Talladega-Wahnsinn: Briscoe sichert sich in letzter Sekunde das Finalticket

Talladega-Wahnsinn: Briscoe sichert sich in letzter Sekunde das Finalticket
Foto: NASCAR Media / Chris Graythen/Getty Images

Chase Briscoe gewann auf den letzten Metern das Talladega-Rennen der NASCAR Cup Series – Nach Denny Hamlin ist er der zweite Gibbs-Pilot im Finale

Was für ein Finale in Talladega! In einem typisch chaotischen Finish auf dem 2,66-Meilen-Superspeedway war es Chase Briscoe, der im entscheidenden Moment alles richtig machte. Der Joe Gibbs-Racing-Pilot nutzte einen massiven Push von Teamkollege Ty Gibbs und zog auf der letzten Runde an der Konkurrenz vorbei zum Sieg in Alabama.

Für den 29-Jährigen ist es der Durchbruch: Der erste Superspeedway-Sieg seiner Karriere sichert ihm den Einzug ins Finale. Briscoe ist damit nach seinem JGR-Teamkollegen Denny Hamlin – Sieger in Las Vegas – der zweite fix qualifizierte Fahrer für das Titelrennen in Phoenix.

Briscoe führte nur 16 Runden, aber die wichtigste war die letzte. Der Sieg war eine reine Teamleistung, wie der emotionale Sieger bestätigte.

„Ty Gibbs, was für ein unglaublicher Teamkollege“, jubelte Briscoe. „Ohne Ty hätte ich dieses Rennen ehrlich nicht gewonnen. Ich kann nicht fassen, dass ich ein Superspeedway-Rennen gewonnen habe. Das ist mir noch nie gelungen. Es ist noch gar nicht bei mir angekommen, wir fahren nach Phoenix.”

Hinter Briscoe sorgte Todd Gilliland (Front Row Motorsports) mit Platz zwei für sein bestes Karriereergebnis, gefolgt von Gibbs, Bubba Wallace und Cole Custer.

Während Gibbs nun zwei von vier Finalplätzen sicher hat, rundete Christopher Bell als Achter den starken Tag für das Team ab. Bell war der einzige andere Playoff-Fahrer in den Top 10 und liegt nun komfortabel an der Spitze der Punktetabelle, 37 Zähler über der Cutoff-Linie.

So gut der Tag für Gibbs lief, so katastrophal endete er für die Konkurrenz von Hendrick Motorsports und Team Penske.

Hendrick hatte beim Overtime-Restart zwei Autos in den Top 5, doch dann ging alles schief. Kyle Larson, lange in Führung, ging der Sprit aus. William Byron wurde nur wenige Meter vor dem Ziel im Getümmel umgedreht. Ergebnis: Byron Platz 25, Larson Platz 26.

Während Larson (+36 Punkte) das Polster noch hat, ist der Regular-Season-Champion Byron nun massiv unter Druck. Er liegt 36 Punkte hinter der Linie.

Noch schlimmer erwischte es Chase Elliott. Der Publikumsliebling wurde bereits in Runde 51 in einen Big One mit acht Autos verwickelt und beendete das Rennen als Letzter (40.). Elliott, der als Sechster ins Rennen ging, ist nun Achter und liegt 62 Punkte zurück. Für ihn gilt in Martinsville nur noch: Siegen oder fliegen.

Auch bei Team Penske herrscht Katerstimmung. Joey Logano, der mit 35 Runden die meisten Führungsrunden im Rennen absolviert hatte, musste ebenso wie Teamkollege Ryan Blaney während der Overtime-Gelbphase die Box ansteuern, um Benzin nachzufüllen.

In einem Rennen mit unglaublichen 77 Führungswechseln fiel das Duo damit aus der Entscheidung. Logano wurde 16., Blaney nur 23. „Wirklich frustrierend, weil man so nah dran ist und sieht, was man tun muss, aber nichts dagegen tun kann“, so ein enttäuschter Logano.

Das Ergebnis ist ein Playoff-Beben: Logano (-38 Punkte) und Blaney (-47 Punkte) stehen nun ebenfalls mit dem Rücken zur Wand. Beide brauchen nächste Woche einen Sieg in Martinsville, um ihre Titelhoffnungen am Leben zu erhalten. Die gute Nachricht für sie: Blaney hat die letzten beiden Playoff-Rennen auf dem Paperclip gewonnen, Logano triumphierte dort 2018.

Die endgültige Entscheidung über die letzten beiden Finalplätze fällt am Sonntag auf dem Martinsville Speedway.

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Freiberuflicher Kommentator & Journalist | Zur Webseite |  + posts

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.

André Wiegold

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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