was die richtige Reifenwahl war. Slicks bürgten ein zu hohes Risiko, für Regenreifen war die Strecke zu trocken und geschnittene Slicks hätten im Verlauf des ersten Stints Nachteile gegenüber den unbehandelten Reifen gehabt.
Der Sieger-Porsche mit der Startnummer 3 von Müller und Schuring kam nach Runde eins an die Box, um die Reifen zu wechseln. Schuring erklärt: “Der Anfang war schwierig, denn wir sind das Rennen auf Regenreifen gestartet und direkt nach der ersten Runde zum Reifenwechsel auf Slicks an die Box gekommen.“

Turbulente Anfangsphase durch Eifelwetter
Die meisten Teams sahen das Rennen als Vorbereitung für die 24h auf dem Nürburgring 2025 und gingen mit Regenreifen auf Nummer sicher. Nur drei Fahrzeuge starteten auf Slicks: der Manthey-Porsche, der Black-Falcon-Porsche und der Dörr-McLaren. Dadurch war die Anfangsphase sehr unübersichtlich, doch nach den ersten Runden kristallisierte sich schnell der McLaren mit der Startnummer 69 von Dörr Motorsport, gefahren von Ben und Phil Dörr, als Führender heraus.
Die schwierigen Bedingungen sorgten immer wieder für unterhaltsame Bilder. So hatte der #900 Cup-Porsche von Alexander Hardt, Peter Ludwig und Maik Rosenberg im Bereich Aremberg einen kleinen Ausritt, ein Einschlag vermied der Pilot am Steuer aber.
Weniger gut sah es in der Anfangsphase für die Markenkollegen im #911 Porsche von Ayhancan Güven und Thomas Preining aus. Der Manthey-EMA-Porsche startete auch auf Slicks von Position 16. Preining drehte sich beim Start ausgangs der AMG-Arena, kämpfte sich aber wieder nach vorne zurück. Doch die profillosen Reifen waren anfangs heikel und Preining leistete sich im Bereich Hatzenbach einen waghalsigen Drift, bei dem er Lack mit der Leitplanke austauschte.
Der erste größere Zwischenfall ereignete sich in der Zufahrt zur Nordschleife. Der #7 Konrad-Lamborghini von Danny Soufi und Maximilian Paul kollidierte mit einem Mühlner-Cayman und sorgte für eine gelbe Flagge in diesem Bereich.
Führungswechsel in der Boxengasse
Am Ende fiel die Rennentscheidung in der Box. Die beiden Falken-Porsche lagen immer dicht beieinander und die #4 von Boccolacci und Menzel führte bis zur neunten Runde. Doch die #3 von Müller und Schuring übernahm die Position vom Schwesterauto und gewann das Rennen. Müller war sichtlich zufrieden mit der Strategie und sagt im Interview: „Von Startplatz 15 auf eins, so kann man arbeiten.“
Der aktuelle DTM-Champion in der #911 zeigte sich nach der aufregenden Anfangsphase erleichtert, dass es noch für das Podium gereicht hat. „Nach der turbulenten Startphase am Ende Dritter zu werden, damit konnte man nicht rechnen“, so Preining. „Wir waren von Anfang an auf dem richtigen Reifen und haben uns so einen Boxenstopp gespart.”

Der Rest vom Schützenfest: BMW und McLaren
Platz vier ging an den #54 Dinamic-GT-Porsche von Matteo Cairoli und Bastian Buus. Hinter dieser Porsche-Wand folgte der ROWE-BMW mit der Startnummer 98 von Augusto Farfus, Jesse Krohn, Raffaele Marciello und Kelvin van der Linde. Dahinter landete der Dörr-McLaren, der in der Anfangsphase Führungskilometer sammelte.
Ford debütierte mit dem neuen Mustang GT3 in der NLS, doch der Marke blieb nichts anderes übrig, als Testkilometer zu sammeln. Der Mustang der HRT-Mannschaft mit der Startnummer 2 von Arjun Maini, Nico Bastian, Dennis Olsen und Frank Stippler kämpfte schon am Freitag mit technischen Problemen und verunfallte im Qualifying, weshalb das Auto gar nicht an den Start ging. Lediglich der #6 Haupt-Ford von Dennis Fetzer, Jusuf Owega, Dirk Müller und David Schumacher kam ohne Probleme durch das Rennen und sammelte wertvolle Daten.
McLaren und Aston Martin verlieren Platzierungen am grünen Tisch
Während die Rennleitung im Rennen nicht viel zu tun hatte, gab es am Tag danach für die Rennkommissare am grünen Tisch einiges zu klären. Insgesamt sprach die Rennleitung sieben Disqualifikationen aus, dabei erwischte es auch zwei GT3-Fahrzeuge der SP9.
Betroffen waren die #69 McLaren von Dörr Motorsport und der #36 Aston Martin von Walkenhorst. Grund für die Disqualifikation waren die Reifen der beiden Fahrzeuge, die nicht dem Reglement entsprachen.
Das Reglement der NLS schreibt in Artikel 1.12.1 vor, dass bei geschnittenen Slicks (gleichzusetzen mit Intermediates) mindestens 5% Negativprofil am Reifen vorhanden sein müssen. Dies war bei diesen Fahrzeugen nicht der Fall.
Dadurch verlor der McLaren, der sich in der Anfangsphase am Nürburgring gut geschlagen hatte, seinen siebten Platz ebenso wie der Aston Martin mit der Startnummer 36 seinen 13. Platz. Durch diese Disqualifikationen rückte der Abt-Lamborghini #27 auf den siebten Platz vor.
Neben dem McLaren und dem Aston Martin trafen die Strafen nach der technischen Kontrolle auch Fahrzeuge in anderen Klassen. Unter anderem wurden die beiden werksseitig eingesetzten Toyota Supra GT4 Evo aus der Klasse SP8T disqualifiziert, da die technischen Kommissare zahlreiche Überschreitungen der Ladedruckgrenzen feststellten. Auch in den Cup-Klassen Cup 2 und Cup 3 kam es zu weiteren Strafen und Platzierungsänderungen.
Rund 7.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das Rennen auf den Tribünen, im Fahrerlager und in den Zuschauerzonen entlang der Nordschleife. So viele Tickets wurden bisher nur einmal an einem Renntag verkauft. Mit der ADAC Ruhrpott-Trophy am 26. April geht die NLS in rund einem Monat in die zweite Runde.
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