Conor Zilisch: Das ist der Nachfolger von Daniel Suárez in der NASCAR Cup Series 2026

Trackhouse machte in Daytona die Verpflichtung von Connor Zilisch für die NASCAR Cup Series offiziell – Der 19-Jährige stieg über Kartsport auf und wird ab 2026 für das Team fahren
Im Presseraum des Daytona International Speedway liegt die Spannung spürbar in der Luft. Reporter und Kameraleute warten auf die Ankündigung von Trackhouse Racing. Nachdem sich Teambesitzer Justin Marks und der gerade einmal 19-jährige Connor Zilisch auf die Stühle vor dem großen „Coke Zero Sugar 400“-Logo niedergelassen haben, wird es leiser.
Marks beginnt mit ironischem Unterton: „Wir sind hier, um die Welt mit unserer Ankündigung zu schocken, die niemand kommen sehen hat. Es ist ein spannender Augenblick, anzukündigen, dass Connor Zilisch mehrere Jahre lang Teil von Trackhouse in der Cup Series sein wird.“
Nachdem Daniel Suárez nur bis zum Ende der Saison 2025 in der #99 fährt, war der Einstieg des Trackhouse-Rookies ein offenes Geheimnis. Das Ausnahmetalent aus North Carolina dominiert die zweite Liga wie kein anderer und könnte das Gesicht einer neuen Generation werden.
Der Weg in die höchste Stockcar-Klasse der Welt ist steinig. Wer nach ganz oben will, muss früh beginnen, die richtigen Förderer haben und das nötige Durchhaltevermögen mitbringen.
Wie emotional dieser Moment für ihn war, zeigte Zilisch in Daytona mit Tränen in den Augen: „Es ist unglaublich. Ich wusste, dass die ganze Welt es längst ahnte, aber es jetzt offiziell und meinen Namen in einem Satz mit der Cup Series zu hören, fühlt sich einfach besonders an. Ich wollte den Moment nicht kleinreden, nur weil viele es schon wussten. Das hier ist ein Tag, von dem ich schon lange geträumt habe – und den lasse ich mir nicht nehmen.“
Der klassische NASCAR-Weg – und Zilischs Abweichung
Die Karriere eines guten Stockcar-Fahrers beginnt normalerweise in regionalen Serien. Die ersten Schritte sind Quarter Midgets, Bandoleros, Legends-Cars und Late-Models. Normalerweise folgt danach die ARCA. Dort bekommen junge Talente die erste Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Anschließend wechseln sie in die nationalen Serien wie die Truck-, Xfinity- und Cup Series.
Zilisch schlug jedoch einen anderen Weg ein. Wie einst Jeff Gordon, Tony Stewart oder Darrell Waltrip startete er im Kartsport, weshalb der Youngster nicht nur über die typischen Serien aufstieg.
Von dort zog es ihn in die Sportwagenszene: über den MX-5 Cup bis hin zum legendären 24-Stunden-Rennen von Daytona 2025, bei dem er sich ein GTD-Cockpit mit Shane van Gisbergen, Scott McLaughlin und Ben Keating teilte.

Raketen-Aufstieg
Parallel zu seinen Einsätzen im Sportwagenbereich nutzte der 19-Jährige die Chancen, die sich im NASCAR-Kosmos boten. Mit gerade einmal 16 Jahren debütierte er in der CARS Late Model Tour und bewies, dass er auch auf Short Tracks bestehen kann. So lernte er bereits in jungen Jahren, flexibel zwischen Rundkursen und Ovalen zu wechseln, was in der nordamerikanischen Stock-Car-Serie angesichts der zunehmenden Anzahl an Road Courses immer wichtiger wird.
2023 folgten erste Einsätze in der ARCA Series. Während andere mehrere Jahre in dieser oder der Truck-Series verbringen, machte Zilisch den nächsten Schritt. Bereits 2024 fuhr er seinen ersten Lauf in der Xfinity und übersprang damit die dritte Liga.
Trackhouse Racing reagierte und förderte das Nachwuchstalent mit einem passenden Programm. 2025 kam es zu den ersten Starts am Sonntag, ehe nun der Vollzeit-Aufstieg in der Saison 2026 folgt.
Marks schwärmt bereits von Zilisch: „Connor ist ein seltenes Talent. Er hat gezeigt, wie schnell er sich an völlig unterschiedliche Disziplinen anpassen kann. Ich bin überzeugt, dass er das Potenzial hat, ein mehrfacher Champion auf höchstem Niveau zu werden.“
Der frisch gebackene Trackhouse-Pilot weiß selbst, dass das Abenteuer in der Königsklasse erst begonnen hat: „Ich habe mein Ziel noch lange nicht erreicht. Das hier ist erst der Anfang“, erklärte er. „Ich wollte mir die Chance erarbeiten, in der höchsten Liga, Titel zu gewinnen. Ich bin stolz, so weit gekommen zu sein – weiter als viele andere. Aber der Cup ist kein Kinderspiel. Der Sprung von Samstag auf Sonntag ist wahrscheinlich größer als in jeder anderen Sportart in unserem Land. Es wird hart, aber ich freue mich auf die Herausforderung. Jeden Sonntag will ich mein Bestes geben und sehen, wo ich stehe.“
Zilisch ist nicht nur ein weiteres Talent. Sein Aufstieg vom Kart über IMSA und ARCA direkt in den Cup zeigt, wie schnell Karrieren heute verlaufen können – wenn Talentförderung und Timing zusammenspielen.
Autor(en)
Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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