Heftiger Dirt-Racing-Unfall: Stewart Friesen im Krankenhaus, aber „wach und ansprechbar“

Heftiger Dirt-Racing-Unfall: Stewart Friesen im Krankenhaus, aber „wach und ansprechbar“
Foto: NASCAR Media / Chris Graythen/Getty Images

Stewart Friesen musste nach einem schweren Unfall beim Super DIRTcar King of the North im Autodrome Drummond ins Krankenhaus gebracht werden – Laut dem Statement seines Teams ist er „wach und ansprechbar“

Nach dem NASCAR-Truck-Rennen nahm Stewart Friesen in einem Dirt-Modified am Super DIRTcar King of the North im kanadischen Autodrome Drummond teil. Im Rennen gab es einen heftigen Unfall, weshalb der Truck-Fahrer ins Krankenhaus gebracht werden musste. Sein Team ließ verlauten, Friesen sei „wach, er spricht und ist ansprechbar“. Weitere Updates über den Zustand des 42-Jährigen sollen folgen.

Nach einem kleinen Kontakt in der Kurve krachte Friesen in seinem Dirt-Modified in die Mauer des kleinen Dirt-Tracks. Sein Auto stieg sofort auf, überschlug sich in der Luft und krachte auf die betonierte Streckenbegrenzung. Das Auto fing sofort Feuer, die Karosserie wurde förmlich pulverisiert.

Das Problem: Friesens Fahrzeug wurde auf die Strecke zurückgeschleudert und dann noch von einem weiteren Auto erwischt. Vom Modified war fast nur noch der Käfig übrig, der aber offenbar seine Arbeit geleistet und Schlimmeres verhindert hat. Das Rennen wurde sofort mit der roten Flagge unterbrochen, damit das Sicherheitsteam den Fahrer bergen konnte.

„Stewart ist wach und spricht. Er wurde nach dem Vorfall im Super-DIRTcar-King-of-the-North-Rennen im Autodrome Drummond in ein Krankenhaus in der Umgebung gebracht. Vielen Dank für die Kommentare und Nachrichten, die Mitgefühl und Sorge ausgedrückt haben”, so das Statement von Halmar Friesen Racing nach dem Unfall. Auch die Serie bestätigte, dass Friesen „ansprechbar und kommunikativ“ sei. Das Rennen wurde anschließend fortgesetzt.

Update: Stewart Friesen muss operiert werden (13:45 Uhr MESZ)

Das Team hat inzwischen ein Update zum Gesundheitszustand von Friesen veröffentlicht. Das Wichtigste vorweg: Der NASCAR-Pilot hat sich „weder am Nacken und Kopf noch an der Wirbelsäule“ verletzt. Jedoch hat der Routinier „große Schmerzen“. Er hat sich eine „Beckensprengung“ mit „mehreren Brüchen“ zugezogen. Zudem hat sich ein „großes Hämatom“ gebildet. Des weiteren „brach“ sich Friesen bei dem Unfall das „rechte Bein“.

Laut dem Team müssen beide Verletzungen operativ behandelt werden, weshalb er in ein größeres Krankenhaus verlegt wurde. Sein Zustand ist „weiterhin stabil“, er „bekommt Schmerzmittel“. Das hilft, sodass er wieder „besser gelaunt“ ist und sich „ausruhen“ kann.

Damit wird Friesen voraussichtlich bei den kommenden NASCAR-Truck-Rennen ausfallen. In der Gesamtwertung liegt er auf Platz 13 und wäre dank seines Sieges in Michigan für die Playoffs qualifiziert. Sollte Friesen rechtzeitig fit werden, könnte die NASCAR ihm einen Medical-Waiver ausstellen, sodass er an der Endrunde teilnehmen dürfte.

Update: Erste Operation (02.08.2025, 11:00 Uhr MESZ)

Drei Tage nach dem Unfall befindet sich Stewart Friesen nach seinem schweren Crash in Kanada weiterhin in einem ernsten, aber stabilen Zustand. Er wurde erfolgreich aus Quebec in ein Krankenhaus im US-Bundesstaat New York verlegt, wo nun alle weiteren notwendigen Operationen erfolgen sollen. Der erste Eingriff über mehrere Stunden, um das gebrochene Bein und Hüfte zu versorgen, wurde erfolgreich durchgeführt.

Im jüngsten X-Update heißt es “Stewarts Verletzungen sind umfangreich, und wir sind dankbar, dass wir ihn in eine Einrichtung bringen konnten, die über die nötige Erfahrung verfügt, alle erforderlichen Operationen durchzuführen. Das wird ein langer Weg, aber wir arbeiten weiter daran, Stewart zu alter Stärke zurückzubringen – zurück auf die Strecke, dorthin, wo er hingehört.”

Update: Bell springt ein (03.08.2025, 8:45 Uhr MESZ)

NASCAR-Cup-Star Christopher Bell wird in Watkins Glen den Truck von Halmar Friesen Racing steuern. „Ich danke allen für die Nachrichten und die Unterstützung während meiner Rehabilitation”, meldet sich Stewart Friesen selbst zu Wort. „Ich weiß, dass unser Truck bei Christopher in schnellen Händen ist. Wir werden uns das anschauen und unser Team am Freitag anfeuern.”

Der frühere Truck-Champion Bell sagt: „Es war mir eine Ehre, als ich den Anruf bekam, Stewarts Truck in Watkins Glen fahren zu dürfen. Er ist ein gleichgesinnter Dirt-Racer und Toyota-Teamkollege. Ich habe in den vergangenen Tagen Zeit mit dem Team verbracht und wir arbeiten hart, um die großartige Saison, die Stewart hatte, fortzusetzen. Wir wollen für ihn und seine Partner ein gutes Ergebnis abliefern.“

Update: Friesen aus dem Krankenhaus entlassen (07.08.2025)

Stewart Friesen wurde nach neun Tagen aus dem Krankenhaus entlassen und ist wieder zu Hause bei seiner Familie. Der Truck-Pilot hat aktuell immer noch Schmerzen, soll aber bald mit einer medizinischen Rehabilitation beginnen.

Auf X bedankt sich seine Frau Jessica Friesen bei den Ärzten und erläutert die Verletzungen: „Wir danken dem Team des Albany Medical Center, besonders der Trauma-Abteilung, für ihre großartige Arbeit. Die Eingriffe, um sein zertrümmertes Becken sowie Schien- und Wadenbein des rechten Beins zu rekonstruieren, verliefen reibungslos. Stewart trägt jetzt zusätzliche Platten, Schrauben, Stäbe und Pins und hat zudem einen Bruch des Halswirbels C7 und der linken Hüfte – doch wir sind dankbar, dass wir endlich über den Berg sind und der Genesungsweg begonnen hat.“

Ziel ist es Friesen wieder auf die Strecke zu bringen, wann dies passiert ist stand jetzt allerdings unklar. Zum Abschluss bedankt sich seine Frau für die großartige Unterstützung: „Ein großes Dankeschön gilt auch euch Fans für die anhaltende Unterstützung. Eure Käufe von Fanartikeln waren überwältigend – wir wissen das sehr zu schätzen und halten euch weiter auf dem Laufenden während Stewart sich erholt. Wir freuen uns darauf, euch alle bald wieder an der Strecke zu sehen!“

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Freiberuflicher Kommentator & Journalist | Zur Webseite |  + posts

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.

Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.

André Wiegold und Erik Resch

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