Griebel nach DRM-Heimsieg bei der Saarland-Pfalz-Rallye auf Titelkurs

Bei der Saarland-Pfalz-Rallye gewann Marijan Griebel mit Ella Kremer zehn von zwölf Prüfungen und brachte sich mit dem Heimsieg auf Titelkurs – In Stemwede hat er die Chance die Meisterschaft für sich zu entscheiden
2025 könnte sich für Marijan Griebel zur perfekten Saison entwickeln: Mit seinem Sieg bei der Saarland-Pfalz-Rallye ist der Meistertitel zum Greifen nahe. Der Pilot aus Hahnweiler lieferte bei seiner Heimveranstaltung mit seiner Beifahrerin Ella Kremer ab und gewann zehn der insgesamt zwölf Wertungsprüfungen.
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Der hauptberuflich als Polizist tätige 36-Jährige beschreibt den Heimauftritt als makellos und blickt klar auf die Meisterschaft: „Es war eine perfekte Rallye. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich so deutlich von der Konkurrenz absetzen kann. Die Saison läuft bisher perfekt – trotzdem war es nicht einfach, zu Hause mit dem Druck umzugehen. Ich konnte die Erwartungen erfüllen und will in sechs Wochen in Stemwede die Meisterschaft klarmachen.“
Mit diesem Ergebnis sicherte sich der 36-Jährige seinen vierten Saisonsieg in Folge vor seinem noch verbleibenden Meisterschaftskonkurrenten Philip Geipel mit seiner Beifahrerin Jennifer Lerch. Durch den erneuten Sieg von Griebel sinken die Chancen auf den DRM-Titel des Plaueners Geipel.
Theoretische Chance für Geipel
Das Punktesystem in der Deutschen Rallye-Meisterschaft sieht vor, dass ein Team vor den jeweiligen Veranstaltungen die Läufe für die Punktevergabe nominiert. Insgesamt können sechs der sieben Läufe ausgewählt werden, wovon die fünf besten Ergebnisse in die Endwertung einfließen.
Da Geipel bereits jede Rallye für die Punktevergabe nominiert hat, bleibt ihm nur noch eine Chance, wichtige Zähler zu sammeln. Sollte er die Maximalzahl von 35 Punkten in einem Lauf erreichen (Sieg + Powerstage), dürfte Griebel in zwei Rennen zusammen nicht mehr als 13 Punkte holen. Sprich, er müsste in einem der beiden Läufe ausfallen und einmal Siebter werden – ohne Punkte auf der Powerstage.
Bei so einer extremen Ausgangslage sind einzelne Fehler entscheidend für die Meisterschaft. „Es war schwierig und fing am Freitag mit einem schleichenden Plattfuß an. Ich habe viele Fehler gemacht, mich heute Morgen gedreht und danach verbremst. Das hat viel Zeit gekostet“, verriet der 38-Jährige. „Das Team hat dagegen einen tollen Job gemacht, ebenso wie meine Beifahrerin Jenny [Lerch], sodass wir in der Meisterschaft noch mit dabei sind.“
Julius Tannert, der dritte Kandidat auf den deutschen Titel, hatte ebenfalls ein schweres Wochenende. Der Sachse musste einen Totalausfall verzeichnen und gab seine zweite Position nach der neunten Wertungsprüfung an Geipel ab. Damit sind Tannerts Titelchancen nahezu erloschen. Er bräuchte zwei perfekte Wochenenden mit maximaler Punkteausbeute, während seine Konkurrenten Totalausfälle erleiden müssten.
Ein interessanter Kampf, der sich in den kommenden Wochen noch abspielen könnte, ist der um Rang zwei zwischen Geipel und Tannert.

Titelentscheidung in der DRM2-Masters
Neben dem Titelkampf um die Gesamtwertung wurde der Titel in der Sonderwertung der DRM2-Masters bereits im Saarland vergeben. Dennis Rostek sicherte sich die Meisterschaft mit einem zweiten Platz in der Masters-Wertung bei diesem Lauf.
„Der Gewinn des Masters war vor der Saison unsere Zielsetzung, und ich bin glücklich, dass es jetzt schon geklappt hat. Mit unseren Hankook-Reifen waren wir vor allem am Samstag extrem schnell. Allerdings war die Hitze enorm, und ich bin froh, jetzt in einem klimatisierten Auto zu meiner Familie fahren zu können“, so der Bückeburger.
Vor Rostek kam Jos Verstappen – der Vater von Max Verstappen – als Gesamtdritter ins Ziel und gewann die Masters-Wertung. Der Niederländer lieferte eine souveräne Leistung ab und war zwischenzeitlich in Schlagdistanz zu Geipel.
Nach seinem guten Ergebnis verspricht der ehemalige Formel-1-Fahrer, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein: „Ich hatte in der letzten Prüfung einen Reifenschaden, konnte aber den Podiumsplatz noch halten. Die Rallye war sehr schön, mit anspruchsvollen Prüfungen. Uns fehlte die Ortskenntnis, da hatten unsere deutschen Kollegen einen klaren Vorteil. Aber wir sind immer besser reingekommen und wollen im nächsten Jahr wieder dabei sein.“
Der nächste und vorletzte Lauf der DRM 2025 findet vom 26. bis 27. September statt: die Rallye Stemweder Berg. Hier hat Griebel bereits die Chance, die Meisterschaft zu gewinnen.
Autor(en)
Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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